Geheime US-Deals?
Opposition enthßllt angebliche Marinebasis-Pläne
BANGKOK â Die thailändische Opposition schlägt Alarm: Abgeordnete der Palang-Pracharath-Partei (PPRP) werfen der Regierung vor, im Geheimen mit den USA Ăźber die Nutzung des Thap-Lamu-MarinestĂźtzpunkts in der Provinz Songkhla zu verhandeln â angeblich im Austausch gegen niedrigere US-ImportzĂślle. Bei einer Pressekonferenz am 17. Juli warf der PPRP-Abgeordnete Chakaj Phatthanakitwibun der Koalition vor, die Ăffentlichkeit bewusst im Dunkeln zu lassen.
âHandel mit nationaler Sicherheit?â
Opposition fordert Transparenz
Chakaj, der die sĂźdthailändische Provinz Phang Nga vertritt, kritisierte scharf: âIch habe GerĂźchte gehĂśrt, dass die Regierung bereit ist, den USA Zugang zu unserer Marinebasis zu gewähren, nur um Handelsvorteile zu erhalten.â Er warnte vor den Konsequenzen: âDas gefährdet nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Tourismus und die Lebensgrundlagen der Anwohner.â
Besonders brisant: Die USA hatten unter der Trump-Administration thailändische Exporte mit StrafzĂśllen von bis zu 36 Prozent belegt â ein Druckmittel, das jetzt offenbar Verhandlungsmasse sein kĂśnnte.
Handelsminister bestätigt Zollsenkungen
aber schweigt zu Marinebasis
Unterdessen bestätigte Handelsminister Jatuporn Burispat Pläne, die EinfuhrzĂślle fĂźr bestimmte US-Waren auf null Prozent zu senken. âUnsere BehĂśrden haben bereits analysiert, welche Produkte betroffen wären und welche AusgleichsmaĂnahmen nĂśtig sindâ, erklärte er. Der stellvertretende Minister Chantawit Tanthasit soll zudem den US-Botschafter Robert Frank Godec mit detaillierten Handelsdaten versorgen, um die Verhandlungsposition Thailands zu stärken.
Doch zur umstrittenen Marinebasis-Frage schwieg die Regierung. Der Vorwurf der PPRP wiegt schwer: Sollte es tatsächlich geheime Absprachen geben, wĂźrde dies gegen thailändische Souveränitätsprinzipien verstoĂen. Der Thap-Lamu-StĂźtzpunkt ist strategisch bedeutsam â gelegen am Indischen Ozean in der turbulenten SĂźdregion, wo Thailand seit Jahren mit separatistischen Unruhen kämpft.

Lokale Ăngste:
Tourismus und Sicherheit in Gefahr?
Chakaj betonte, dass eine US-Präsenz die ohnehin angespannte Lage in den SĂźdprovinzen weiter destabilisieren kĂśnnte. âDie Menschen in Phang Nga und Songkhla haben ein Recht zu erfahren, was hier hinter verschlossenen TĂźren verhandelt wirdâ, forderte er. Die PPRP kĂźndigte an, das Thema im Parlament zu eskalieren â notfalls mit einer Aktuellen Stunde.
Hintergrund: Die Trump-ZĂślle und Thailands Dilemma
Seit 2020 leiden thailändische Exporteure unter den US-StrafzĂśllen, die vor allem Stahl- und Aluminiumprodukte treffen. Die Regierung sucht verzweifelt nach einer LĂśsung, doch die Opposition warnt vor âKuschen auf Kosten nationaler Interessenâ. Sollte die Marinebasis tatsächlich Teil eines Deals sein, kĂśnnte dies innenpolitisch einen Sturm der EntrĂźstung auslĂśsen â insbesondere bei der royalistisch-militärnahen Opposition.



