Keine Amnestie für Overstays – Ausländerin in Not

Keine Amnestie für Overstays – Ausländerin in Not
KI-generiert mit Grok von xAI

Thailand ist ein beliebtes Ziel für ausländische Arbeitnehmer, darunter viele kambodschanische Staatsbürger, die hier ein neues Leben beginnen möchten. Doch die komplexen Einwanderungsgesetze können schnell zu Problemen führen, insbesondere wenn Formalitäten wie die Aufenthaltsverlängerung oder die 90-Tage-Meldung versäumt werden. Ein Beispiel ist eine kambodschanische Staatsbürgerin, die trotz gültiger Arbeitserlaubnis ihre Aufenthaltsgenehmigung (TM-7) nicht verlängert und die 90-Tage-Meldung versäumt hat. Dieser Beitrag erklärt die rechtlichen Folgen eines Visa Overstays in Thailand, bietet Lösungen für eine sichere Ausreise und gibt Tipps, um zukünftige Probleme zu vermeiden.

Was ist ein Visa Overstay?

Ein Visa Overstay tritt auf, wenn eine Person länger in Thailand bleibt, als es die Aufenthaltsgenehmigung („Admitted Until“-Stempel im Reisepass) erlaubt. Dies gilt unabhängig davon, ob eine Arbeitserlaubnis vorliegt, da Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsgenehmigung getrennte Dokumente sind. Die thailändischen Einwanderungsgesetze, insbesondere die Immigration Act B.E. 2522 (1979) und die Ministry of Interior Order 1/2558 (in Kraft seit März 2016), regeln die Konsequenzen streng.

Rechtliche Konsequenzen eines Overstays

  1. Geldstrafe: Für jeden Tag des Overstays fällt eine Strafe von 500 Baht an, maximal jedoch 20.000 Baht (nach 40 Tagen). Diese Strafe muss bei der Ausreise, z. B. am Flughafen, bezahlt werden. Bei sehr kurzen Overstays (z. B. ein paar Stunden aufgrund von Flugverspätungen) können Beamte die Strafe erlassen, dies liegt jedoch in ihrem Ermessen.
  2. Einreiseverbote:
    • Weniger als 90 Tage: Kein Einreiseverbot, wenn die Strafe bezahlt wird.
    • Über 90 Tage (freiwillige Meldung): 1 Jahr Einreiseverbot.
    • Über 1 Jahr (freiwillige Meldung): 3 Jahre Einreiseverbot.
    • Über 1 Jahr (Festnahme): 5 Jahre Einreiseverbot.
    • Über 5 Jahre: 10 Jahre Einreiseverbot.
  3. Inhaftierung und Deportation: Bei längeren Overstays oder wenn die Person von der Polizei erwischt wird, drohen Festnahme, Inhaftierung im Immigration Detention Center (IDC) und ein Gerichtsverfahren. Die Haftbedingungen sind laut Berichten sehr streng, und die betroffene Person muss die Kosten für die Deportation (z. B. Flugticket) selbst tragen.
  4. 90-Tage-Meldung: Das Versäumen der 90-Tage-Meldung führt zu einer separaten Strafe von bis zu 2.000 Baht, unabhängig vom Overstay-Status.

Lösungen für die betroffene Person

Um die Situation der kambodschanischen Staatsbürgerin zu lösen, gibt es zwei Hauptoptionen:

  1. Freiwillige Meldung bei der Einwanderungsbehörde:
    • Sie sollte sich so schnell wie möglich bei der nächstgelegenen Einwanderungsbehörde (z. B. in Bangkok) melden, den Overstay zugeben und die Strafe von 500 Baht pro Tag (max. 20.000 Baht) zahlen.
    • Vorteil: Bei freiwilliger Meldung sind die Konsequenzen milder (kein Einreiseverbot bei Overstays unter 90 Tagen, kürzere Verbote bei längeren Overstays).
    • Nachteil: Dies erfordert Zeit und möglicherweise die Unterstützung eines Anwalts, um die Formalitäten zu klären.
  2. Ausreise über den Flughafen:
    • Sie kann versuchen, direkt zum Flughafen zu reisen und die Strafe bei der Ausreise zu zahlen. Dies ist bei kurzen Overstays (unter 90 Tagen) oft unproblematisch, birgt jedoch das Risiko, dass sie bei längeren Overstays oder Kontrollen festgenommen wird.
    • Wichtig: Sie sollte sicherstellen, dass sie genügend Bargeld in Thai Baht hat, um die Strafe zu bezahlen, da eine Nichtzahlung zu einer Inhaftierung führen kann.
  3. Rechtsberatung: Es wird dringend empfohlen, einen Anwalt für Einwanderungsrecht zu konsultieren, um die Situation zu klären und schwerere Strafen zu vermeiden. Ein Anwalt kann auch bei der Beantragung einer Aufenthaltsverlängerung oder einer Amnestie in Ausnahmefällen helfen.

Prävention zukünftiger Probleme

Um zukünftige Overstays zu vermeiden, sollten ausländische Arbeitnehmer in Thailand:

  • Den „Admitted Until“-Stempel im Reisepass nach jeder Einreise überprüfen.
  • Die 90-Tage-Meldung fristgerecht durchführen (persönlich, online oder per Post).
  • Aufenthaltsverlängerungen (TM-7) rechtzeitig beantragen, idealerweise 30 Tage vor Ablauf.
  • Sich regelmäßig über Änderungen der Einwanderungsgesetze informieren, z. B. über das Auswärtige Amt oder die thailändische Einwanderungsbehörde.

Besondere Hinweise für kambodschanische Staatsbürger

Während kambodschanische Staatsbürger keine spezielle Amnestie für Overstays erhalten, können sie in manchen Fällen von milderen Behandlungen profitieren, insbesondere wenn sie freiwillig die Behörden kontaktieren. Die Grenzübergänge zwischen Thailand und Kambodscha (z. B. Hat Lek) bieten die Möglichkeit, schnell auszureisen.

Kurz gesagt

Ein Visa Overstay in Thailand kann ernsthafte Konsequenzen haben, von Geldstrafen bis hin zu Inhaftierung und Einreiseverboten. Für die betroffene kambodschanische Staatsbürgerin ist die freiwillige Meldung bei der Einwanderungsbehörde die sicherste Option, um die Strafe zu zahlen und schwerere Konsequenzen zu vermeiden. Es ist entscheidend, die thailändischen Einwanderungsgesetze zu respektieren und alle Formalitäten fristgerecht zu erledigen. Für weitere Fragen oder Unterstützung sollten sich Betroffene an die thailändische Einwanderungsbehörde oder einen spezialisierten Anwalt wenden.

Hinweis: Dieser Beitrag dient nur zu Informationszwecken und stellt keine Rechtsberatung dar. Für individuelle Beratung wenden Sie sich an die thailändische Einwanderungsbehörde oder einen qualifizierten Anwalt.

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