SRI RACHA, THAILAND – Ein Motorradfahrer hat auf einer engen Nebenstraße in Sri Racha einen Rettungswagen mit Blaulicht geschnitten und damit beinahe einen zweiten Verkehrsunfall ausgelöst. Eine Dashcam des Einsatzfahrzeugs dokumentierte den gesamten Ablauf des Vorfalls am Morgen des 29. November 2025.
Gefährliches Manöver vor Rettungsfahrzeug
Gegen 8.10 Uhr war ein Rettungspick-up der Sawang Prateep Sri Racha Foundation (Funkrufzeichen 703) mit eingeschaltetem Martinshorn und Warnleuchten unterwegs zu einem schweren Verkehrsunfall. Zuvor war eine Meldung über eine Kollision zwischen einem Motorrad und einem sechsrädrigen Lkw in Soi Charoen Sap eingegangen, vor dem Wohngebiet Pradisht Phaisan, in Richtung Kreuzung Huay Fao.
Am Steuer saß Somboon Banmai, 54, ein erfahrener ehrenamtlicher Helfer. Er bog vom Charoen-Sap-Knoten in die Soi Bo Yang ein, als ein Mann auf einer blauen Honda Wave vor ihm in gleicher Richtung fuhr. Nach einem kontrollierten Überholvorgang kehrte der Rettungswagen auf seine Spur zurück.
Plötzlich zog der Motorradfahrer jedoch rechts vorbei, scherte scharf vor dem Einsatzfahrzeug ein und zwang den Fahrer zu einer Vollbremsung, um einen Zusammenstoß zu verhindern. „Ich war schockiert“, sagte Somboon später. „Wenn wir zusammengestoßen wären, hätte das einen weiteren Unfall verursacht, weitere Menschen verletzt, die Hilfe für das ursprüngliche Opfer verzögert und unnötige Schäden sowie rechtliche Probleme ausgelöst.“
Beinahe-Zusammenstoß an der Unfallstelle
Nur Sekunden später tauchte der gleiche Motorradfahrer an der eigentlichen Unfallstelle auf. Dort leisteten Anwohner und freiwillige Helfer bereits Erste Hilfe für den verletzten Motorradfahrer des ursprünglichen Unfalls, am Fahrbahnrand der engen Soi.
Der blaue Roller raste dicht an den Helfern vorbei und verfehlte sie nur knapp. Ein Passant rief dem Fahrer hinterher, weil dieser mit hoher Geschwindigkeit durch eine aktive Unfallzone fuhr. Nach dem Passieren der Stelle hob der Motorradfahrer die Hand und winkte lässig – für Beobachter wirkte es wie eine provokante Geste.
Das ursprüngliche Unfallopfer wurde vor Ort von Rettungshelfern versorgt und anschließend in das Vibharam Laem Chabang Hospital gebracht.
Appell: Freie Bahn für Einsatzfahrzeuge
Somboon veröffentlichte die Dashcam-Aufnahmen, um auf die Risiken solchen Verhaltens aufmerksam zu machen. „Wenn ein Krankenwagen, Rettungsfahrzeug oder irgendein Einsatzfahrzeug mit Licht und Sirene unterwegs ist, fahren Sie bitte sofort zur Seite und machen Platz. Jede Sekunde zählt für jemanden, der vielleicht um sein Leben kämpft“, erklärte er. „Wer Einsatzfahrzeuge blockiert oder schneidet, riskiert nicht nur einen weiteren Unfall, sondern auch Menschenleben.“
Straßenverkehrsexperten und lokale Behörden in Thailand betonten erneut, dass Nichtbeachtung von Einsatzfahrzeugen sowohl extrem gefährlich als auch nach thailändischem Verkehrsrecht bußgeldbewehrt ist. Sie verweisen auf einfache Grundregeln:
• Sofort verlangsamen und vorsichtig an den Fahrbahnrand wechseln
• Rettungsgasse oder mindestens eine klare Durchfahrt ermöglichen
• Keine riskanten Überholmanöver in engen Sois oder an Unfallstellen
• In Unfallzonen Tempo stark reduzieren und auf Helfer sowie Fußgänger achten
Der Vorfall in Sri Racha gilt vielen Sicherheitsbefürwortern als Beispiel dafür, wie leichtsinniges Verhalten einzelner den gesamten Rettungseinsatz gefährden kann.




…und was passiert jetzt mit diesem Fahrer? Nichts.