Thailands größter Mönchs-Skandal:
Polizei jagt flüchtige Geistliche in „Sika Golf“-Affäre
Klösterlicher Sittenverfall erschüttert Thailand
Ein ungeheuerlicher Skandal erschüttert derzeit die buddhistische Sangha-Gemeinschaft Thailands: Hochrangige Mönche mehrerer bedeutender Tempel stehen im Verdacht, gegen ihre klösterlichen Gelübde verstoßen und illegitime Beziehungen zu einer Frau namens „Sika Golf“ unterhalten zu haben. Die Polizei hat nun drastische Maßnahmen ergriffen und fordert vom Sangha-Rat, dem höchsten buddhistischen Gremium des Landes, umgehend Klarstellung über den Status der beschuldigten Geistlichen.
80.000 Beweisfotos beschlagnahmt
Der Skandal brach am 4. Juli auf, als Ermittler bei einer Durchsuchung von Sika Golfs Wohnung in Nonthaburi fünf Handys mit über 80.000 kompromittierenden Fotos und Videos sicherstellten. Die Aufnahmen zeigen angeblich intime Kontakte zwischen der Frau und mehreren hochrangigen Mönchen.
Besonders brisant: Es gibt Hinweise auf finanzielle Zuwendungen von Tempelgeldern an die Frau. Polizeigeneral Jaroonkiat Pankaew vom Cybercrime Investigation Bureau (CIB) bestätigte, dass mindestens 15 große Tempel in Bangkok und anderen Provinzen in den Skandal verwickelt sein könnten.
Mönche auf der Flucht
Sangha-Rat unter Druck
In einem dramatischen Schritt traf sich General Jaroonkiat mit Somdet Phra Phutthachan, dem Abt des Wat Trai Mit Witthayaram und Mitglied des Sangha-Rats, um die Herausgabe von Dokumenten zu erzwingen. Diese sollen klären, welche Mönche bereits freiwillig aus dem Orden ausgetreten sind und welche weiterhin als Geistliche aktiv sind.
Medienberichten zufolge haben mindestens vier beschuldigte Mönche ihre Tempel verlassen, ohne formell auszutreten – ein klarer Versuch, den Ermittlungen zu entgehen. Acht weitere sollen bereits ihre Roben abgelegt haben.
Ermittlungen wegen möglicher Veruntreuung
Ein besonders heikler Aspekt des Falls betrifft mögliche finanzielle Vergehen. Der ehemalige stellvertretende Abt des Wat Sothon Wararam Worawihan, Phra Kru Siriwiriyathada, wurde bereits vom Anti-Korruptionsdezernat (ACD) verhört. Im Fokus stehen mutmaßliche Geldtransfers an Sika Golf, bei denen Tempelspenden missbraucht worden sein könnten. „Ich kann bestätigen, dass das ACD mit Hochdruck ermittelt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen“, erklärte General Jaroonkiat.
Thailands Buddhismus in der Krise
Der Skandal zeigt die moralischen Probleme innerhalb der thailändischen Mönchsgemeinschaft auf. Schon in der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle, doch das Ausmaß der aktuellen Enthüllungen übertrifft alles Bisherige. Die Polizei geht davon aus, dass noch weitere hochrangige Geistliche in den Fall verwickelt sein könnten – einige sollen sogar ins Ausland geflohen sein.
Während die Ermittlungen weiterlaufen, steht die Glaubwürdigkeit der buddhistischen Institution in Thailand auf dem Spiel. Die Öffentlichkeit verlangt nach Konsequenzen – doch ob der Sangha-Rat wirklich alle Verfehlungen aufklären wird, bleibt abzuwarten.



