BANGKOK – In einem spektakulären Großeinsatz hat die thailändische Narcotics Suppression Police (NSB) ein Drogen-Geldwäsche-Netzwerk ausgehoben. Das Volumen: Unglaubliche 20 Milliarden Baht! Unter den Festgenommenen: Ein MP-Kandidat der People’s Party.
Großrazzia in 22 Luxus-Villen und Büros
Unter dem Codenamen „Operation Black Mirror TKP“ schlugen über 120 Beamte gleichzeitig an 22 Adressen zu. Die Razzia führte sie nach Bangkok, Nonthaburi und in weitere Provinzen.
In einer Luxus-Residenz in Bangkok nahmen sie ein thailändisch-laotisches Ehepaar fest. Die beiden werden der Geldwäsche im großen Stil und der Beteiligung am Drogenhandel verdächtigt.
„Dies ist ein Schlag gegen das finanzielle Rückgrat eines internationalen Drogen-Netzwerks“, so ein hochrangiger Polizeibeamter.
So funktionierte das Milliarden-System
Die Ermittler deckten vier Transportunternehmen als Tarnfirmen auf. Diese Firmen hatten kaum echte Geschäfte, waren aber reine Geldwäsche-Maschinen.
Über deren Bankkonten liefen mehr als 20 Milliarden Baht (umgerechnet etwa 500 Millionen Euro). Das Geld stammte aus dem Drogenhandel und wurde monatlich in riesigen Summen verschoben.
Die Spur des Geldes führte die Ermittler direkt in die hohe Politik.
Politiker-Kandidat gesteht Verbindung zu Drogen-Bossen
Das Ehepaar gestand unter Vernehmung, einen Politiker finanziell unterstützt zu haben. Bei diesem handelt es sich um Mr. Boonrit Raorungrot, einen Kandidaten der People’s Party für ein Abgeordnetenmandat in Bangkok.
Aufgrund dieser Aussagen erwirkte die Polizei einen Haftbefehl gegen den Politiker. Boonrit Raorungrot wurde noch am selben Tag festgenommen und verhört.
Die People’s Party hat sich in einer ersten Stellungnahme von dem Vorfall distanziert und eine lückenlose Aufklärung angekündigt.
Polizeichef verspricht kompromisslose Aufklärung
Polizeigeneral Samran Nualma betonte, die Ermittlungen seien noch lange nicht abgeschlossen. In allen durchsuchten Objekten würden weiter Beweise gesichert.
Die Operation stehe im Einklang mit den strikten Direktiven der Regierung, den Drogenhandel und die Geldwäsche mit aller Härte zu bekämpfen.
Die NSB arbeitet dabei eng mit dem Anti-Geldwäsche-Büro (AMLO) zusammen, um die finanziellen Strukturen komplett zu zerschlagen.
Das bedeutet der Skandal für die People’s Party
Der Festnahme eines eigenen Kandidaten kurz vor der Wahl kommt einem politischen Erdbeben gleich. Die People’s Party muss nun Schadensbegrenzung betreiben.
Wahlkampfexperten sagen einen massiven Vertrauensverlust für die Partei voraus. Die Opposition wird diese Gelegenheit nutzen, um die Glaubwürdigkeit der gesamten Partei in Frage zu stellen.
Die Pressekonferenz der Polizei am späten Abend wird weitere brisante Details erwarten lassen.
So geht es jetzt weiter mit den Ermittlungen
Alle Festgenommenen werden nun intensiv verhört. Die Polizei will die hinteren Drahtzieher des Netzwerks identifizieren, die möglicherweise im Ausland sitzen.
Die beschlagnahmten Assets, darunter Luxusautos und Immobilien, werden gepfändet. Es ist der bislang größte Erfolg im Kampf gegen die Finanzierung des Drogenhandels in Thailand in diesem Jahr.
🗣 Wenn Kriminalität Politik erreicht
Scheinfirmen, Milliardenflüsse und ein Kandidat im Visier – der Fall zeigt, wie eng Geld, Macht und Verbrechen verflochten sein können.
Reicht das Zerschlagen der Finanzströme, um solche Netzwerke dauerhaft zu stoppen?
Oder braucht es schärfere Regeln für Parteifinanzierung und Transparenz?
Was meinst du: konsequenter Durchbruch – oder nur die Spitze des Eisbergs?



