Bangkok – Ein großangelegter Betrugsfall erschüttert Thailand: Die Polizei hat vier Bankangestellte, darunter einen Manager, sowie zwei Dolmetscher und fünf thailändische Mittelsmänner verhaftet. Sie sollen chinesischen Kriminellen geholfen haben, 15 Strohmann-Konten in Pattaya zu eröffnen. Über diese Konten flossen 118 Millionen Baht (3,6 Mio. Euro) – ein Teil davon ist bereits abgehoben, der Rest wurde eingefroren.
Touristenvisa für Betrug genutzt
Bankmitarbeiter fälschten Dokumente
Die 15 chinesischen Kontoinhaber reisten im März 2025 mit Touristenvisa ein – und verließen Thailand bereits vier Tage später. Ermittler fanden heraus, dass Bankmitarbeiter Dokumente fälschten, um die Kontoeröffnungen zu ermöglichen. Normalerweise ist dies mit einem Touristenvisum nicht gestattet. Die Polizei untersucht nun, wie viel Geld die Bankangestellten als Provision erhielten.
2,2 Milliarden Baht Schaden
Verbindung zu Callcenter-Banden
Die 15 Konten stehen in Verbindung mit 106 Betrugsfällen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Insgesamt sind 462 Konten mit 2.084 Fällen verknüpft – der Gesamtschaden beläuft sich auf 2,2 Milliarden Baht (67,3 Mio. Euro). Fünf der flüchtigen Chinesen sollen mit Callcenter-Banden in Nachbarländern zusammengearbeitet haben.
Thailand verschärft Bankregeln
Internationale Fahndung läuft
Die thailändische Polizei arbeitet nun mit chinesischen Behörden zusammen, um die Täter zu stellen. Gleichzeitig wird die Bank of Thailand angewiesen, die Kontoeröffnungsregeln für Ausländer zu überprüfen. Polizeigeneral Thatchai Pitaneelabutr betont: „In anderen Ländern ist so etwas nicht möglich – wir müssen unsere Verfahren verschärfen!“
Systematischer Betrug
Wird Thailand nachbessern?
Der Fall zeigt, wie internationale Betrüger Thailand als Drehscheibe nutzen. Die Frage ist: Wer hat noch mitgemacht? Die Ermittlungen laufen – und die Politik muss handeln, bevor noch mehr Geld in kriminellen Kanälen verschwindet.