Massenflucht nach Thailand: Über 1.000 fliehen aus Myanmar-Scam-Camp!
Eine spektakuläre Militäraktion gegen das berüchtigte Scam-Camp „KK Park“ in Myanmar hat eine Massenflucht ausgelöst: Über 1.000 mutmaßliche Betrüger sind bereits nach Thailand geflohen – darunter 399 Inder und 147 Chinesen. Die thailändischen Behörden screenen jetzt alle Flüchtlinge mit biometrischen Systemen!
Grenzregion Mae Sot wird zum Nadelöhr
Seit dem 24. Oktober strömen stündlich mehr Flüchtlinge über die Grenze nach Mae Sot in der Provinz Tak. Die thailändischen Behörden sind im Ausnahmezustand: Die Ratchamanu Task Force hat zusammen mit der Bezirksverwaltung von Mae Sot, mehreren Polizeieinheiten und Dorfverteidigungsfreiwilligen Kontrollpunkte und Screening-Stationen entlang der Moei River Straße eingerichtet.
Polizeileutnant General Choengron Rimpadee, Sprecher der Einwanderungsbehörde, bestätigt: „Die Einwanderungsbehörden in Tak arbeiten mit den Sicherheitskräften zusammen, um alle Personen gründlich zu überprüfen.“ Man setze mobile biometrische Identifikationssysteme und Streifenwagen mit biometrischen Scannern ein.
So läuft das Screening ab
Die ersten Überprüfungen zeigen ein alarmierendes Bild: Die meisten Festgenommenen sind chinesische Staatsangehörige zwischen 20 und 45 Jahren ohne Pässe. Fingerabdruck- und biometrische Vergleiche ergaben, dass einige Personen in der Datenbank als vorbestraft gekennzeichnet sind.
Neben den 147 Chinesen und 399 Indern wurden auch Vietnamesen, Filipinos, Äthiopier, Pakistanis, Indonesier, Nepalesen und andere Nationalitäten festgestellt – darunter 31 Thailänder. Die Behörden prüfen jetzt internationale Haftbefehle gegen die Geflohenen.
Humanitäre Hilfe und Sicherheitschecks
Während die Sicherheitsüberprüfungen laufen, leisten die thailändischen Behörden humanitäre Hilfe: Sie verteilen Essen, Trinkwasser und medizinische Versorgung an alle Evakuierten. Gleichzeitig wird intensiv geprüft, wer tatsächlich Opfer von Menschenhandel war und wer freiwillig in der kriminellen Betrugsindustrie arbeitete.
Myanmars Militär hatte zuvor den KK Park komplett geschlossen, über 2.000 Menschen festgenommen und Dutzende Starlink-Satelliteninternet-Terminals beschlagnahmt. Diese Zentren sind berüchtigt dafür, Arbeiter aus anderen Ländern unter Vorspiegelung falscher Tatsachen anzuwerben.
Internationale Dimension des Skandals
Die Scam-Operationen hatten internationale Wellen geschlagen: Erst letzte Woche verhängten die USA und Großbritannien Sanktionen gegen Organisatoren einer großen kambodschanischen Cyber-Betrüger-Bande. Ein mutmaßlicher Rädelsführer wurde von einem Bundesgericht in New York angeklagt.
Jetzt zeigt sich das wahre Ausmaß des Problems: KK Park war nur eines von vielen solcher Camps entlang der myanmarisch-thailändischen Grenze, in denen Zehntausende unter teils sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten mussten.
Was kommt als nächstes?
Die thailändischen Behörden stehen vor einer Herkulesaufgabe: Sie müssen zwischen wirklichen Opfern und kriminellen Tätern unterscheiden. Während die einen Unterstützung brauchen, müssen die anderen der Justiz zugeführt werden.
Massenflucht nach Myanmar-Razzia – Ihre Meinung
Wie sollte Thailand mit den Hunderten Geflüchteten umgehen, die aus den Scam-Zentren in Myanmar fliehen? Sollten sie als Opfer behandelt oder strafrechtlich verfolgt werden? Teilen Sie Ihre Meinung zu Thailands Balance zwischen Sicherheit und Menschlichkeit.



