Experten warnen vor Überschwemmungs-Katastrophe wie 2011!

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Thailand unter Wasser:
Klima-Chaos löst Angst vor Wiederholung der Flutkatastrophe von 2011 aus

Die jüngsten „Regenbomben“ in Thailand haben schockierende Erinnerungen an die verheerenden Überschwemmungen von 2011 wachgerufen, die damals ganze Landstriche lahmlegten und Milliardenschäden verursachten.

Zwischen dem 25. und 27. Mai trafen erneut sintflutartige Regenfälle das Land – ein Phänomen, das Meteorologen zunehmend Sorgen bereitet. Doch was steckt hinter diesen Wetterextremen, und ist Thailand diesmal besser vorbereitet?

Regenbomben: Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet

Die jüngsten Unwetter wurden durch einen ungewöhnlich starken Südwest-Monsun ausgelöst, der über das Andamanische Meer und den Golf von Thailand fegte. Gleichzeitig traf ein weiteres Monsunsystem auf den Norden und Süden des Landes. Diese doppelte Wetterfront verwandelte sich in eine gefährliche Mischung aus Starkregen und Überschwemmungen.

Besonders alarmierend: Bangkok verzeichnete in der ersten Maihälfte mit 188,5 Millimetern fast doppelt so viel Regen wie im 30-Jahres-Durchschnitt.

Klima-Chaos:
La Niña und die Folgen

Assoc. Prof. Seree Supratid, Direktor des Zentrums für Klimawandel und Katastrophen an der Rangsit-Universität, sieht den Grund für die Wetterkapriolen in einer veränderten La-Niña-Phase. „Das Klima ist instabil geworden, die Jahreszeiten verschieben sich unvorhersehbar“, warnt er.

Die Regenbomben – plötzliche, extrem heftige Niederschläge – seien eine neue Herausforderung, da sie kaum vorherzusagen seien. Doch trotz der beunruhigenden Entwicklungen gibt es auch Hoffnung: Die Wasserspeicher des Landes sind derzeit nur zu 56 Prozent gefüllt, was im Vergleich zur Flutkatastrophe 2011 (über 60 Prozent) noch Spielraum bietet.

Bangkok rüstet auf:
KI, Pumpen und Kanäle gegen die Flut

Die Hauptstadt hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Moderne KI-Systeme analysieren nun Wasserstände und Strömungen drei Stunden im Voraus, während gleichzeitig 1.900 Kanäle ausgebaggert werden, um den Abfluss zu beschleunigen. Risikogebiete wurden mit zusätzlichen Pumpstationen ausgestattet.

Ein entscheidender Fortschritt: Das Wasser aus dem Norden muss nicht mehr durch Bangkok fließen, sondern wird über den Bang Pakong und Tha Chin River umgeleitet. Doch nicht alle Regionen sind so gut geschützt.

Experten mahnen zur Vorsicht

Zwar deuten Prognosen darauf hin, dass die Regenfälle im Juni und Juli nachlassen könnten, doch im Oktober wird mit neuen Starkregen gerechnet. Die größte Gefahr besteht in Provinzen ohne moderne Frühwarnsysteme.

„Unsere Vorhersagen reichen derzeit nur 3 bis 5 Tage im Voraus“, räumt Seree ein. Sein Appell: „Die Menschen müssen sich auf starke Gemeinschaften verlassen, die Wetterveränderungen gemeinsam überwachen.“

Die Lehren aus 2011:
Eine Nation zwischen Fortschritt und Verwundbarkeit

Thailand hat seit der Flutkatastrophe vor zwölf Jahren viel in Hochwasserschutz investiert. Doch die jüngsten Regenbomben zeigen, dass der Klimawandel die Spielregeln verändert hat. Während Bangkok mit High-Tech gegen die Wassermassen kämpft, bleiben ländliche Regionen verwundbar.

Eins ist klar: Die nächsten Monate werden zeigen, ob Thailand gewappnet ist – oder ob die Natur erneut die Oberhand gewinnt.

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