„Es wird keinen Putsch geben!“
Thailands Militär schließt Staatsstreich aus
Bangkok – Die Angst vor einem Militärputsch geht in Thailand wieder um – doch Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai gibt jetzt Entwarnung. In einer landesweit übertragenen Ansprache betonte er: „Die Streitkräfte haben kein Interesse an einem Staatsstreich. Wir arbeiten für Stabilität, nicht für Chaos.“
Hintergrund sind provokante Reden bei einer „Nationalen Einheits-Kundgebung“ am Victory Monument in Bangkok. Dort hatte unter anderem Sonthi Limthongkul, einstiger Anführer der Volksallianz für Demokratie (PAD), geprahlt, wie seine Bewegung 2006 Premierminister Thaksin Shinawatra stürzte – den Vater der heutigen Pheu-Thai-Chefin Paetongtarn Shinawatra.
„Alte Methoden funktionieren nicht mehr“
Warum diesmal alles anders ist
Phumtham warnte scharf vor „gefährlicher Rhetorik“ und erinnerte daran, dass viele der Redner bereits mit dem Gesetz in Konflikt stehen. „Wer jetzt versucht, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, wird nur neue Probleme schaffen“, so der Minister.
Anders als 2006 oder 2014, als das Militär zweimal die Macht übernahm, sehe die Lage heute anders aus: „Die Armee ist vereint – unser Fokus liegt auf den echten Herausforderungen des Landes, nicht auf politischen Machtspielen.“
Regierung setzt auf Dialog
Doch die Nerven liegen blank
Die aktuelle Pheu-Thai-geführte Regierung versucht, die politische Polarisierung zu überwinden. Doch die Erinnerung an frühere Umstürze sitzt tief. Phumtham rief die Bevölkerung auf, „den demokratischen Prozess nicht durch Spekulationen zu destabilisieren“.
Die Regierung gibt sich entschlossen, einen neuen Putsch zu verhindern. Doch die Spannungen zwischen alten Gegnern sind noch lange nicht vorbei.