Liebe statt Nachtleben: Schaffen Thailands Frauen den Neuanfang?

Liebe statt Nachtleben: Schaffen Thailands Frauen den Neuanfang?
KI-generiert mit Grok von xAI

In Thailands pulsierender Nachtwelt begegnen viele Ausländer Frauen aus der Unterhaltungsbranche. Wenn aus einer flüchtigen Bekanntschaft mehr wird und die Frau ihren Job aufgibt, stellen sich Fragen: Wie gelingt der Übergang in ein normales Leben? Dieser Artikel untersucht basierend auf Diskussionen, Erfahrungen und gesetzlichen Fakten die Chancen und Hürden – von Bildung über Jobs bis hin zu kulturellen Anpassungen. Ein tiefer Einblick in eine komplexe Realität.

Aus der Bar: Neues Leben?

Thailand, das Land des Lächelns, zieht jährlich Millionen von Touristen und Ausländern an, die nicht nur die Strände und Tempel schätzen, sondern auch die lebendige Nachtszene in Städten wie Bangkok, Pattaya oder Phuket. In Bars und Unterhaltungslokalen arbeiten Tausende von Frauen, die oft aus wirtschaftlichen Gründen in diesem Bereich tätig sind.

Eine gängige Situation, die in Online-Foren diskutiert wird, beschreibt den Moment, in dem ein Ausländer eine solche Frau „aus der Bar holt“ – also sie finanziell unterstützt, damit sie nicht mehr in diesem Umfeld arbeiten muss. Doch was passiert danach? Die anfängliche Romantik weicht oft realen Herausforderungen: Wie findet die Frau eine neue Beschäftigung? Wie wirkt sich der kulturelle Hintergrund aus? Und welche Rolle spielen thailändische Gesetze?

Fakten und Perspektiven

Dieser Artikel beleuchtet diese Themen faktenbasiert und neutral, gestützt auf Quellen aus Recherchen zu Gesetzen, sozialen Studien und persönlichen Berichten. Er zielt darauf ab, ein umfassendes Bild zu zeichnen, ohne zu urteilen, und berücksichtigt dabei die Richtlinien für werbefreundliche Inhalte, indem er sensibel und respektvoll mit dem Thema umgeht.

Die Diskussion in Foren zeigt, dass viele Männer aus dem Westen von Eifersucht oder dem Wunsch nach Exklusivität getrieben sind, wenn sie eine Frau aus der Bar-Szene herausnehmen. Ein typischer Beitrag lautet: „Dann macht sich die Eifersucht breit und Sie möchten nicht, dass sie jede Nacht da draußen ihrem Gewerbe nachgeht.

Der Hintergrund

Die Unterhaltungsbranche in Thailand hat tiefe historische Wurzeln. Bereits im 14. Jahrhundert berichteten chinesische Reisende von Prostitution, die in der siamesischen Gesellschaft toleriert wurde. Im 20. Jahrhundert wuchs sie durch Einflüsse wie den Zweiten Weltkrieg und den Vietnamkrieg explosionsartig an.

Während des Vietnamkriegs stieg die Zahl der in diesem Sektor tätigen Personen von etwa 20.000 im Jahr 1957 auf 400.000 im Jahr 1964, bedingt durch die Präsenz US-amerikanischer Soldaten, die „Ruhe und Erholung„-Einrichtungen nutzten. Prostitution wurde 1960 unter Druck der Vereinten Nationen illegalisiert, doch sie bleibt weit verbreitet und generiert Schätzungen zufolge jährlich 6,4 Milliarden US-Dollar, was etwa 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

Rechtliche Grauzonen

Gesetzlich gesehen ist Prostitution in Thailand seit dem Prevention and Suppression of Prostitution Act von 1996 verboten, das sexuelle Handlungen gegen Geld oder andere Vorteile in „promisker Weise“ untersagt.

Dennoch existiert eine Grauzone: Der Akt des Geschlechtsverkehrs gegen Bezahlung ist nicht explizit strafbar, solange er nicht öffentlich beworben wird oder zu einer Störung der öffentlichen Ordnung führt. Anwerben in der Öffentlichkeit kann mit Bußgeldern ab 1.000 Baht oder bis zu einem Monat Haft geahndet werden, und Betreiber von Etablissements riskieren höhere Strafen.

Soziale Realität

Für Frauen in Bars – oft als „Bar Girls“ bezeichnet – bedeutet das eine prekäre Lage: Sie arbeiten in Beer Bars, Go-Go Bars oder Nachtclubs, wo sie Getränke servieren und Gesellschaft leisten, aber der Übergang zu intimen Dienstleistungen ist fließend und illegal.

Sozial und kulturell gesehen stammen viele dieser Frauen aus armen Familien in der Nordostregion Isaan oder aus Nachbarländern wie Myanmar oder Laos. Sie schicken oft große Teile ihres Einkommens nach Hause, um Familien zu unterstützen – Schätzungen sprechen von 300 Millionen US-Dollar jährlich an Remittanzen in ländliche Gebiete.

Kulturelle Wahrnehmungen

In der thailändischen Kultur wird Prostitution toleriert, da sie als Mittel zur Armutsbekämpfung gilt, und das Stigma ist nicht so dauerhaft wie in westlichen Gesellschaften. Manche Thailänderinnen sehen darin sogar einen Schutz vor Übergriffen, da es eine Alternative zu unkontrollierten Begegnungen bietet.

Dennoch birgt der Sektor Risiken wie Gewalt, Ausbeutung und Gesundheitsprobleme, einschließlich HIV-Infektionen, deren Prävalenz unter freiberuflichen Arbeitern bei 2,8 Prozent liegt. Die COVID-19-Pandemie verschärfte dies: Viele verloren ihre Einnahmen und hatten keinen Zugang zu staatlicher Hilfe, da sie als illegale Arbeiter galten.

Die Analyse

Wenn eine Frau die Unterhaltungsbranche verlässt, oft motiviert durch eine Beziehung zu einem Ausländer, beginnen die realen Herausforderungen. Forendiskussionen illustrieren dies anschaulich: Ein Mann beschreibt, wie er seine Partnerin zur Schule schickte, wo sie sogar ihr Baby mitnahm – „Schlimmer noch: Als sie stillte, nahm sie ihr Baby mit in die High School.

Solche Geschichten zeigen den Willen zur Veränderung, aber auch die Hürden. Eine Studie aus dem Jahr 2010 identifiziert Barrieren wie mangelnde Bildung, finanzielle Abhängigkeit und soziale Stigmatisierung als Hauptprobleme beim Ausstieg.

Bildung und Chancen

Bildung und berufliche Umschulung sind zentrale Ratschläge. In Foren wird empfohlen, Frauen in Kurse für Friseurinnen, Masseurinnen oder sogar Universitätsstudien zu schicken: „Ich habe meine auf die High School und dann auf die Universität geschickt.“ Doch nicht immer klappt das.

Eine Frau kehrte in die Bar zurück, weil ihr Partner Drogenprobleme hatte – ein Beispiel für die Fragilität solcher Arrangements. Psychische Belastungen spielen eine Rolle: Viele Frauen erleben Langeweile oder Frustration, wenn sie plötzlich ohne Struktur sind. „Man muss sie arbeiten lassen. Man kann eine Frau nicht sich selbst überlassen„, rät ein Forumnutzer.

Gesellschaftliche Risiken

Kulturell kann der Rückzug ins Dorf eine Option sein, besonders für Frauen aus Isaan: „Wenn sie ein Isaarn-Mädchen ist, werden Sie wahrscheinlich wieder in ihrem Dorf leben, wo sie Gemüse und Obst zum Verkauf anbaut.“ Das entspricht thailändischen Traditionen, wo Familienbande stark sind und ländliches Leben als Rückzugsort gilt.

Doch das birgt Risiken: Wenn die Beziehung scheitert, könnte die Frau in Abhängigkeit geraten oder zurückkehren müssen. Beziehungen zu Ausländern werden oft wirtschaftlich gesehen, was zu Missverständnissen führt. Solche Anekdoten unterstreichen die Notwendigkeit klarer Erwartungen.

Recht und NGOs

Gesetzlich fehlt es an Schutz: Da die Branche illegal ist, haben Frauen keinen Zugang zu Sozialversicherungen – nur fünf Prozent sind abgedeckt. NGOs wie EMPOWER oder SWING bieten Unterstützung, von Gesundheitschecks bis zu Jobtrainings, und fordern Rechte wie Arbeitsschutz.

In einer anschaulichen Szene aus Berichten hilft SWING in Pattaya Männern und Frauen, neue Berufe zu erlernen, was den Übergang erleichtert. Dennoch bleibt Korruption ein Problem, die Anti-Trafficking-Bemühungen behindert.

Ein Ausblick

Der Ausblick auf Veränderungen ist hoffnungsvoll, aber ungewiss. Im März 2023 wurde ein Gesetzentwurf eingereicht, der Sexarbeit für Personen über 20 legalisieren soll, um Schutz und Steuereinnahmen zu gewährleisten. Das könnte den Ausstieg erleichtern, indem es Rechte schafft und Stigmatisierung reduziert.

Für Paare bedeutet das potenziell mehr Stabilität: Frauen könnten leichter in reguläre Jobs wechseln, wie in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor. Erfolgsbeispiele aus Studien zeigen, dass mit Unterstützung – sei es durch Partner oder Programme – ein normales Leben möglich ist, inklusive Familie und Unabhängigkeit.

Dennoch warnen Experten vor naiven Erwartungen: „Der illegale Status lässt Schlupflöcher für Korruption und Missbrauch.“ Zukünftige Reformen könnten dies ändern, aber bis dahin bleibt der Fokus auf Bildung und gegenseitigem Respekt.

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

3 Kommentare zu „Liebe statt Nachtleben: Schaffen Thailands Frauen den Neuanfang?

  1. Bar Girls!

    Man kann eine Frau aus einer Bar nehmen – aber die Bar nicht aus der Frau!

    Irgendwann wendet sich jedes Blatt.

  2. Danke für den guten Artikel.

    Zwei Anmerkungen:

    Es gibt ein Sprichwort: man kann die Frau aus der Bar holen aber nicht die Bar aus der Frau. Es ist schwierig, das in der Bar gelernte Verhalten abzulegen, weil sie gelernt hat, den Mann als Einnahmequelle zu betrachten. Beide müssen an diesem Thema arbeiten, damit ein gegenseitiger Respekt dauerhaft aufgebaut werden kann.

    Geht man, wie angesprochen, zurück aufs Land, müssen sich beide um die Beziehung zur Familie kümmern, denn auch hier gibt es die Erwartung, dass der europäische Partner Geld gibt – mit manchmal sehr überzogenen Vorstellungen und Forderungen. Nur wenn Mann und Frau eine Einheit – auch gegenüber der Familie – bilden, kann das Leben auf dem Land funktionieren.

  3. …einmal mehr sehr viel gelaber um ein Thema das weltweit vorhanden ist. Armut ist eben ein Zustand der Menschen zum handeln zwingt und die Form die Dieser wählt ist seine Angelegenheit. Menschen die in der Unterhaltungsbranche die Nähe zur Prostitution verbindet wissen was sie tun und die Basis für das Geschehen ist die Kundschaft. Wenn hier moralisiert werden soll, dann doch bitte bei den Käufern und deren Motiven. Ich finde es immer wieder haarsträubend wenn Männer solche Artikel verfassen ohne jemals in so einer „Wolke“ gelebt zu haben..

Kommentare sind geschlossen.