BANGKOK – Ein thailändisches Gericht hat am Dienstag ein klares Signal gegen Gewalt in den Streitkräften gesetzt: Zwei Ausbilder und elf ältere Wehrpflichtige wurden zu Haftstrafen zwischen 10 und 20 Jahren verurteilt – weil sie einen 18-jährigen Rekruten zu Tode geprügelt hatten.
So grausam war der Fall
Das Opfer, Vorapach Padmasakul, war erst weniger als drei Monate bei der Armee, als er am 2. August während eines „Disziplintrainings“ der 3. Infanterie-Bataillonseinheit (Königsgarde) zu Tode misshandelt wurde. Die Obduktion ergab:
- Hirnschwellung
- gebrochene Rippen auf beiden Seiten
- durchbohrte und kollabierte Lunge
- Schlüsselbeinbruch und Wirbelsäulenverletzungen
Zeugen – meist junge Rekruten – bestätigten die heftigen Schläge. Zunächst gestanden die Täter die Vorwürfe, doch als sie vom Tod des Jugendlichen erfuhren, zogen sie ihre Aussagen zurück.
Historische Entscheidung:
Erstes Urteil unter neuem Anti-Folter-Gesetz
Das Korruptions- und Misshandlungsgericht verhängte folgende Strafen:
- 20 Jahre Haft für den Haupttäter (letzte Person, die das Opfer lebend sah)
- 15 Jahre für den zweiten Ausbilder
- 10 Jahre für jeden der elf älteren Wehrpflichtigen, die als Hilfsausbilder fungierten
Dies ist das erste Urteil seit Inkrafttreten des „Gesetzes zur Verhinderung von Folter und Verschwindenlassen“.
Familie will in Berufung gehen
Klage gegen Armee geplant
Anwalt Kerdphol Kaewkerd kündigte an, dass die Eltern des Opfers in Berufung gehen werden. Sie fordern eine noch härtere Strafe für den Haupttäter. Zudem wird die thailändische Armee verklagt – die Familie will Schadenersatz.
Ein schockierender Fall von Militärgewalt, der endlich Konsequenzen hatte. Doch für die Eltern ist das Urteil keine Gerechtigkeit – der Kampf geht weiter.