Koh Kut voll, Pattaya leer – Muttertagswochenende im Kontrast

Koh Kut voll, Pattaya leer – Muttertagswochenende im Kontrast
Jakkrit Waewkhlayhong, Bangkok Post

Tourismus-Wetterbericht: 
Sonne in Trat, Flaute in Pattaya 

WĂ€hrend der viertĂ€gige Muttertags-Feiertag in Thailand begann, zeigten sich die Tourismus-Hotspots des Landes von extrem unterschiedlichen Seiten. WĂ€hrend die Inseln Koh Kut und Koh Mak in Trat einen regelrechten Ansturm erlebten, blieb Pattaya unerwartet leer – zur VerblĂŒffung vieler GeschĂ€ftsleute.

Trat: Inselparadies trotzt Grenzspannungen

Am Laem Sok Pier in Trat herrschte am ersten Feiertag Hochbetrieb. Mehr als 600 thailĂ€ndische und internationale Touristen drĂ€ngten sich auf den FĂ€hren zu den Inseln Koh Kut und Koh Mak. Die RĂŒckreisenden von den Inseln verstĂ€rkten das geschĂ€ftige Treiben noch, wĂ€hrend Busse und Shuttle-Vans pausenlos pendelten.

Drei FĂ€hrunternehmen erhöhten ihre KapazitĂ€ten auf insgesamt zehn Abfahrten tĂ€glich. „Wir rechnen mit ĂŒber 3.000 Passagieren an diesem langen Wochenende“, erklĂ€rte Attapol Klintab, Manager der Boonsiri Ferry. Allerdings blieb der Andrang hinter den Erwartungen zurĂŒck: „Die Besucherzahlen liegen 20–30 % unter dem Vorjahr“, rĂ€umte Lida Chaiat von Koh Kood Express Ferry ein. Als möglichen Grund nannte sie die anhaltenden Spannungen an der kambodschanischen Grenze.

Doch die Besucher zeigten sich unbeeindruckt. Rungtiwa Potisopha, eine Touristin aus Si Sa Ket, betonte: „Die Waffenruhe in unserer Grenzregion hĂ€lt. Koh Kut ist sicher und weit genug entfernt.“ Die örtlichen Behörden unterstrichen dies und verwiesen auf die unverĂ€ndert friedliche AtmosphĂ€re in Trat.

Amporn Sangkaew, Bangkok Post

Pattaya: Geisterstadt statt Partymeile

Ganz anders das Bild in Pattaya: Die einst pulsierende Touristenhochburg wirkte wie ausgestorben. Selbst an zentralen SehenswĂŒrdigkeiten blieben die Besuchermassen aus – zur Verwirrung vieler GeschĂ€ftsleute, die erst durch Nachfragen vom Feiertag erfuhren.

Am Lan Po Markt in Naklua, normalerweise ein Paradies fĂŒr Fischliebhaber, herrschte gĂ€hnende Leere. Einige VerkĂ€ufer berichteten von null UmsĂ€tzen am Vormittag und hofften verhalten auf bessere AbendgeschĂ€fte. Auch die berĂŒhmte Pattaya Beach glich einer Geisterkulisse: Nur vereinzelt waren Sonnenliegen belegt, und Wassersport-Anbieter warteten vergeblich auf Kundschaft. „Seit Monaten ist es so ruhig“, seufzte ein Jet-Ski-Verleiher.

Ebenso trostlos wirkte der Bali Hai Pier, von dem aus normalerweise Scharen von Tagestouristen zur Insel Koh Lan ĂŒbersetzen. Trotz planmĂ€ĂŸiger FĂ€hrverbindungen leerte sich das Gebiet rasch nach jeder Abfahrt. GeschĂ€ftsinhaber Ă€ußerten die BefĂŒrchtung, dass sich die Flaute ĂŒber die gesamte Feiertagsperiode hinziehen könnte.

Wetter oder Wirtschaft? 
GrĂŒnde fĂŒr die GegensĂ€tze

WĂ€hrend die Inseln in Trat von ihrer natĂŒrlichen Abgeschiedenheit profitieren, kĂ€mpft Pattaya mit mehreren Problemen gleichzeitig. Einheimische vermuten hinter der schwachen Nachfrage eine Kombination aus brĂŒtender Hitze und einer seit Monaten anhaltenden Tourismus-Delle. Auch die Konkurrenz durch aufstrebende Reiseziele in Thailand könnte eine Rolle spielen.

FĂŒr die Hoteliers und Restaurants in Pattaya wird die aktuelle Entwicklung zum Albtraum. Sollte der erhoffte Besucherstrom auch an den verbleibenden Feiertagen ausbleiben, drohen weitere finanzielle Einbußen in einer Branche, die sich noch immer von den Pandemie-Jahren erholt.

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