Rentner in Thailand: Inflation frisst Ersparnisse

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Die Sonne scheint, die Strände locken – doch für viele Rentner in Thailand wird das Paradies zum Albtraum. Die Lebensmittelpreise steigen unaufhaltsam, und die Inflation trifft vor allem die Älteren hart.

Laut Statistiken liegt die Inflationsrate in Thailand 2023 bei 1,2 % und soll 2024 auf 0,5 % sinken, doch im Alltag fühlt es sich anders an. Beobachter berichten von Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln von 10 bis 15 % pro Jahr.

Ein Besuch im Supermarkt wird zur Zerreißprobe für den Geldbeutel. Rentner, die auf feste Renten angewiesen sind, kämpfen mit sinkender Kaufkraft.

7-Eleven: Keine Schnäppchen mehr

Vergiss die günstigen Preise bei 7-Eleven! Der Convenience-Store, einst ein Hort für Sparfüchse, ist keine Lösung mehr. Insider warnen: Hier zahlst du oft mehr als in lokalen Märkten oder Supermärkten wie BigC.

Ein Beobachter, der die Preise genau unter die Lupe nahm, rät dringend, Alternativen zu suchen. Lokale Märkte bieten frische Ware oft günstiger – wenn man weiß, wo man suchen muss. Doch die Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Gemüse oder Fleisch klettern überall. Für Rentner bedeutet das: Jeder Gang zum Markt wird zur Herausforderung.

Lebensmittelpreise explodieren

Die Preise für Grundnahrungsmittel in Thailand schießen in die Höhe. Seit 2018 sind viele Produkte deutlich teurer geworden. Reis, ein Grundpfeiler der thailändischen Küche, kostete 2018 etwa 25 THB pro kg (0,68 EUR). 2025 liegt der Preis bei etwa 35 THB (0,95 EUR) – ein Anstieg von 40 %.

Hühnerfleisch stieg von 60 THB (1,62 EUR) auf 85 THB (2,30 EUR) pro kg, Gemüse wie Tomaten von 30 THB (0,81 EUR) auf 45 THB (1,22 EUR). Schwein kostet heute 260 THB (7 EUR) gegenüber 2018, 120 THB (3,24 EUR) das ist eine Preissteigerung von fast 117%.

Die Kostensteigerung macht gesunde Ernährung zur Herausforderung. Diese Zahlen spiegeln die Realität wider, die Rentner täglich spüren.

Rentner in der Kostenfalle

Für Rentner in Thailand wird es eng. Viele leben von Sozialversicherungen oder Renten, die an offizielle Inflationsraten gekoppelt sind. Doch die offiziellen 0,5 bis 1,2 % spiegeln nicht die Realität wider. „Die Preise steigen viel schneller, als die Regierung zugibt“, klagt ein Rentner in Bangkok.

Die Folge: Die Kaufkraft schwindet, während die Kosten für Essen, Miete und Transport steigen. Besonders in touristischen Regionen wie Phuket oder Pattaya spüren Rentner die Belastung. Wer früher mit 20.000 THB (540 EUR) im Monat gut lebte, braucht heute deutlich mehr.

Straßenessen: Von günstig zu teuer

Früher ein Schnäppchen, heute ein Luxus: Straßenessen in Thailand wird immer kostspieliger. 2018 kostete ein Teller Pad Thai an einem Straßenstand etwa 29 THB (0,78 EUR). 2025 liegt der Preis bei 60 THB (1,62 EUR) – ein Anstieg von über 100 %.

Lokale Gerichte wie Som Tam oder gegrilltes Huhn folgen diesem Trend. Für Rentner, die oft auf günstiges Essen angewiesen sind, ist das ein Schock. Selbst in ländlichen Gegenden, wo Preise niedriger sind, steigen die Kosten. Die Zeiten, in denen man für ein paar Baht satt wurde, sind vorbei.

Mieten: Stabil, aber trügerisch

Die Mieten in Thailand scheinen stabil – zumindest auf den ersten Blick. In touristischen Zonen wie Phuket oder Chiang Mai zahlen Rentner für eine einfache Wohnung oft 10.000 bis 15.000 THB (270-405 EUR) pro Monat.

Doch die Schwankungen sind groß. In weniger touristischen Regionen wie Isaan sind Mieten günstiger, ab 5.000 THB (135 EUR). Doch selbst hier steigen die Nebenkosten, etwa für Strom oder Wasser.

Die scheinbare Stabilität täuscht, denn die Gesamtkosten fürs Leben klettern. Rentner müssen genau kalkulieren, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten.

Öffentliche Verkehrsmittel: Ein Lichtblick?

Ein kleiner Trost: Die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel bleiben stabil. Eine Busfahrt in Bangkok kostet weiterhin etwa 10 THB (0,27 EUR). Doch dieser Lichtblick trügt. Während die Ticketpreise gleich bleiben, steigen die Kosten für Taxis oder Tuk-Tuks.

Ein Tuk-Tuk in Bangkok verlangt heute oft 150-200 THB (4-5,40 EUR) für kurze Strecken – früher waren es 50 THB (1,35 EUR). Für Rentner, die auf Mobilität angewiesen sind, summieren sich diese Kosten. Wer sparen will, muss auf lokale Busse oder Sammeltaxis setzen, doch die sind oft überfüllt.

Regierung: Alles unter Kontrolle?

Die thailändische Regierung wiegelt ab: Die Inflation sei kein großes Problem, heißt es. Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Während offizielle Statistiken von 0,5 % im Jahr 2024 sprechen, berichten Verbraucher von Preissteigerungen, die weit darüber liegen.

Besonders Lebensmittel und Energie treiben die Kosten. 2022 lag die Inflation bei 6,2 %, getrieben durch steigende Öl- und Rohstoffpreise. Die Regierung hat Maßnahmen wie Subventionen für Kraftstoffe eingeführt, doch für Rentner reicht das nicht. Viele fordern mehr Unterstützung, etwa Einmalzahlungen für Geringverdiener.

Vergleich mit Deutschland: Ein Blick zurück

Ein Vergleich mit Deutschland zeigt: Inflation ist ein globales Problem. In Deutschland stiegen die Lebensmittelpreise von 2018 bis 2024 um bis zu 31,4 %, in Thailand sind es ähnliche Trends. Doch während Deutschland Sozialsysteme wie Rentenanpassungen hat, fehlen diese in Thailand oft.

Rentner, die vom Ausland nach Thailand ziehen, merken schnell: Die Ersparnisse schrumpfen schneller als erwartet. Ein Rentner erzählt: „Vor zehn Jahren war Thailand ein Paradies für Rentner. Heute muss ich jeden Baht zweimal umdrehen.“Die Parallelen zeigen: Niemand entkommt der Inflation.

Tipps: So sparst du in Thailand

Trotz steigender Preise gibt es Hoffnung. Kluger Einkauf kann helfen. Lokale Märkte statt 7-Eleven, saisonale Produkte statt Importware – so lässt sich sparen. Auch bei der Unterkunft lohnt sich Verhandeln, besonders in weniger touristischen Gegenden.

Nutze Sammeltaxis oder Busse statt teurer Tuk-Tuks. Wer langfristig plant, kann Mietverträge für ein Jahr aushandeln, um Kosten zu senken. Informierte Entscheidungen sind der Schlüssel. Mit etwas Wissen über Preistrends und lokalen Angeboten können Rentner die Belastung durch die Inflation abmildern.

Ausblick: Droht eine Kostenkrise?

Die Prognosen sind düster. Bis 2029 soll die Inflationsrate in Thailand auf 2 % steigen. Für Rentner bedeutet das: Noch mehr Sparen. Experten warnen, dass Lebensmittelpreise weiter klettern könnten, getrieben durch globale Trends wie steigende Frachtkosten und Nachfrage aus China.

Wer in Thailand lebt, muss sich anpassen. Doch es gibt Hoffnung: Mit klugen Strategien und einem wachen Blick auf die Preisentwicklung können Rentner ihren Lebensstil halten. Die Botschaft ist klar: Informiere dich, plane klug – und lass dich nicht von der Inflation unterkriegen

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