Mae Hong Son ertrinkt! Straßen werden zu reißenden Flüssen!
Eine sintflutartige Regennacht hat die nordthailändische Provinz Mae Hong Son in ein Katastrophengebiet verwandelt. Blitzschnell ansteigende Flusspegel verwandelten Straßen in reißende Ströme, schnitten ganze Dörfer ab und ließen Tempel zu Inseln werden. Die Behörden warnen: Es wird noch schlimmer!

Eine Provinz im Ausnahmezustand
Seit Dienstagnacht (6. August) prasseln unablässige Regenfälle auf Mae Hong Son nieder. Der Huai Pha Bach, der durch den Tham Pla Nationalpark fließt, trat bereits um 9 Uhr morgens über die Ufer und verwandelte sich in einen tobenden Strom. Minuten später standen weite Teile des Highway 1095 unter Wasser, besonders betroffen ist der Abschnitt bei Ban Mae Suya Tai Yai.
„Motorräder kommen hier schon lange nicht mehr durch, selbst Autos bleiben im Schlamm stecken“, berichtet ein Anwohner der Huai Pha Sub-Distrikts.
Besonders dramatisch: Die 1285 Landstraße in Ban Na Pla Chat wurde komplett überflutet – eine wichtige Verbindung zwischen mehreren Dörfern ist damit unterbrochen.

Tempel wird zur Festung
Gegen 10:30 Uhr erreichte die Flutwelle Wat Pa Tham Wua, einen bedeutenden buddhistischen Tempel in der Region. Mönche und Besucher sitzen seitdem fest.
„Das Wasser steht schon knöcheltief in den Gebetshallen“, erzählt ein junger Novize per Telefon.
Die thailändische Armee bereitet Evakuierungen mit Geländefahrzeugen vor.
Die Provinzverwaltung hat erste Notunterkünfte in Schulen und Gemeindehallen eingerichtet. Doch die Logistik gestaltet sich schwierig:
„Viele Straßen sind einfach weg“, klagt ein Rettungssanitäter.
Besonders abgelegene Bergdörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Wetterexperten schlagen Alarm
Das Nordthailändische Meteorologische Zentrum warnt vor weiteren sintflutartigen Regenfällen.
„70% der Nordregion wird heute noch betroffen sein“, heißt es in der aktuellen Warnung.
Neben Mae Hong Son stehen auch Chiang Mai, Chiang Rai und Nan unter Hochwasser-Alarm.
Schuld ist ein perfekter Sturm aus Wetterphänomenen:
• Ein Tiefdruckgebiet über Nordvietnam
• Eine aktive Monsunrinne, die sich südwärts bewegt
• Starke Winde, die zusätzliche Regenwolken heranführen
Für die kommenden 48 Stunden sagen Meteorologen keine Entspannung voraus. Im Gegenteil: Die Flut könnte sich noch ausweiten. Mae Hong Son wird noch lange mit den Folgen dieser Naturgewalt zu kämpfen haben.




