SURAT THANI – Ein russischer Drogenkurier, der seine Ware über Telegram verkaufte und in Kryptowährung bezahlen ließ, ist auf der Partyinsel Ko Pha-ngan gefasst worden. Bei einer spektakulären Undercover-Aktion griff die Polizei zu – und machte einen riesigen Fund.
Dritte Undercover-Operation war der Durchbruch
Die Polizei von Surat Thani hatte einen heißen Tipp: Ausländer handelten über eine private Telegram-Gruppe mit Drogen. Die Bezahlung lief über Kryptowährungen wie USDT.
Zwei verdeckte Einkäufe scheiterten, weil die Dealer die Ware nur versteckten und keinen direkten Kontakt zuließen. Beim dritten Versuch am 15. Dezember war das Team erfolgreich.
Dank Überwachungskameras hatte man das Motorrad des Verdächtigen identifiziert. Als der 43-jährige Russe namens Mr. Ruslan die Lieferung übergeben wollte, schlug die Polizei zu.
Das fand die Polizei in seiner Villa
Bei der Festnahme am Straßenrand beschlagnahmten die Beamten zunächst ein Gramm MDMA (Ecstasy). Die wahre Überraschung kam jedoch bei der Durchsuchung seiner gemieteten Villa in Ban Tai.
Die Ausbeute war gewaltig: Über 10 Gramm MDMA, 66 Gramm Ketamin und 36 Gramm Kokain. Dazu eine professionelle Packstation mit Waage und Verpackungsmaterial.
„Ein klarer Fall des Handels zum Zweck des Weiterverkaufs“, so Polizeigeneral Major Suwat Suksri. Der Straßenwert liegt im fünfstelligen Euro-Bereich.
So funktionierte das moderne Dealer-Netzwerk
Bei der Vernehmung gestand der Russe, seit etwa drei Jahren als Kurier zu arbeiten. Sein monatlicher Anteil: 30.000 bis 50.000 Baht (750 bis 1.250 Euro).
Die Kunden bezahlten den eigentlichen Besitzer, den „Boss“, direkt in Kryptowährung. Ein Gramm MDMA kostete 103 USDT.
Die Polizei wertet nun die beschlagnahmten Handys aus und verfolgt die Krypto-Transaktionen, um an den Drahtzieher zu kommen.
Schlag gegen die Party-Insel-Drogen
Ko Pha-ngan ist für seine Full-Moon-Partys berühmt – und leider auch für einen blühenden Drogenmarkt. Dieser Fall zeigt die Modernisierung des illegalen Handels.
Statt auf der Straße wird über verschlüsselte Apps gehandelt, die Bezahlung ist digital und schwer zurückzuverfolgen. Die Polizei muss mit der Technik Schritt halten.
„Wir lassen nicht locker“, verspricht General Suwat. Der gefasste Kurier muss sich nun wegen Besitzes und Handels mit Drogen der Kategorie 1 und 2 vor Gericht verantworten.
🗣 Paradies für Urlauber
Spielplatz für Dealer?
Digitale Chats, Krypto-Zahlungen, tote Briefkästen – der Drogenhandel wird immer professioneller.
Reichen klassische Polizeimethoden noch aus, wenn Deals virtuell laufen?
Und wie attraktiv sind Inseln für internationale Netzwerke, die sich hinter Tourismus verstecken?
Sag ehrlich: Hightech-Verbrechen erfordern Hightech-Polizei?



