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Koh Phi Phi: Paradies oder Hölle?

Koh Phi Phi: Paradies oder Hölle?
Gemini AI

Die Ankunft am Tonsai Pier

Wer 2025 mit der Fähre auf Koh Phi Phi ankommt, wird sofort auf den Boden der Realität zurückgeholt. Der Tonsai Pier ist das pulsierende Herz der Insel – und es schlägt schnell, laut und unruhig. Hunderte, teils tausende Menschen strömen gleichzeitig über den Betonsteg, Kofferrollen rattern über die Fugen, während Longtail-Boote und Fähren im Minutentakt an- und ablegen.

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Von tropischer Idylle ist hier wenig zu spüren. Der Pier ist in erster Linie ein logistischer Umschlagplatz, an dem Waren, Personal und Touristen permanent bewegt werden. Der erste Eindruck ist geschäftig, laut und weit entfernt von der romantischen Inselvorstellung vieler Erstbesucher.

Der erste Kostenschock

Noch bevor man die Insel richtig betreten hat, wartet die erste Gebühr. Jeder Besucher muss am Pier eine Abgabe von 20 Baht zahlen – umgerechnet rund 0,55 Euro. Offiziell dient sie der Müllentsorgung und der Instandhaltung der touristischen Infrastruktur.

Der Betrag mag gering erscheinen, doch bei den täglichen Besucherzahlen summiert er sich erheblich. Für Reisende ist es ein erstes Signal: Auf Koh Phi Phi ist der Tourismus klar organisiert – und konsequent monetarisiert.

Gepäcktransport im Ausnahmezustand

Autos sucht man auf Koh Phi Phi vergeblich. Stattdessen prägen hölzerne Handkarren das Bild. Hotelangestellte schieben sie, oft bis oben beladen, mit bemerkenswerter Routine durch die engen Wege rund um den Pier. Rücksicht ist dabei keine Selbstverständlichkeit.

Für viele Touristen bedeutet das: Koffer selbst tragen, ausweichen, stehen bleiben, weitergehen. Ein chaotisches, fast schon choreografiertes Durcheinander, das zwar authentisch wirkt – nach einer langen Anreise jedoch schnell zur Geduldsprobe werden kann.

Der Geruch der Insel

Mit den ersten Schritten in den Ort Tonsai Village mischen sich verschiedene Duftnoten. Es riecht intensiv nach erhitztem Frittieröl aus den vielen Garküchen und Restaurants. Dazu kommt bei Ebbe oft ein schwefeliger Geruch aus der Kanalisation.

Diese olfaktorische Mischung ist typisch für überbaute Inseln in den Tropen. Die Infrastruktur kommt gegen die Menge an Abwasser und Abfall kaum an, was man an heißen Tagen leider deutlich riecht.

Massentourismus in Zahlen

Die Besucherzahlen haben 2025 wieder Rekordniveaus erreicht. Täglich strömen tausende Tagesgäste zusätzlich zu den Hotelgästen auf die kleine Inselgruppe. Die schmalen Wege sind zur Mittagszeit oft so verstopft, dass es kaum ein Durchkommen gibt.

Dieser Ansturm bringt die Insel an ihre ökologischen Grenzen. Wer Einsamkeit sucht, ist im Hauptort definitiv falsch. Man ist hier Teil einer gewaltigen Masse, die sich durch die Gassen und an die Strände schiebt.

Das Maya Bay Zeitfenster

Die berühmte Maya Bay ist zwar geöffnet, aber das Erlebnis ist streng reglementiert. Boote dürfen nicht mehr in die Bucht fahren, sondern legen an einem schwimmenden Pier auf der Rückseite an. Von dort führt ein Holzsteg zum Strand.

Besucher haben exakt eine Stunde Zeit, bevor sie Platz für die nächste Gruppe machen müssen. Es fühlt sich weniger wie ein Strandtag an, sondern eher wie ein Museumsbesuch mit Stoppuhr.

Badeverbot im Traumwasser

Schwimmen ist in der Maya Bay auch 2025 weitestgehend verboten. Um die zurückgekehrten Schwarzspitzen-Riffhaie und die sich erholenden Korallen zu schützen, dürfen Touristen nur bis zu den Knien ins Wasser. Ranger mit Trillerpfeifen überwachen das streng.

Das perfekte Foto ist zwar möglich, aber das Eintauchen in das türkisfarbene Wasser bleibt ein unerfüllter Traum. Der Naturschutz hat hier klare Vorfahrt vor dem Badevergnügen.

Die Nationalparkgebühr erklärt

Wer die Maya Bay oder andere Inseln des Nationalparks besuchen will, muss tief in die Tasche greifen. Für ausländische Erwachsene werden 400 Baht fällig, also rund 11 Euro. Kinder zahlen die Hälfte.

Diese Gebühr kommt zu den Kosten für das Boot noch hinzu. Bei einer vierköpfigen Familie ist allein der Eintrittspreis ein spürbarer Posten im Urlaubsbudget, der oft für Unmut sorgt.

Abwasserprobleme im Paradies

Hinter den Fassaden der Hotels kämpft die Insel mit ihrem Abwasser. Zwar gibt es Kläranlagen, doch diese sind für die Masse an Menschen oft unterdimensioniert. In der Hochsaison gelangt mitunter ungeklärtes Wasser ins Meer.

Dies führt dazu, dass die Wasserqualität in der Bucht von Tonsai schwanken kann. Umweltbewusste Reisende sollten sich dessen bewusst sein, dass ihr Aufenthalt die fragile Balance belastet.

Wassermangel in der Hochsaison

Süßwasser ist auf einer Kalksteininsel ein kostbares Gut. In der trockenen Hochsaison müssen Hotels Wasser oft teuer zukaufen oder entsalzen. Der Druck in den Duschen ist deshalb oft schwach.

Verschwendung wird hier kritisch gesehen. Lange Duschen sind Luxus, der auf Kosten der begrenzten Ressourcen geht. Manche Unterkünfte weisen ihre Gäste explizit auf Sparmaßnahmen hin.

Müllberge hinter den Kulissen

Wo konsumiert wird, fällt Abfall an. Da die Insel keine Müllverbrennungsanlage hat, muss alles per Schiff aufs Festland. Oft stapeln sich Müllsäcke in den Hinterhöfen oder an Sammelstellen, bis sie abtransportiert werden.

Trotz Bemühungen um Plastikvermeidung sind Einwegflaschen und Verpackungen allgegenwärtig. Der sichtbare Müll am Wegesrand trübt das Bild vom Paradies empfindlich.

Die Partyzone Loh Dalum

Sobald die Sonne untergeht, verwandelt sich der Loh Dalum Strand in eine riesige Open-Air-Disco. Feuershows erhellen die Nacht, und aus riesigen Boxentürmen wummern Bässe über das Wasser.

Hier fließt der Alkohol in Eimern, den sogenannten Buckets. Es ist laut, wild und hemmungslos. Für Partygänger ist es der Himmel, für Ruhesuchende der absolute Albtraum.

Lärmbelästigung bis zum Morgen

Die Musik der Strandbars ist so laut, dass sie durch die dünnen Wände der meisten Hotels im Zentrum dringt. Bis 2 oder 3 Uhr morgens ist an Schlaf oft nicht zu denken. Die Bässe vibrieren regelrecht in der Luft.

Wer Ruhe sucht, muss zwingend eine Unterkunft weit abseits des Loh Dalum Strandes oder am Hang buchen. Ohne Ohrstöpsel ist die Nacht im Zentrum für viele kaum zu ertragen.

Preise für Essen und Trinken

Das Preisniveau auf Phi Phi liegt deutlich über dem thailändischen Durchschnitt. Ein einfaches Pad Thai kostet im Restaurant oft 150 bis 200 Baht, also etwa 4 bis 5,50 Euro. Auf dem Festland zahlt man oft nur die Hälfte.

Da alle Lebensmittel importiert werden müssen, schlagen die Transportkosten zu Buche. Günstiges Essen findet man nur noch selten in versteckten Garküchen abseits der Hauptwege.

Hotelkosten explodieren

Auch die Übernachtungspreise haben angezogen. Ein einfaches Bett im Schlafsaal kostet in der Saison schnell 500 Baht (ca. 13,70 Euro). Mittelklassezimmer liegen oft bei 3.000 Baht (ca. 82 Euro) und mehr.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dabei nicht immer. Oft sind die Zimmer klein und abgewohnt, da die hohe Auslastung kaum Zeit für Renovierungen lässt. Man zahlt primär für die Lage, nicht für den Komfort.

Cannabis-Regeln verschärft

Nach einer Phase der völligen Freigabe greift der Staat 2025 wieder härter durch. Cannabis-Shops gibt es zwar noch, aber das Rauchen in der Öffentlichkeit ist streng untersagt. Wer am Strand oder auf der Straße raucht, riskiert hohe Strafen.

Belästigungen durch Rauchschwaden sollen so verhindert werden. Familien und nichtrauchende Touristen begrüßen diese Rückkehr zu mehr Ordnung und Rücksichtnahme.

Sicherheit auf Speedbooten

Der Transfer zwischen den Inseln erfolgt fast ausschließlich per Speedboot. Bei hohem Wellengang schlagen diese Boote hart auf das Wasser, was für Menschen mit Rückenproblemen gefährlich sein kann.

Sicherheitsstandards werden zwar kontrolliert, aber Überfüllung kommt vor. Es ist ratsam, Schwimmwesten sofort anzulegen und bei schlechtem Wetter auf Fahrten zu verzichten.

Medizinische Notfallversorgung

Die medizinische Versorgung auf der Insel ist nur für Basisfälle ausgelegt. Es gibt kleine Kliniken, aber kein voll ausgestattetes Krankenhaus für schwere Operationen.

Bei ernsthaften Unfällen ist ein Transport nach Phuket notwendig. Dieser ist nachts oder bei Sturm extrem schwierig und teuer. Eine gute Reiseversicherung ist absolut unverzichtbar.

Tagesausflügler als Belastung

Das größte Problem sind oft nicht die Übernachtungsgäste, sondern die Tagestouristen aus Phuket und Krabi. Sie kommen in Massen für wenige Stunden, verstopfen die Strände und lassen kaum Geld auf der Insel.

Diese Art des „Hit-and-Run„-Tourismus belastet die Infrastruktur maximal, ohne der lokalen Wirtschaft nachhaltig zu nutzen. Viele Einheimische sehen diese Entwicklung kritisch.

Zustand der Korallenriffe

Es gibt Lichtblicke unter Wasser. In geschützten Zonen erholen sich die Riffe langsam. Taucher berichten von mehr Fischschwärmen und gesünderen Korallen als noch vor fünf Jahren.

Dennoch sind viele Riffe in den Hauptbadezonen tot, zertrampelt von tausenden Füßen. Die Regeneration dauert Jahrzehnte, und jeder unvorsichtige Flossenschlag zerstört mühsame Fortschritte.

Die ruhige Seite im Norden

Wer das nötige Kleingeld hat, findet im Norden am Laem Tong Beach eine andere Welt. Hier gibt es nur Luxusresorts und Ruhe. Die Anreise erfolgt exklusiv per Boot.

Dieser Teil der Insel zeigt, wie schön Phi Phi sein kann, wenn man dem Massentourismus entflieht. Doch die Preise hierfür sind für den Normalverdiener oft unerschwinglich.

Fazit für Reisende

Koh Phi Phi ist 2025 ein zweischneidiges Schwert. Die landschaftliche Schönheit ist atemberaubend, aber der Preis dafür ist hoch – finanziell wie ökologisch. Wer Party sucht, wird glücklich. Wer unberührte Natur sucht, wird enttäuscht sein. Die Insel erfordert Kompromissbereitschaft und ein dickes Portemonnaie.

Anmerkung der Redaktion:

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