Tote im Koffer: Chinesische Gang ermordet Frau in Chon Buri
Ein grausiger Fund in der Provinz Chon Buri: Die Leiche einer unbekannten Frau wurde in einem mit Hanteln beschwerten Koffer aus einem Stausee gezogen. Die Polizei vermutet eine chinesische Verbrecherbande hinter der Tat.
Der makabre Fund im Stausee
Am 3. September bargen Einsatzkräfte einen ungewöhnlich schweren Koffer aus den Tiefen eines Stausees in Chon Buri. Was sie darin fanden, ließ selbst erfahrene Polizisten erblassen: der zugeschnürte Körper einer Frau zwischen 30 und 40 Jahren, beschwert mit Hanteln – offenbar um den Körper für immer verschwinden zu lassen.
Gerichtsmediziner schätzen, dass die Frau bereits mindestens fünf Tage tot war. Ihre Identität und Nationalität sind bislang unbekannt. Die Umstände deuten auf eine brutale und professionell geplante Tat hin.

Die heiße Spur: Der Mietwagen
Ein bronzefarbener Toyota SUV wurde zur entscheidenden Spur in den Ermittlungen. Das Fahrzeug war am 10. August von zwei chinesischen Männern am Suvarnabhumi Airport abgeholt worden – für einen Monat gemietet. Doch bereits am 30. August wurde es vorfristig zurückgegeben, mit der Ausrede einer „dringenden Rückreise nach China“.
Polizeioberstleutnant Nitipoom Batrwong und sein Team untersuchten den Wagen akribisch: „Wir fanden erhebliche Beschädigungen an der Frontschürze, Kratzspuren von Steinen und Erdreste.“ Die Spuren passen genau zum Fundort im Stausee. Noch wichtiger: Der Wagen wurde genutzt, um genau jene Hanteln zu kaufen, die später den Koffer beschwerten.
Die perfide Täuschung der Täter
Besonders perfide: Die Mörder übergaben den Wagen in makellos gereinigtem Zustand – offenbar um alle Spuren zu beseitigen. Nur die beschädigte Schürze fiel auf, für die der Mieter noch schnell 2.000 Baht (ca. 50 Euro) Entschädigung zahlte. Dann verschwand er mit zwei thailändischen Frauen in Richtung China.
Die Polizei nahm DNA-Proben von sieben Personen, darunter dem Vermieter und Mitarbeitern der Autovermietung. „Die Dokumente und Fotos der Vermietung sind entscheidende Beweise“, so ein Ermittler. Alles deutet auf eine chinesische Verbrecherbande hin, die sich offenbar bereits seit Monaten in Thailand aufhält.

Rätsel um Motiv und Opfer
Warum die Frau ermordet wurde, bleibt vorerst unklar. Handelte es sich um einen Racheakt, ein Verbrechen im Milieu oder eine zwielichtige Geschäftsabrechnung? Die Identität der Toten könnte der Schlüssel sein – doch bislang fehlt jede Spur zu ihrer Person.
Eins ist sicher: Die Täter gingen kaltblütig und professionell vor. Vom Kauf der Tatwerkzeuge bis zur Beseitigung des Leichnams – jeder Schritt war durchdacht. Nur die überstürzte Rückgabe des Mietwagens und die übersehenen Beschädigungen verrieten sie.
Internationale Fahndung läuft
Die thailändische Polizei kooperiert nun mit internationalen Behörden, um die Verdächtigen in China zu stellen. Die beiden thailändischen Frauen, die bei der Wagenrückgabe dabei waren, könnten weitere Hinweise liefern. Der Fall erinnert an ähnliche Verbrechen in der Region – und zeigt, dass Thailand immer wieder zum Schauplatz internationaler Verbrecherbanden wird. Für die Ermittler beginnt jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit, bevor die Spur endgültig im Nirgendwo Chinas verschwindet.



