Wer als deutschsprachiger Expat oder Langzeitreisender in Thailand lebt, kommt früher oder später mit dem privaten Gesundheitssystem in Berührung. Die modernen Privatkrankenhäuser in Bangkok, Phuket oder Chiang Mai bieten internationale Standards und englischsprachiges Personal – doch die Rechnungen fallen oft sehr unterschiedlich aus. Nicht selten zahlen ausländische Patienten für dieselbe Behandlung deutlich mehr als thailändische Staatsangehörige. Hinzu kommen unterschiedliche Preisstufen je nach Versicherungsstatus, Zahlungsart und Verhandlungsgeschick. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe der Preisgestaltung in privaten thailändischen Kliniken und gibt praktische Orientierung für den Umgang mit Behandlungskosten.
Die Grundlogik: Thai-Preis und Ausländerpreis
In vielen Krankenhäusern Thailands existieren faktisch unterschiedliche Preislisten für verschiedene Patientengruppen. Während thailändische Staatsbürger häufig einen günstigeren Tarif erhalten, werden ausländischen Patienten höhere Preise berechnet. Diese Praxis, oft als Dual-Pricing bezeichnet, ist dokumentiert und wurde in den vergangenen Jahren teilweise sogar formalisiert. Staatliche Einrichtungen dürfen seit einigen Jahren Ausländer offiziell höher berechnen, während private Krankenhäuser meist mit gestaffelten Listenpreisen für internationale Patienten oder mit Paketpreisen arbeiten.
Die Differenzierung erfolgt über verschiedene Patientenkategorien: Thais mit staatlicher Versicherung, Thais als Selbstzahler, ausländische Residenten und ausländische Touristen. Jede Gruppe wird unterschiedlich kalkuliert. Dabei spielt nicht nur die Staatsangehörigkeit eine Rolle, sondern auch der Wohnsitz, die Art der Versicherung und die erwartete Zahlungsfähigkeit. Das System ist intransparent und für Außenstehende schwer zu durchschauen.
Expats berichten in Foren und auf Reddit regelmäßig von Situationen, in denen thailändische Bekannte für identische Leistungen einen Bruchteil dessen zahlten, was ihnen selbst in Rechnung gestellt wurde. Die Erfahrungsberichte zeigen ein klares Muster: Große internationale Krankenhäuser rechnen nach höheren Listenpreisen ab und bieten bessere Infrastruktur sowie Direktabrechnung mit Versicherungen, während regionale oder kleinere Privatkliniken teils deutlich günstiger sind.
Warum gibt es unterschiedliche Tarife?
Die Preisdifferenzierung hat mehrere Ursachen. Ein zentraler Faktor ist das thailändische Gesundheitssystem selbst. Thailändische Staatsbürger sind über das Universal Coverage Scheme (UCS) grundversichert und können staatliche Krankenhäuser kostenlos oder gegen geringe Gebühren nutzen. Private Kliniken konkurrieren um diese Patienten mit günstigeren Tarifen, um sie aus dem öffentlichen System abzuwerben. Gleichzeitig subventioniert der Staat bestimmte Behandlungen für Thais, wodurch Privatkliniken bei dieser Patientengruppe geringere Margen akzeptieren.
Ausländer hingegen haben keinen Zugang zur staatlichen Gesundheitsversorgung und sind auf private Anbieter angewiesen. Die Krankenhäuser wissen, dass diese Patientengruppe oft über internationale Versicherungen verfügt oder aus wohlhabenderen Ländern kommt. Entsprechend orientieren sich die Preise an internationalen Standards und an dem, was der Markt hergibt. In touristisch geprägten Regionen wie Phuket oder Pattaya sind die Preise für Ausländer generell höher als in weniger frequentierten Landesteilen.
Ein weiterer Aspekt ist der Medizintourismus. Thailand hat sich als Destination für planbare medizinische Eingriffe etabliert. Viele Privatkliniken sind auf zahlungskräftige Patienten aus dem Ausland ausgerichtet und bieten entsprechenden Service, mehrsprachiges Personal und hoteltypische Annehmlichkeiten. Diese Zusatzleistungen fließen in die Kalkulation ein, werden aber oft pauschal allen ausländischen Patienten berechnet – unabhängig davon, ob diese tatsächlich internationalen Luxus erwarten oder als Resident kostenbewusst leben.
Konkrete Preisbereiche: Was Behandlungen kosten können
Um die Preisspanne besser einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf konkrete Beispiele aus Klinikpaketen und Vergleichsplattformen. Eine laparoskopische Blinddarmentfernung (Appendektomie) kostet in thailändischen Privatkrankenhäusern typischerweise zwischen 61.000 und 119.000 Baht, umgerechnet etwa 1.800 bis 3.500 US-Dollar. Die Spanne ist groß und hängt von der gewählten Klinik, der Komplexität des Eingriffs und der Aufenthaltsdauer ab.
Bildgebende Verfahren wie eine MRT-Untersuchung in privaten Zentren in Bangkok liegen häufig zwischen 10.000 und 18.000 Baht, also etwa 300 bis 500 US-Dollar, je nach Art der Aufnahme und ob Kontrastmittel verwendet werden. Auch hier variieren die Preise zwischen verschiedenen Anbietern erheblich.
Bei Geburten und insbesondere Kaiserschnitten bewegen sich die Kosten je nach Klinik und gewähltem Zimmerstandard oft im sechsstelligen Baht-Bereich. Spezialisierte Privatkliniken bieten Geburtspakete mit verschiedenen Optionen an, die von der Standardversorgung bis zur Suite mit Zusatzleistungen reichen. Die Gesamtkosten hängen stark von den individuellen Wünschen und dem Behandlungsverlauf ab.
Bei komplexeren Eingriffen wie herzchirurgischen Operationen können die Kosten mehrere Hunderttausend Baht erreichen. Hier addieren sich Operationssaal-Gebühren, Gerätekosten, Medikamente, Intensivbetreuung und Materialkosten zu erheblichen Summen. Solche Eingriffe machen deutlich, wie wichtig eine leistungsfähige Krankenversicherung für Langzeitaufenthalte in Thailand ist.
Versicherte versus Selbstzahler: Wie die Abrechnung läuft
Innerhalb der ausländischen Patientengruppe gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Versicherten und Selbstzahlern. Patienten mit internationaler Krankenversicherung zahlen in der Regel die höchsten Preise. Krankenhäuser kalkulieren hier großzügig, da sie davon ausgehen, dass die Versicherung die Rechnung übernimmt. Die Preise orientieren sich an dem, was Versicherungen bereit sind zu zahlen.
Viele internationale Policen ermöglichen eine Direktabrechnung (Cashless Treatment) mit großen Krankenhäusern wie Bumrungrad oder Bangkok Hospital. Damit entfällt für den Patienten die komplette Vorauszahlung oder die Rechnung wird später erstattet. Allerdings variieren Netzwerke und Deckungsgrenzen erheblich – nicht jede Police deckt alle Behandlungen oder jede Klinik ab. Patienten sollten vor einer geplanten Behandlung prüfen, ob ihre Versicherung mit dem gewählten Krankenhaus zusammenarbeitet und welche Leistungen tatsächlich gedeckt sind.
Selbstzahler hingegen müssen in der Regel direkt zahlen, haben aber oft die Möglichkeit, niedrigere Tarife auszuhandeln. Bei größeren Kliniken sind Self-Pay-Packages oder Cash-Discounts verhandelbar. Der Grund: Die Abrechnung mit Versicherungen ist administrativ aufwendig, Zahlungen verzögern sich mitunter, und es besteht ein Ausfallrisiko. Barzahlung ist für die Klinik einfacher und sicherer, weshalb Nachlässe gewährt werden.
Preisnachlässe und Rabattmodelle für Selbstzahler
Neben dem direkten Cash-Discount bieten viele Privatkrankenhäuser weitere Möglichkeiten zur Kostenreduktion. Einige Kliniken bewerben explizit Barzahlerrabatte von etwa zehn bis fünfzehn Prozent auf bestimmte Services. Diese Rabatte sind besonders bei geplanten Eingriffen verhandelbar und müssen aktiv angesprochen werden.
Paketpreise für bestimmte Behandlungen oder Operationen sind verbreitet. Diese Packages umfassen alle Leistungen von der Voruntersuchung über den Eingriff bis zur Nachsorge zu einem Festpreis. Sie liegen häufig unter der Summe der Einzelpositionen und bieten Planungssicherheit.
Mehrere große Krankenhausketten haben Membership-Programme oder Clubcards eingeführt. Bangkok Hospital bietet beispielsweise Prime-Memberships an, Bumrungrad hat Privilegienlisten für wiederkehrende Patienten. Diese Programme gewähren feste Rabatte von typischerweise zehn bis dreißig Prozent auf bestimmte Leistungen oder Zimmerpreise, je nach gewähltem Programm. Solche Memberships rechnen sich ab wiederkehrender Nutzung und richten sich gezielt an Expats und Langzeitreisende, die regelmäßig medizinische Versorgung benötigen.
Auch Expat-Clubs und lokale Vereinigungen bieten mitunter Rabatte an. Der Pattaya City Expats Club (PCEC) beispielsweise berichtet von Nachlässen auf CT- und MRT-Untersuchungen, Medikamente oder Gesundheits-Check-ups für Mitglieder. Wer in einer Expat-Community aktiv ist, sollte nach solchen Kooperationen fragen.
Was Expats beim Kostenvergleich beachten sollten
Für deutschsprachige Expats und Langzeitreisende ist es wichtig, die eigenen Rechte und Möglichkeiten zu kennen. Zunächst sollte man sich bewusst sein, dass Preise in privaten Krankenhäusern verhandelbar sind. Anders als in Deutschland, wo Gebührenordnungen gelten, ist Thailand ein Markt mit flexibler Preisgestaltung. Diese Flexibilität kann zum eigenen Vorteil genutzt werden.
Beim Vergleich verschiedener Kliniken sollte man nicht nur den Preis, sondern auch die Leistung betrachten. Günstigere Angebote sind nicht automatisch schlechter, teurere nicht zwangsläufig besser. Die Qualifikation der Ärzte, die Ausstattung der Klinik und Patientenbewertungen sind wichtige Kriterien. Viele international ausgebildete thailändische Ärzte arbeiten sowohl in teuren als auch in preiswerteren Kliniken.
Es empfiehlt sich, vor nicht dringenden Behandlungen mehrere Kliniken zu kontaktieren und Kostenvoranschläge einzuholen. Diese sollten möglichst detailliert sein und alle Posten aufschlüsseln. So lassen sich nicht nur Preise, sondern auch Leistungsumfänge vergleichen. Bei größeren Eingriffen kann es sinnvoll sein, auch öffentliche Krankenhäuser mit privaten Abteilungen in Betracht zu ziehen, die oft eine gute Qualität zu moderateren Preisen bieten.
Die Wahl des Standorts spielt ebenfalls eine Rolle. Krankenhäuser in Bangkok oder touristischen Hochburgen sind tendenziell teurer als vergleichbare Einrichtungen in Chiang Mai, Udon Thani oder anderen weniger exponierten Städten. Wer zeitlich und gesundheitlich flexibel ist, kann durch die Wahl einer günstigeren Region Kosten sparen, ohne auf Qualität zu verzichten.
Das Transparenzproblem und wie man zu realistischen Kostenvoranschlägen kommt
Ein zentrales Problem im thailändischen Privatklinik-System ist die mangelnde Preistransparenz. Es gibt keine zentrale öffentliche Preisdatenbank, die alle Kliniken vergleichbar macht. Viele Krankenhäuser veröffentlichen keine vollständigen Preislisten oder halten diese bewusst vage. Patienten erfahren oft erst nach der Behandlung, was sie zahlen müssen. Diese Intransparenz erschwert Planung und Vergleich und führt nicht selten zu unangenehmen Überraschungen.
Um Kostenkontrolle zu wahren, sollten Patienten bereits bei der Terminvereinbarung nach einem schriftlichen Kostenvoranschlag fragen. Viele Kliniken erstellen solche Previews für geplante Eingriffe. Der Voranschlag sollte idealerweise alle Posten enthalten: Arzthonorare, Diagnostik, Medikamente, Raumkosten, OP-Material und Nachsorge. Bei stationären Aufenthalten ist es ratsam, auch die voraussichtliche Verweildauer und mögliche Zusatzkosten abzuklären.
Nach der Behandlung sollte man eine itemisierte Rechnung einfordern, also eine Aufstellung mit allen Einzelpositionen. Diese kann dann in Ruhe geprüft und gegebenenfalls mit dem Versicherer abgeglichen werden. Nicht selten finden sich doppelte Berechnungen, nicht erbrachte Leistungen oder überhöhte Medikamentenpreise. Bei Unklarheiten sollte man umgehend die Verwaltung ansprechen und um Erklärung oder Korrektur bitten.
Bei planbaren Eingriffen lohnt es sich, Second Opinions einzuholen und Preise zu vergleichen. Erfahrungsberichte in Foren können hilfreich sein, sollten aber kritisch geprüft werden, da es sich um anekdotische Einzelfälle handelt. Die Schwankungsbreite in den Berichten ist groß: Einzelne Nutzer berichten von sehr hohen Rechnungen für orthopädische Operationen in großen Privatkliniken, andere von überschaubaren Preisen in regionalen Einrichtungen.
Die Rolle der Krankenversicherung
Für Expats und Langzeitreisende in Thailand ist eine geeignete Krankenversicherung essenziell. Reisekrankenversicherungen decken in der Regel nur Notfallbehandlungen und sind zeitlich begrenzt. Wer längerfristig in Thailand lebt, benötigt eine internationale Krankenversicherung oder eine lokale Expat-Police.
Bei der Wahl der Versicherung sollte man darauf achten, dass sie in Thailand akzeptiert wird und möglichst direkt mit Krankenhäusern abrechnet. Direktabrechnungsvereinbarungen nehmen dem Patienten die finanzielle Vorleistung ab und vereinfachen den Prozess. Allerdings sollte man sich der Netzwerke und Deckungsgrenzen bewusst sein – nicht jede Police deckt alle Behandlungen oder jede Klinik ab. Vor einer geplanten Behandlung sollte geprüft werden, ob eine Kostenübernahmebestätigung erforderlich ist und welche Leistungen tatsächlich gedeckt sind.
Wichtig ist auch, Ausschlüsse zu kontrollieren. Viele Versicherungen schließen Vorerkrankungen aus oder limitieren Leistungen bei bestimmten Diagnosen. Wer bereits vor Vertragsabschluss gesundheitliche Probleme hatte, sollte dies genau prüfen und gegebenenfalls spezielle Tarife in Betracht ziehen.
Manche Versicherungen bieten die Option, als Selbstzahler aufzutreten und die Rechnung später einzureichen. Dies kann vorteilhaft sein, wenn dadurch Cash-Rabatte genutzt werden können. Allerdings trägt man dann das Risiko, dass die Versicherung nicht alle Kosten übernimmt.
Besonderheiten für ältere Expats und Rentner
Das Alter spielt eine entscheidende Rolle bei den Versicherungskosten. Versicherungsprämien steigen mit dem Alter deutlich an. Für Langzeit- und internationale Policen sind Alter, Vorerkrankungen und Leistungsumfang die Haupttreiber der Kosten. Ältere Versicherungsnehmer zahlen erheblich höhere Prämien, manche Anbieter limitieren Leistungen oder schließen Vorerkrankungen komplett aus.
Es gibt spezielle Seniorentarife für in Thailand lebende Rentner, diese sind aber entsprechend teurer als Standardpolicen für jüngere Menschen. Wer im fortgeschrittenen Alter nach Thailand zieht oder dort seinen Ruhestand verbringen möchte, sollte die Versicherungsfrage frühzeitig und gründlich klären. Manche Versicherer nehmen ab einem bestimmten Alter keine Neukunden mehr auf oder verlangen medizinische Voruntersuchungen.
Im Behandlungsfall selbst kann höheres Alter zu komplexeren Behandlungsverläufen führen. Komorbiditäten, längere Aufenthalte und umfangreichere Untersuchungen erhöhen die effektiven Behandlungskosten, unabhängig von der Frage des Dual-Pricing. Auch aus diesem Grund ist für ältere Expats eine leistungsfähige Versicherung besonders wichtig.
Einige Expats entscheiden sich bewusst gegen eine umfassende Versicherung und setzen auf Selbstzahlung, besonders wenn sie jung und gesund sind. Diese Strategie kann kostensparend sein, birgt aber erhebliche Risiken bei schweren Erkrankungen oder Unfällen. Eine fundierte Risikoabwägung und finanzielle Rücklagen sind in diesem Fall unerlässlich.
Praktische Tipps zur Vorbereitung auf Arztbesuche
Wer als Expat in Thailand zum Arzt geht, sollte einige Dinge beachten, um Kosten zu kontrollieren und Missverständnisse zu vermeiden. Vor der Behandlung ist es sinnvoll, den eigenen Versicherungsstatus zu klären und entsprechende Dokumente bereitzuhalten. Wenn man als Selbstzahler auftritt, sollte man dies gleich zu Beginn kommunizieren und explizit nach einem Kostenvoranschlag fragen.
Es ist ratsam, sich vor dem Termin über die Klinik zu informieren. Online-Bewertungen, Erfahrungsberichte in Expat-Foren und Empfehlungen von Bekannten geben wichtige Hinweise auf Preis-Leistungs-Verhältnis und Patientenzufriedenheit. Bei planbaren Behandlungen lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und diese detailliert zu vergleichen.
Während des Arztgesprächs sollte man offene Fragen stellen: Welche Behandlungsoptionen gibt es? Welche ist medizinisch notwendig, welche optional? Gibt es günstigere Alternativen oder Generika statt teurer Markenpräparate? Viele Ärzte sind bereit, verschiedene Optionen zu erläutern, wenn man Interesse an Kostenkontrolle signalisiert.
Nach Erhalt eines Kostenvoranschlags ist es legitim, um Ermäßigung zu bitten, besonders als Selbstzahler. Höfliches, aber bestimmtes Verhandeln ist in Thailand kulturell akzeptiert und wird nicht als unhöflich empfunden. Auch das Anfragen nach Paketpreisen oder Rabattprogrammen kann sich lohnen.
Bei Membership-Programmen sollte man prüfen, ob sich die jährlichen Gebühren durch die Rabatte amortisieren. Bei häufiger Nutzung rechnen sich solche Programme oft, bei gelegentlichen Arztbesuchen eher nicht. Eine ehrliche Einschätzung des eigenen Bedarfs hilft bei der Entscheidung.
Unterschiede zwischen Regionen und Kliniktypen
Die Preisgestaltung variiert nicht nur zwischen Patienten, sondern auch zwischen verschiedenen Regionen und Kliniktypen in Thailand. Internationale Krankenhäuser in Bangkok wie Bumrungrad oder Bangkok Hospital gehören zu den teuersten Einrichtungen des Landes. Sie bieten höchste Standards, internationale Akkreditierungen und mehrsprachigen Service, verlangen aber entsprechende Preise.
Regionale Privatkliniken in mittelgroßen Städten bieten oft vergleichbare medizinische Qualität zu deutlich niedrigeren Preisen. Besonders in Nordthailand, im Isaan oder in weniger touristischen Küstenregionen lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Wer nicht auf internationale Zertifizierungen und Luxusambiente angewiesen ist, findet hier oft das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch innerhalb einer Stadt gibt es Unterschiede. Kleinere Privatkliniken und Fachpraxen sind in der Regel günstiger als große Krankenhauskonzerne. Die medizinische Qualität hängt weniger von der Größe als von den individuellen Ärzten ab. Erfahrene Spezialisten praktizieren häufig sowohl in renommierten Großkliniken als auch in kleineren Einrichtungen.
Öffentliche Krankenhäuser mit privaten Abteilungen stellen eine oft übersehene Alternative dar. Sie kombinieren das Know-how und die Ausstattung staatlicher Einrichtungen mit privatem Service und bieten dabei häufig Preise unterhalb der reinen Privatkliniken. Für Expats mit guten Thailändischkenntnissen oder thailändischer Begleitung können auch die regulären Abteilungen öffentlicher Krankenhäuser interessant sein, wo die Kosten minimal sind.
Umgang mit Notfällen und ungeplanten Behandlungen
In Notfallsituationen bleibt keine Zeit für Preisvergleiche, und die unmittelbare medizinische Versorgung hat absolute Priorität. Dennoch sollten Expats auch für Notfälle vorbereitet sein. Eine Liste mit Kontaktdaten geeigneter Krankenhäuser, Versicherungsinformationen und wichtigen medizinischen Daten sollte griffbereit sein, idealerweise sowohl auf Englisch als auch auf Thailändisch.
Nach einem Notfall ist es wichtig, so bald wie möglich mit der Krankenhausverwaltung über die Kosten zu sprechen. Auch im Nachhinein sind manchmal noch Anpassungen möglich, besonders wenn die Behandlung sehr teuer war und man als Selbstzahler auftritt. Manche Kliniken bieten Ratenzahlungen an oder gewähren nachträglich Rabatte bei sofortiger Vollzahlung.
Bei geplanten Folgebehandlungen nach einem Notfall sollte man prüfen, ob ein Klinikwechsel sinnvoll ist. Die Notaufnahme eines teuren Krankenhauses ist gerechtfertigt, aber die weitere Behandlung kann möglicherweise kostengünstiger anderswo fortgesetzt werden. Hierfür sollte man sich Befunde und Behandlungsunterlagen aushändigen lassen.
Kulturelle Aspekte und Kommunikation
Die thailändische Kultur legt großen Wert auf Höflichkeit und das Vermeiden von Konfrontationen. Dies beeinflusst auch das Verhältnis zwischen Patienten und medizinischem Personal. Direktes Verhandeln über Preise mag deutschen Expats zunächst unangenehm erscheinen, ist in Thailand aber durchaus üblich und wird nicht als unhöflich empfunden, solange es respektvoll geschieht.
Gute Englischkenntnisse sind in privaten Krankenhäusern meist vorhanden, dennoch können Missverständnisse auftreten. Bei wichtigen Behandlungen oder komplizierten Fällen kann es hilfreich sein, einen thailändischen Freund oder professionellen Übersetzer mitzubringen. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation, sondern führt manchmal auch zu besseren Preisen, da die Klinik erkennt, dass der Patient die lokalen Gepflogenheiten kennt.
Freundliches, aber bestimmtes Auftreten ist wichtig. Wer sich als informierter Patient zeigt, nach Details fragt und Preisbewusstsein signalisiert, wird ernst genommen. Gleichzeitig sollte man respektvoll bleiben und die Arbeit der Ärzte und des Personals wertschätzen. Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung kann langfristig auch preisliche Vorteile bringen.
Unser Fazit
Das private Gesundheitssystem in Thailand bietet hochwertige medizinische Versorgung zu im internationalen Vergleich oft moderaten Preisen. Gleichzeitig ist es durch intransparente und unterschiedliche Preisgestaltung gekennzeichnet, die ausländische Patienten vor Herausforderungen stellt. Dual-Pricing ist dokumentiert und weit verbreitet, die Preisspannen zwischen verschiedenen Kliniken und Patientengruppen sind erheblich. Wer sich der Mechanismen bewusst ist, aktiv nach schriftlichen Kostenvoranschlägen mit Einzelposten fragt, verschiedene Angebote vergleicht und als Selbstzahler verhandelt, kann erheblich sparen. Membership-Programme, Cash-Discounts und Paketpreise bieten weitere Einsparmöglichkeiten. Eine passende Krankenversicherung mit geprüften Deckungsgrenzen und Ausschlüssen, gründliche Vorbereitung und das Wissen um die eigenen Möglichkeiten helfen Expats und Langzeitreisenden, medizinische Versorgung in Thailand sicher und kosteneffizient zu nutzen.




in den privaten krankenhäusern ist es genau wie auf dem markt – man kann handeln, und wenn man dann noch einen arzt dort kennt ist man schnell mal bei 30 % discount. man darf nur nicht sagen daß man eine versicherung hat, denn dann schlagen die gnadenlos zu. habe es selber erlebt in bangkok-pattaya hospital, welches ich auch seit dem nicht mehr nutzte
Bin seit heute Nachmittag im BUMRUNGRAT und das Premiumzimmmer kostet 36000 /Nacht und der Bluttest incl.zwei Röntgennbilder kosten 28000 Baht!
Meine Versicherung hat die Kostenübernahme schon erstellt!
Alles easy hier👍
Angeber
Wenn man richtig versichert ist, dann kann ich mir das leisen.. CITO😂
Heute wird mein Knie operiert und nur mit den besten Schmerzmitteln (FENTANYL)
da kommt Freude auf😂👍👍
Alles komplett wird ca. 600000 Baht kosten… Aber alles EASY…
da hast du wohl bei beiden zahlen eine 0 ( null ) zu viel drangehängt
oh je, warum veröffenlöticht ihr vom wochenblitz solche doch eindeutig falschen angaben. ihr schaltet doch die kommentare frei, also lest ihr die auch – aber anscheinend nach thai-style – einmal überfliegen und fertig, evemntuell noch nach“kraftausdrücken“suchen?
Romano du(?)..
Soll ich dir über WB die bereits entstanden Kosten vom BUMRUNGRAT hier zukommen lassen??
Wenn du nat.dich im staatl. Banglamung Hospital herumtreibst, dann ist das deine Sache, aber labere hier nicht solchen Nonsens!!
WB.. Klären sie doch diesen unwissenden Romano mal detailliert über die Premium Kosten des BUMRUNGRAT Hospital auf!!
Danke
ich bin privat sehr gut versichert und werde sicher nicht in thailand in ein staatliches spital gehen. es sei denn ich werde gebracht weil ich bewußtlos bin?
ich hatte schon mehrere OP´s im memorial in pattaya. u.a. linke unterarm durch unfall gebrochen. alles zusammen hatte gekostet knapp 300.000 baht. also incl. bluttest, x-ray, stationärer aufenthalt 6 tage ( hatte zusätzlich auch noch insgesamt 7 rippen gebrochen, prellungen mit richtig großen blutergüssen und hautabschürfungen und konnte mich kaum bewegen vor schmerzen ).
der stationäre aufenthalt ( 1 bett zimmer ) wurde mir mit knapp 3000 baht täglich in rechnung gestellt. daher schrieb ich ja vorher ob du ein 0 ( null ) zu viel geschrieben hattest. allerdings wurde verpflegung extra berechnet.
kann hier leider die rechnung nicht hochladen, würde sie dir aber gerne einmal zeigen – nur wie?
bist du in pattaya? werde nächste woche wieder da sein und wir könnten uns einmal treffen/austauschen?
da du zur zeit im spital bist wie ich aus dem nächsten post von dir ersehe wünsche ich dior gute besserung 👍
Romano…
Noch eine interessante Zahl,die du dir wahrscheinlich nie vorstellen kannst:
Mein MRI am Knie kostet 28000 Baht!
Bin jetzt 2 Nächte stationär und es sind schon ca.130000 Baht (ohne Med.) über den Jordan gegangen!
Heute Entlassung nach 72 Std.ohne OP(👍)!
Gesamtkosten 159000 Baht!
Ergebnis:
Tibiakopf ist gebrochen, wird 6Wo. von alleine am Strand zusammen heilen!
Ein wichtiger Hinweis fehlt. Asiatische Krankenversicherungen kündigen den Versicherungsvertrag wenn der Kunde „unwirtschaftlich“ wird, also die Krankheitskosten die Beiträge übersteigen. Das ist mit europäischen Versicherungen nicht möglich. Die müssen immer erstatten und können nicht kündigen.
zum glück können das die europäischen nicht