Nackt im Garten – und plötzlich auf Google Maps

Nackt im Garten – und plötzlich auf Google Maps
KhaoSod

Google Street View fotografiert Beamten ungewollt im Garten 
Gericht gibt ihm recht 

In einem beispiellosen Fall von Verletzung der PrivatsphĂ€re hat ein argentinischer Polizist 9.600 Pfund (ca. 420.000 Baht) EntschĂ€digung von Google erstritten. Der Grund: Ein nicht autorisiertes Bild von ihm, aufgenommen von einem Google Street View-Auto, zeigte ihn nackt auf seiner Terrasse – und wurde weltweit auf Google Maps veröffentlicht.

Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Buenos Aires, als der Beamte in seinem privaten Garten stand, ohne seine UnterwĂ€sche zu tragen. Ein vorbeifahrendes Google-Kamerafahrzeug erfasste ihn dabei – und lud das Bild ohne seine Zustimmung hoch. Der Polizist argumentierte, er sei hinter einem 1,80 Meter hohen Zaun gewesen und habe nicht damit gerechnet, von außen gesehen zu werden. Doch das Bild machte schnell die Runde, und er wurde von Freunden und Kollegen verspottet.

Google wehrte sich 
doch das Berufungsgericht gab dem Polizisten Recht

ZunĂ€chst schien Google im Vorteil: Ein erstinstanzliches Gericht urteilte, der Beamte sei „unangemessen bekleidet“ gewesen und der Zaun „nicht hoch genug“, um vor Aufnahmen zu schĂŒtzen. Doch in zweiter Instanz kippte ein Berufungsgericht dieses Urteil. Die Richter befanden, dass die Aufnahme eine klare Verletzung der PrivatsphĂ€re darstelle – selbst wenn das Gesicht nicht erkennbar war.

„Die Adresse des Hauses war durch Straßennummern identifizierbar, und die Aufnahme erfolgte auf privatem Grund – nicht im öffentlichen Raum“, erklĂ€rte die Richterin. 
Der hohe Zaun hĂ€tte eigentlich Schutz bieten sollen, doch Googles Kameras ĂŒberwanden diese Barriere. Das Gericht verurteilte Google Argentinien und Google LLC zur Zahlung von 420.000 Baht Schadensersatz.

KhaoSod

Experten warnen: 
Google Maps könnte Kriminellen helfen

Der Fall wirft eine grĂ¶ĂŸere Frage auf: Wie sicher sind unsere HĂ€user vor digitalen SpĂ€hern? Ein Sicherheitsexperte warnte, dass Google Street View von Einbrechern genutzt werden könnte, um HĂ€user auszukundschaften. 
„Wer sein Haus nicht unkenntlich machen lĂ€sst, gibt potenziellen Dieben eine detaillierte Ansicht seines Eigentums“, so der Experte.

Er rĂ€t Hausbesitzern, ihre Adressen in Google Maps verpixeln zu lassen, um Missbrauch vorzubeugen. Google bietet diese Option zwar an – doch viele Nutzer wissen nicht, wie sie funktioniert.

Was bedeutet das Urteil fĂŒr die Zukunft von Street View?

Der Fall könnte PrĂ€zedenzwirkung haben: Wenn immer mehr Menschen wegen privater Aufnahmen klagen, muss Google möglicherweise seine Datenerfassungspolitik ĂŒberdenken. Bisher sind solche FĂ€lle selten – doch mit steigender SensibilitĂ€t fĂŒr PrivatsphĂ€re könnten Ă€hnliche Klagen zunehmen.

FĂŒr den argentinischen Polizisten ist der Fall hingegen abgeschlossen – mit einem teuren Lehrgeld fĂŒr Google.

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