GRENZGEBIET – Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha erreicht eine neue Dimension. Die thailändische Armee zielt mit Luftschlägen und Artillerie gezielt auf Kasino-Komplexe. Hintergrund: Sie sollen als geheime Kommandozentralen für Kamikaze-Drohnen dienen.
Kasinos im Fadenkreuz der F-16 Jets
Seit den Kämpfen am 8. Dezember stehen fünf Kasinos entlang der Grenze im Visier thailändischer Streitkräfte. Laut Militärsprecher werden die Angriffe präzise und aus Selbstverteidigung durchgeführt.
Thailändische Sicherheitsbeamte beschuldigen kambodschanische Truppen, die Orte als Operationszentren zu missbrauchen. Von dort sollen Kamikaze-Drohnen gestartet und Raketenwerfer versteckt werden.
„Unser Ziel ist es, die Fähigkeit kambodschanischer Kräfte zu reduzieren, eine Sicherheitsbedrohung darzustellen“, so die offizielle Logik der aktuellen Kampagne.
Die fünf umkämpften Kasino-Standorte
✖ Chong An Ma Kasino (Gegenüber Ubon Ratchathani): Ein mutmaßliches Drohnen-Kontrollzentrum, bereits von F-16-Jets angegriffen. Soll ursprünglich von einer chinesischen Investorengruppe gebaut worden sein.
✖ O’Smach Kasino (Gegenüber Surin): Verbunden mit dem Geschäftsmann Ly Yong Phat. In der Nähe sollen neue Bürogebäude für ein Betrüger-Imperium entstanden sein.
✖ Jubkogi Kasino (Gegenüber Buri Ram): Ein Kasino-Resort, das mit dem Investor Oknha Lim Heng in Verbindung gebracht wird.
✖ Ta Phraya Kasino (Gegenüber Sa Kaeo): Besitzverhältnisse unklar, liegt in einem politisch sensiblen Grenzgebiet.
✖ Thmor Dar Kasino (Gegenüber Trat): Gehört Oknha Try Pheap, einem Großinvestor mit engen Verbindungen zur Regierung in Phnom Penh. Wurde durch eine Marineoperation angegriffen.
Kasinos als Zentren illegaler Geschäfte
Die Kasinos sind nicht nur militärisch umstritten. Viele gelten seit Jahren als Drehscheiben für illegale Aktivitäten.
Berichte deuten darauf hin, dass sich Scam-Netzwerke, die aus Myanmar vertrieben wurden, in Komplexen wie Chong An Ma gesammelt haben sollen.
Die Investoren hinter den Kasinos, darunter Ly Yong Phat und Try Pheap, werden mit den Patronage-Netzwerken des ehemaligen kambodschanischen Premiers Hun Sen in Verbindung gebracht.
Kein Ende der Kämpfe in Sicht
Trotz internationaler Besorgnis und einem möglichen Vermittlungsversuch durch US-Präsident Donald Trump zeichnet sich keine baldige Waffenruhe ab.
Verhandlungen zur Beendigung der Gefechte seien derzeit unwahrscheinlich, so die Einschätzung. Thailands Militär bleibt im Angriffsmodus.
Die Strategie: Die Infrastruktur für Drohnenangriffe so weit zu zerstören, dass von den Kasinos aus keine Gefahr mehr ausgeht.
Neues Kapitel im alten Grenzkonflikt
Der aktuelle Fokus auf zivile Gebäude wie Kasinos markiert eine Eskalation im jahrzehntealten Grenzstreit. Thailand rechtfertigt die Angriffe mit der militärischen Nutzung durch den Gegner.
Die Zivilbevölkerung in den Grenzregionen leidet unter den Kämpfen. Viele Gebiete wurden bereits evakuiert.
Solange Kasinos als militärische Stützpunkte genutzt werden, werden sie im Fadenkreuz der Artillerie bleiben.
🗣 Wie surreal darf Krieg werden?
Casinos als Drohnenbasen, F-16 über Resorts, milliardenschwere Oknhas im Fadenkreuz – dieser Konflikt wirkt zunehmend wie ein Mix aus Geopolitik und düsterer Fiktion.
Doch genau das geschieht gerade an Thailands Grenze.
Wenn zivile Gebäude zu militärischen Zielen werden und Scam-Imperien plötzlich zu strategischen Kommandoposten mutieren – wo verläuft dann noch die Grenze zwischen Krieg, Organisiertem Verbrechen und Staatsinteressen?
Was meint ihr: Kontrolliert hier noch jemand die Eskalation?



