Auch wenn Thailand für viele Menschen aus vielerlei Gründen die erste Wahlheimat ist, können die Lebensumstände dafür sprechen, den Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlegen. Manchmal kann die Liebe zu einem Deutschen, den man im Urlaub näher kennengelernt hat, einen Sinneswandel auslösen. Für auswanderungsbereite Thailänderinnen und Thailänder stellt sich jedoch früher oder später die Frage, unter welchen Bedingungen in Deutschland gearbeitet werden darf und wie bei arbeitsrechtlichen Problemen vorzugehen ist.
Aufenthaltstitel mit Genehmigung – die zentrale Voraussetzung
Personen, die nicht aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes stammen, benötigen in der Regel eine entsprechende Genehmigung in ihrem Aufenthaltstitel, um in Deutschland arbeiten zu dürfen. Ein solcher Aufenthaltstitel kann beispielsweise ein Visum sein. In der Regel ist es erforderlich, dass das Visum vor der Ankunft in Deutschland bei der entsprechenden deutschen Botschaft oder Konsulat im Ausland beantragt wird.
Der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ist hauptsächlich auf spezifische Berufsgruppen begrenzt und erfordert gewöhnlich eine vorherige Genehmigung durch die Arbeitsverwaltung. Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmen zu dieser Regel. Unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit seinen angegliederten Einrichtungen und Institutionen kann nähere Auskünfte erteilen.
Anwaltliche Beratung gibt Sicherheit – besonders beim Arbeitsvertrag
Im Regelfall wird bereits bei der Beantragung des Visums ein Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber in Deutschland benötigt. Ein solcher Vertrag baut auf den Grundsätzen des Arbeitsrechtes auf, einem sehr komplexen Rechtsgebiet mit zahlreichen Besonderheiten. Daher ist es ratsam, bereits vor Abschluss des Arbeitsvertrages einen Fachanwalt für Arbeitsrecht hinzuzuziehen.
Ob ein Anwalt für Arbeitsrecht in Frankfurt oder ein Anwalt für Arbeitsrecht in Darmstadt beauftragt wird, zu den üblichen Aufgaben eines solchen Fachanwaltes zählen die Bereiche Arbeitsvertragsgestaltung, Arbeitszeitregelungen, Kündigungsschutz, Lohn- und Gehaltsforderungen, Abfindung und Abmahnungen. Von der Beratung bis zur Prozessvertretung werden die arbeitsrechtlichen Interessen des jeweiligen Arbeitnehmers wahrgenommen.
Thailändisches und deutsches Arbeitsrecht – grundlegend verschieden
So wie es kulturelle Unterschiede zwischen Thailand und Deutschland gibt, unterscheidet sich auch das Arbeitsrecht. Nach thailändischem Recht beträgt der gesetzlich vorgeschriebene Mindesturlaub sechs Tage pro Jahr, wobei dies von der Länge des Beschäftigungsverhältnisses abhängt. Eine Gesetzesänderung im Jahr 2019 führte dazu, dass Arbeitnehmer zusätzlich einen Anspruch auf mindestens drei bezahlte Sonderurlaubstage (necessary business leave) pro Jahr haben. Bei Krankheit besteht ein Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu 30 Tage.
Gemäß dem deutschen Bundesurlaubsgesetz besteht ein grundsätzlicher Anspruch auf bezahlten Urlaub und bezahlte Feiertage. Der Mindesturlaubsanspruch beläuft sich auf vier Wochen pro Jahr. Bei einer Arbeitswoche von fünf Tagen entspricht dies mindestens 20 Urlaubstagen. Falls in einem Unternehmen ein Tarifvertrag Anwendung findet, der mehr Urlaubstage vorsieht, können Arbeitnehmer entsprechend mehr Urlaub beanspruchen. Bei einer Beschäftigungsdauer von mehr als vier Wochen in einem Unternehmen und anschließender Krankheit wird der Lohn für sechs Wochen durch das Unternehmen fortgezahlt. Nach diesem Zeitraum erfolgt die Zahlung von Krankengeld durch die Krankenkasse.
Wenn in Deutschland bei der Inanspruchnahme von Urlaub Probleme bestehen oder es zu einer krankheitsbedingten Kündigung kommt, kann ein Fachanwalt für Arbeitsrecht weiterhelfen. Während in Thailand das Arbeitsrecht eher arbeitgeberfreundlich ausgestaltet ist, werden in Deutschland die Rechte der Arbeitnehmer tendenziell gestärkt, was die Erfolgsaussichten bei Meinungsverschiedenheiten mit dem Arbeitgeber verbessert.
Ob ein Fachanwalt für Arbeitsrecht in Frankfurt oder in einer anderen Stadt verortet ist, spielt bei den meisten arbeitsrechtlichen Fragen eine untergeordnete Rolle. Zum einen ist eine Rechtsberatung dank Internet und Telefon an keinen bestimmten Ort gebunden, zum anderen können Gerichtstermine auch nach einer Anreise wahrgenommen werden.