Mundgeruch bleibt trotz Behandlung: Zahnarzt nennt 4 Ursachen

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Mundgeruch trotz Wurzelbehandlung? Das steckt wirklich dahinter

Ein junger Ingenieur sucht Hilfe, weil er starken Mundgeruch und geschwollene, eiternde Gingiva hat. Der Fall landet bei Dr. Zhang Tianhao, einem auf Wurzelbehandlungen mit Mikroskop spezialisierten Zahnarzt und Klinikarzt der Zahnmedizin. Die Untersuchung zeigt eine schwere Karies mit Entzündung der Wurzelhaut. Dr. Zhang behandelt die Wurzel vollständig. Die Zahnproblematik verbessert sich sichtbar.
Trotzdem bleibt der unangenehme Atem bestehen. Der Patient sagt: „Der Mundgeruch hat sich nicht verbessert.“ Das lässt Dr. Zhang stutzen. Er betont, dass halitosis nicht immer allein von Zähnen oder Zahnfleisch kommt. Fachliteratur der Zahnmedizin und Empfehlungen von HNO- und Allgemeinmedizinern bestätigen: Eine erfolgreiche endodontische Therapie beseitigt lokale Quellen, aber andere Ursachen bleiben möglich.

Reflux & Magen: Wie Sodbrennen Ihren Atem ruiniert

Bei der Anamnese berichtet der Patient über häufigen Kaffeegenuss, Schlafmangel und säurebedingte Erosionen am Zahnschmelz. Er beschreibt zudem das Gefühl, Flüssigkeit oder Speisereste würden in den Mund zurückfließen. Dr. Zhang verweist ihn an die gastroenterologische Abteilung. Dort diagnostizieren Spezialisten eine Refluxkrankheit (GERD).
Sauerstoffarme, saure Mageninhalte fördern bakterielle Zersetzung im Mund und in der Speiseröhre. Leitlinien und klinische Studien (z. B. Mayo Clinic, Fachgesellschaften für Gastroenterologie) nennen Reflux als legitime Ursache für Mundgeruch. Die Behandlung des Reflux führt oft zu einer deutlichen Besserung des Atemgeruchs, wenn die Mundhöhle zuvor dental versorgt ist.

Sinusitis, Stoffwechsel & Medikamente: 4 Gründe für schlechten Atem

Dr. Zhang fasst vier Hauptursachen für anhaltenden Mundgeruch zusammen: Atmungs- und HNO-Probleme, gastrointestinale Erkrankungen, systemische Krankheiten und Medikamente. Unter Atmungsproblemen fallen starkes Mundatmen, Sinusitis, postnasaler Tropf und Tonsillensteine, die durch bakterielle Zersetzung starken Geruch erzeugen. HNO-Leitlinien bestätigen den Zusammenhang.
Als dritte Gruppe nennt er systemische Erkrankungen wie Diabetes (Ketongeruch), Leber‑ und Nierenerkrankungen, die charakteristische Atemgerüche hervorrufen. Und schließlich können viele Medikamente Mundtrockenheit (Xerostomie) auslösen, wodurch die Selbstreinigung der Mundhöhle ausfällt und Geruch entsteht. Dr. Zhang rät zu interdisziplinärer Abklärung, wenn eine zahnärztliche Therapie allein nicht ausreicht.

Zusammenfassung und Praxisrat

Bleibt der Mundgeruch nach erfolgreicher Zahnbehandlung, empfiehlt Dr. Zhang eine strukturierte Weiterabklärung: HNO‑Untersuchung, gastroenterologische Diagnostik, internistische Screenings und Medikamentencheck. Solch ein abgestimmtes Vorgehen entspricht aktuellen medizinischen Empfehlungen und erhöht die Chance, die wahre Ursache zu finden.
Patienten profitieren von einem ganzheitlichen Ansatz. Pflege der Mundhygiene bleibt wichtig. Aber oft löst erst die Behandlung von Reflux, Sinusitis, systemischen Erkrankungen oder die Anpassung von Medikamenten das Problem dauerhaft.

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