Japanerin in Sukhothai getötet
Täter bis heute unbekannt
Ein Artikel von Kilian Borchert
SUKHOTHAI – Es ist ein Verbrechen, das bis heute die Herzen erschüttert: Am 25. November 2007 wurde die 27-jährige Tomoko Kawashita aus Japan grausam ermordet am historischen Tempel Saphan Hin aufgefunden. Die Touristin hatte eine tödliche Schnittwunde am Hals, ihre persönlichen Gegenstände waren verschwunden. Seitdem verfolgt der ungeklärte Mordfall Ermittler und Angehörige – und nun, 18 Jahre später, gibt es endlich eine neue heiße Spur.
DNA weist auf ausländischen Täter hin
Die ersten Ermittlungen richteten sich gegen einen japanischen Bekannten des Opfers. Doch dieser verweigerte jegliche Zusammenarbeit mit der Polizei, verließ Thailand bereits einen Tag nach dem Fund der Leiche und verweigerte eine DNA-Probe.
Um den Täter dennoch zu finden, sammelten Forensiker der Polizei 379 DNA-Proben von Männern aus der Region – ohne Treffer. Die Auswertung ergab später, dass das genetische Profil des Täters wahrscheinlich nicht thailändischer Herkunft ist.
Das DSI (Department of Special Investigation) übernahm daraufhin den Fall und setzt nun auf eine internationale Spur.

Franzose gerät ins Visier
Zeuge oder Täter?
Laut Angaben des DSI vom 24. Juni 2025 konnte ein europäischer Tourist identifiziert werden, der sich am selben Tag wie das Opfer am Tatort aufhielt. Zeugen beschreiben ihn als:
- etwa 170–180 cm groß
- blasse Haut, ovalem Gesicht, dunkle Augen
- schwarzer oder brauner Bart, kurze Haare (skinhead)
- schwarzes T-Shirt, schwarze Nylonshorts
- sprach Englisch mit französischem Akzent
- keine sichtbaren Tattoos oder Piercings
Er soll zusammen mit seiner europäischen Freundin gereist sein – blondes, lockiges Haar, weißer Tanktop, gelber Batikrock.
Das Paar übernachtete im Old City Guesthouse (Vitoon Guesthouse) in der Innenstadt von Sukhothai und verließ die Stadt vermutlich am 25. oder 26. November 2007 in Richtung Chiang Mai.
Motorrad mit Pass gemietet
Wichtige Indizien bleiben erhalten
Am Tag des Mordes mietete der Mann zwischen 7 und 8 Uhr morgens einen schwarz-blauen Honda Click Roller bei einem Coffee Club in Zentralsukhothai – unter Vorlage seines Reisepasses. Dieses Detail könnte nun entscheidend sein, um seine Identität zu klären.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Franzose wertvolle Hinweise zur Tatnacht liefern kann – möglicherweise als Schlüsselzeuge, vielleicht aber auch als direkt involvierte Person. Er wird dringend gebeten, sich zu melden.
DSI setzt 2 Millionen Baht Belohnung aus
Bereits im vergangenen Jahr hatte das DSI eine Belohnung in Höhe von 2 Millionen Baht (ca. 50.400 €) ausgelobt – für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Der gesuchte Franzose könne diese Belohnung erhalten, falls seine Aussagen den Fall entscheidend voranbringen.
Die Zeit drängt: Nach 18 Jahren sind die Spuren dünn, aber die Hoffnung lebt.

Wer kennt diesen Mann?
Das DSI bittet die Öffentlichkeit dringend um Mithilfe. Wer Informationen zur Identität oder dem Verbleib des gesuchten Franzosen hat – oder ihn damals gesehen hat – soll sich an folgende Kontakte wenden:
📞 Telefon: 02-8319-8888 (Durchwahl 50413)
📧 E-Mail: chalermphon_ma@dsi.go.th
📧 pind.wg.dsi@gmail.com
Direkter Ansprechpartner ist Suwapit Manopas, Direktor des Zentrums für Ermittlung, Fahndung und Aufklärung bei der DSI.
Ein Fall, der Gerechtigkeit verdient
Tomoko Kawashita war jung, neugierig und voller Lebensfreude. Ihre Reise nach Thailand sollte ein spirituelles Abenteuer sein – stattdessen endete sie mit einem feigen Mord.
Das DSI will diesen Fall endlich aufklären – und ruft die internationale Gemeinschaft auf: „Helft uns, Tomoko Gerechtigkeit zu bringen.“



