Neue Fahrverbote im Smog-Kampf

Neue Fahrverbote im Smog-Kampf
AseanNow

Bangkok wird Sonderzone: 
Stadt führt harten Smog-Kampf an 

Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt startet eine Offensive gegen die chronische Luftverschmutzung: Die Hauptstadt wird von November bis März zur „Sonderzone für Luftreinhaltung“ erklärt. Die Maßnahme gibt der Stadtverwaltung weitreichende Befugnisse im Kampf gegen den Smog – mit spürbaren Konsequenzen für Industrie und Verkehr.

Sonderstatus mit Biss: 
Neue Vollmachten für die Stadt

Der National Environment Board (NEB) hat grünes Licht gegeben: Bangkok erhält den Sonderstatus, der strengere Umweltauflagen als im Rest des Landes ermöglicht. Gouverneur Chadchart betonte nach einer Sitzung im Rathaus die Bedeutung dieses Schrittes: „Wir können jetzt die Rauchopazität von 30% auf 20% oder sogar 10% senken – das wird die Durchsetzung erheblich verbessern.“

Trotz der verschärften Maßnahmen gibt der Gouverneur Entwarnung für die Wirtschaft: „Akademische Studien zeigen, dass eine Reduzierung der PM2.5-Konzentration um nur ein Mikrogramm pro Kubikmeter wirtschaftliche Werte von 10-20 Milliarden Baht generieren kann.“ Saubere Luft lohnt sich also auch finanziell.

Fabriken unter Daueraufsicht: 
Echtzeit-Überwachung kommt

Die Stadtverwaltung verhandelt bereits mit dem Industrieministerium über die verpflichtende Einführung von Echtzeit-Emissionsüberwachung (CEM) in Fabriken. Bisher haben nur wenige Anlagen in der Hauptstadt solche Systeme – künftig sollen über 200 Betriebe rund um die Uhr überwacht werden. Gleichzeitig will Bangkok mit benachbarten Provinzen zusammenarbeiten, um die Ernteverbrennung einzudämmen. Den Bauern werden Alternativen wie Strohpressen angeboten, um das Abfackeln der Felder überflüssig zu machen.

Die bereits bestehende „Low-Emission Zone“ wird massiv ausgeweitet. Während nur  große Lastwagen an Smog-Tagen beschränkt wurden, gilt jetzt ein stadtweites Fahrverbot für nicht konforme Fahrzeuge. Nur noch Fahrzeuge der „Green List“ dürfen einfahren – alle anderen riskieren Bußgelder.

„Es geht nicht um Bestrafung, sondern um Anreize“, betont Chadchart. Bereits im letzten Jahr wurden über 400 Verstöße geahndet. Chinesische Experten haben zudem Equipment an der Kasetsart University installiert, um Verschmutzungsquellen genauer identifizieren zu können.

Langfristige Strategie: 
Saubere Luft für die nächste Generation

Die Stadtverwaltung geht das Problem systematisch an: In Zusammenarbeit mit der Thai Health Promotion Foundation wird jede Schule und jede Kindertagesstätte mit „staubfreien Klassenzimmern“ ausgestattet. Das Frühwarnsystem wurde von drei auf sieben Tage ausgeweitet, über 800 neue Sensoren messen die Luftqualität.

Nicht nur Bangkok profitiert: Auch Chiang Mai, Chiang Rai, Lamphun und Mae Hong Son wurden zu Luftreinhaltungszonen erklärt. Die Bezirksämter wurden angewiesen, strengere Maßnahmen nach dem Public Health Act durchzusetzen.

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

7 Kommentare zu „Neue Fahrverbote im Smog-Kampf

  1. Die Verantwortlichen sollten mal über die Einführung von Rußpartikelfilter nachdenken. Dann wäre ein großer Teil des Problems gelöst.

  2. Rauchende, rußende LKW’s, Pick Up’s und Reisebusse aus dem Verkehr ziehen und konsequent mit drakonischen Strafen durchsetzen! Aber das ist alles Wunschdenken. Wird sich eh nix ändern.

  3. Wenn man eine City-Maut erheben würde, könnte man sich die ganzen temporäre Verbote sparen. Und zwar für Stinker derart teuer, dass sich das jeder zweimal überlegen würde da rein zu fahren. Würde Geld in die Stadtkasse spülen, die Wirtschaft ankurbeln wenn mehr EV’s verkauft würden und der Gestank wäre das ganze Jahr über minimiert.

  4. Autofahrer muessen dahin gehend sensibilisiert werden das man den Motor nicht weiterlaufen laesst wenn das Fahrzeug steht (auf Supermarkt-Parkplaetzen und bei roter Ampel). Da werden nicht unerhebliche Mengen Kraftstoff vergeudet und die Umwelt fuer nichts belastet (ich weiss : Khun Thai kann man nicht zumuten in ein von der Sonne aufgeheiztes Auto einzusteigen oder mal ein paar Minuten, denn so lang dauern oft Rotphasen z.B. in Bangkok, ohne AC im Auto zu sitzen). Das die Bauern auf das Abfackeln ihrer Felder verzichten gehoert in den Bereich von Maerchen. Das wird seit ewigen Zeiten so gemacht, also wird sich daran nichts aendern – auch weil es nicht nachhaltig geahndet und sanktioniert wird.

    1. Antwort von einem Redakteur: ich bin schon über 30 Jahre in Thailand und habe noch nicht erlebt, dass ein Ausländer an einer Ampel oder an anderen Stellen den Motor ausmacht. Vielleicht gibt es das vereinzelt, aber die Mehrzahl der Ausländer in Thailand macht es auch nicht.

  5. Wer Thailand kennt weiß, dass es unendlich viele LKW gibt die gigantische Rußwolken ausstoßen. Solange diese nicht nachgerüstet oder verschrottet werden wird sich nicht viel verbessern.

    Hinzu kommt, dass die jährliche Fahrzeuguntersuchung („TüV“) in Thailand ein gespielter Witz ist. Fa wird keine einzige Dreckschleuder aus dem Verkehr gezogen.

    Als letztes eine unendliche Vielzahl von „modifizierten“ Motorrädern und Autos…

Kommentare sind geschlossen.