Keine Steuererhöhung – Weiterhin 7 Prozent

Keine Steuererhöhung – Weiterhin 7 Prozent
AseanNow

Mehrwertsteuer-Erhöhung gestoppt 
Regierung entlastet Verbraucher 

Bangkok – In einer Blitzentscheidung hat Thailands Kabinett die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 10 Prozent gestoppt. Die aktuelle Rate von 7 Prozent wird nun für ein weiteres Jahr bis zum 30. September 2026 beibehalten. Die Maßnahme soll Verbraucher in der Wirtschaftskrise entlasten und die Kaufkraft stabilisieren.

Letzte Minute-Entscheidung verhindert Steuer-Schock

Eigentlich sollte die Mehrwertsteuer am 1. Oktober 2024 von 7 auf 10 Prozent steigen – doch Vize-Finanzminister Julapun Amornvivat handelte schnell. „Wir müssen die finanziellen Belastungen für die Verbraucher in der aktuellen Wirtschaftslage mildern“, begründete der Minister die Entscheidung. Die Verlängerung der niedrigeren Steuerrate sei entscheidend, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Hinter der Eile steht politische Strategie: Die Regierung fürchtete, dass unter dem neuen Kabinett von Premierminister Anutin Charnvirakul die Erhöhung automatisch in Kraft treten könnte. Jetzt haben die neuen Machthaber Zeit, bis September 2026 eine langfristige Steuerpolitik zu entwickeln.

Experten loben Entscheidung: 
„Richtiger Schritt zur richtigen Zeit“

Wirtschaftsexperten begrüßen die Verlängerung einhellig. „Die Beibehaltung des niedrigeren VAT-Satzes wird die Konsumausgaben stabilisieren und einige finanzielle Druck von den Haushalten nehmen“, erklärt ein Ökonom in Bangkok. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sei jede Entlastung willkommen.

Besonders einkommensschwache Haushalte und der Einzelhandel profitieren von der Entscheidung. Eine Erhöhung auf 10 Prozent hätte Preise für Lebensmittel, Dienstleistungen und Alltagsgüter sprunghaft ansteigen lassen – genau in einem Moment, in dem viele Thais noch mit den Folgen der Pandemie und hohen Lebenshaltungskosten kämpfen.

Neue Regierung muss weitere Wirtschaftsfragen klären

Während die VAT-Entscheidung kurzfristige Planungssicherheit bringt, bleiben andere wirtschaftliche Herausforderungen ungelöst. Vize-Minister Julapun vermied Stellungnahmen zu Themen wie der Aufwertung des Baht oder inflationsbedingten Preissteigerungen. „Diese Fragen wird die neue Regierung angehen“, so der Minister.

Die Übergangsregierung hat jedoch noch einen weiteren Erfolg vermeldet: Der Bericht zum 10.000-Baht-Handout-Programm zeigt positive wirtschaftliche Auswirkungen und strikte Haushaltsdisziplin. Das Projekt habe die Wirtschaftstätigkeit spürbar stimuliert, heißt es in dem Dokument.

Was bedeutet das für Verbraucher und Unternehmen?

Für thailändische Verbraucher bedeutet die Entscheidung konstante Preise bei den meisten Waren und Dienstleistungen. Unternehmen profitieren von Planungssicherheit und müssen keine aufwändigen Preisanpassungen vornehmen. Der Einzelhandel atmet auf: „Eine Steuererhöhung hätte die ohnehin schwache Konsumnachfrage weiter gedämpft“, so ein Bangkok-Einkaufszentrumsmanager.

Internationale Beobachter sehen in dem Schritt ein kluges wirtschaftspolitisches Manöver. Thailand setzt auf konsumfreundliche Maßnahmen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln – anders als viele andere Länder, die in der Krise Steuern erhöhten.

Blick in die Zukunft: 
Was kommt nach 2026?

Die große Frage bleibt: Was passiert nach September 2026? Die neue Regierung unter Anutin Charnvirakul muss bis dahin eine langfristige Steuerstrategie entwickeln. Optionen reichen von einer schrittweisen Erhöhung über eine dauerhafte Beibehaltung der 7 Prozent bis hin zu einem differenzierten Steuersystem.

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2 Kommentare zu „Keine Steuererhöhung – Weiterhin 7 Prozent

  1. Mit Jahreszahlen habt Ihr das nicht so besonders, oder? „Eigentlich sollte die Mehrwertsteuer am 1. Oktober 2024 von 7 auf 10 Prozent steigen…“

  2. „…Was passiert nach September 2026? Die neue Regierung unter Anutin Charnvirakul muss bis dahin eine langfristige Steuerstrategie entwickeln….“ Übrigens, das wird schwierig, denn diese Regierung soll doch nur 4 Monate im Amt bleiben. Also so ungefähr bis Ende des Jahres 2025.

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