Löwen als Haustiere – In Thailand legal

brown lion on green grass during daytime
Photo by SĂŒheyl Burak on Unsplash

Löwen als Haustiere: 
Thailands gefĂ€hrlicher TikTok-Trend! 

In Thailand ist es legal, Löwen als Haustiere zu halten – und ein neuer Social-Media-Trend befeuert den Boom. WĂ€hrend Influencer wie Tharnuwarht Plengkemratch ihre Raubkatzen auf TikTok prĂ€sentieren, warnen Experten vor den Gefahren fĂŒr Mensch und Tier. Die Zahl der in Gefangenschaft lebenden Löwen hat sich in wenigen Jahren vervielfacht.

Löwen statt Hunde: 
Der skurrile Haustier-Trend

Hinter einer Autowerkstatt in Chiang Mai verbirgt sich ein ungewöhnliches Gehege: Hier leben zwei Löwen und „Big George“, ein 200 Kilogramm schwerer Liger – eine Kreuzung aus Löwe und Tiger. Besitzer Tharnuwarht, der fast drei Millionen Follower auf TikTok hat, zeigt seine Tiere stolz in Videos. 
„Sie sind verspielt und anhĂ€nglich wie Hunde“, behauptet er. 
Doch Experten sehen das kritisch. „Es ist Wahnsinn“, sagt Tom Taylor von der Wildlife Friends Foundation Thailand. „Die Gesetze mĂŒssen dringend verschĂ€rft werden.“

Illegaler Handel und fehlende Kontrollen

Seit 2022 mĂŒssen Löwenbesitzer in Thailand ihre Tiere zwar registrieren lassen, doch die Regeln sind lasch: Es gibt keine ZuchtbeschrĂ€nkungen, kaum Auflagen fĂŒr Gehege und lange Meldefristen. 
„60 Tage, um einen Wurf Löwenbabys anzumelden – das ist viel Zeit fĂŒr illegale GeschĂ€fte“, warnt Taylor. 
TatsĂ€chlich verschwinden immer wieder Tiere aus den Registern. Die BefĂŒrchtung: Sie landen im illegalen Handel oder werden ĂŒber die Grenze nach Kambodscha oder Laos geschmuggelt. Eine Löwen-ZĂŒchterin aus Chachoengsao verkauft ihre Jungtiere fĂŒr bis zu 500.000 Baht (rund 12.500 Euro) – der Preis ist in den letzten Jahren zwar gesunken, doch die Nachfrage bleibt hoch.

Löwen-Cafés und die dunkle Seite des Booms

Besonders umstritten sind die sogenannten „Lion CafĂ©s“, in denen Touristen mit Junglöwen kuscheln können. Die Tiere werden oft nach wenigen Wochen abgegeben, sobald sie zu groß und gefĂ€hrlich werden. 
„Manche kommen traumatisiert zurĂŒck und sind fĂŒr die Zucht unbrauchbar“, berichtet eine ZĂŒchterin. 
Immerhin: Die Behörden haben das Problem erkannt. 
„Wir versuchen, den Import zu begrenzen, damit die ZĂŒchter auf den heimischen Bestand zurĂŒckgreifen mĂŒssen“, sagt Sadudee Punpugdee vom thailĂ€ndischen Wildtieramt. 
Durch Inzucht wĂŒrden die Tiere schwĂ€cher – was langfristig die Nachfrage drosseln könnte. Doch bis dahin bleibt die Frage: Wann greift Thailand durch – bevor ein UnglĂŒck passiert?

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