Flughafentaxi-Chaos: Regierung schlägt zu (App Download)

Bangkoks Taxifahrer kochen vor Wut! Die Fahrer der Flughäfen Suvarnabhumi und Don Mueang drohten, die Tore dichtzumachen. Der Grund: App-basierte Fahrdienste wie Grab schnappen ihnen die Kunden weg.

Viele Fahrer warten über zwei Stunden auf einen einzigen Fahrgast, während App-Fahrer mit Privatwagen die Preise drücken und Regeln umgehen. Es eskalierte die Lage: Dutzende Fahrer kündigten Proteste an, die Thailands Tourismus lahmlegen könnten. Das Verkehrsministerium reagierte blitzschnell mit einem Plan, um Chaos und wirtschaftlichen Schaden zu verhindern. Ein Kompromiss soll nun die Wogen glätten.

Vier-Punkte-Plan: Fairness für alle

Das Verkehrsministerium unter Vizepremier Suriya Jungrungruangkit zog die Notbremse. Ein vierteiliger Plan soll die Krise lösen: klare Trennung von Taxis und App-Fahrern, harte Strafen für illegale Fahrer, bessere Aufklärung für Touristen und eine neue App für Taxifahrer. Z

iel ist es, gleiche Bedingungen für alle zu schaffen. „Wir wollen keinen Wettbewerb verbieten, aber Regeln müssen gelten“, betonte Vizeminister Surapong Piyachote. Die Maßnahmen wurden nach hitzigen Gesprächen mit dem Taxifahrerverband beschlossen. Die nächste Runde ist für Juli geplant – bis dahin bleibt die Spannung hoch.

Illegale Fahrer: Harte Strafen drohen

Illegale Fahrer sind ein Dorn im Auge der Behörden. Laut dem Department of Land Transport (DLT) nehmen bis zu 4.000 unregulierte Privatwagen täglich Flughafenpassagiere auf. Diese Fahrer haben oft weder gewerbliche Zulassung noch Versicherung.

Jetzt schlägt die Regierung zurück: KI-gestützte Kameras und Zivilbeamte überwachen die Ankunftszonen. Wer erwischt wird, landet auf einer schwarzen Liste oder zahlt hohe Geldstrafen. Fahrzeugkennzeichen werden gescannt, und nur zugelassene Fahrer dürfen in die Abholzonen. Das Ministerium will so die Sicherheit der Touristen gewährleisten.

Neue SAWASDEE-App: Taxis schlagen zurück

Ein Gamechanger für traditionelle Taxis: Die neue „SAWASDEE by AOT“-App (Google) (Apple), entwickelt von Airports of Thailand (AOT), ist kostenlos und provisionsfrei. Fahrgäste können Taxis mit Taxameter direkt per Smartphone buchen, Standorte und Ankunftszeiten in Echtzeit sehen.

„Das gibt unseren Fahrern einen digitalen Vorteil“, sagt AOT-Direktorin Pawina Jariyathitipong. Die App wird in Suvarnabhumi getestet und soll bald landesweit starten. Für Fahrer bedeutet das weniger Wartezeit und mehr Fahrten. Doch wird die App bei Touristen ankommen? Die nächsten Monate werden es zeigen.

Getrennte Zonen: Ordnung am Flughafen

Chaos ade! In Suvarnabhumi werden Taxis und App-Fahrer künftig strikt getrennt. Lizenzierte Taxis bekommen eigene, überwachte Abholspuren im Erdgeschoss. App-Fahrer, wie die von Grab, müssen auf den Langzeitparkplatz in Zone D ausweichen.

Schranken und Kennzeichenscanner sorgen dafür, dass nur registrierte Fahrer Zutritt haben. „Das bringt Fairness und Ordnung“, sagt das Ministerium. Zusätzlich installiert AOT KI-Kameras, die illegale Abholungen in Echtzeit aufspüren. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass traditionelle Fahrer weiter benachteiligt werden.

Taxifahrer klagen: „Wir verlieren alles“

Die traditionellen Taxifahrer fühlen sich im Stich gelassen. „Wir warten stundenlang, während App-Fahrer uns unterbieten“, klagt ein Fahrer. Steigende Spritpreise und Wartungskosten machen die Lage noch schlimmer.

Viele fürchten um ihre Existenz. Der Taxifahrerverband spricht von einem „unhaltbaren Trend“: Über 25 Prozent des Flughafenmarktes werden von unregulierten Privatfahrern kontrolliert. Diese Zahl hat sich in zwei Jahren verdoppelt. Die Fahrer fordern Schutz und gleiche Chancen. Das Ministerium verspricht, mit den neuen Regeln und der App Abhilfe zu schaffen.

Touristen aufgepasst: Neue Schilder helfen

Für Touristen wird es einfacher: Neue Schilder an Gepäckausgaben und Ausgängen zeigen den Weg zu autorisierten Taxiständen. Elektronische Anzeigen informieren über Wartezeiten und Fahrpreise. Flug- und Bodenpersonal sollen Reisende aktiv zu lizenzierten Taxis lotsen.

„Wir wollen, dass Touristen sicher und bequem reisen“, sagt das Ministerium. Zusätzliches Personal überwacht die Warteschlangen und verhindert, dass App-Fahrer in Sperrgebiete eindringen. Diese Maßnahmen sollen das Vertrauen in Thailands Taxidienste stärken – gerade rechtzeitig vor der Hauptreisezeit.

Infrastruktur: Bessere Bedingungen für Fahrer

Das Ministerium investiert auch in die Infrastruktur. Wartebereiche für Taxifahrer werden besser beleuchtet, mit neuen Schildern und Toiletten ausgestattet. In Suvarnabhumi gibt es bereits Metallbänke und Monitore mit Echtzeit-Daten. „Wir wollen, dass Fahrer würdig arbeiten können“, sagt Verkehrsminister Suriya. Auch die Dispositionssysteme werden modernisiert, um Wartezeiten zu verkürzen. Die vollständige Renovierung soll noch 2025 abgeschlossen sein. Für viele Fahrer ist das ein Hoffnungsschimmer, doch einige bleiben skeptisch: Reicht das, um den Wettbewerb mit Apps zu gewinnen?

Gesetzesreform: Einheitliche Regeln für alle

Ein neuer Rechtsrahmen soll die Probleme langfristig lösen. Das DLT und AOT arbeiten an Vorschriften für Lizenzierung, Versicherung und Sicherheit, die für Taxis und Apps gleichermaßen gelten. „Wir brauchen Regeln für die neue Ära“, sagt Suriya.

Die Gespräche mit Fahrergewerkschaften, App-Anbietern und Leasingfirmen laufen auf Hochtouren. Ziel ist eine Einigung bis Juli. Doch nicht alle Fahrer sind überzeugt. Einige fordern härtere Maßnahmen gegen illegale Fahrer und bezweifeln, ob die App bei Touristen ankommt. Die Spannungen bleiben spürbar.

Tourismus in Gefahr: Zeit drängt

Thailands Tourismus steht auf dem Spiel. Mit über 6.000 lizenzierten Taxifahrten und 5.000 App-Fahrten täglich in Suvarnabhumi ist der Druck enorm. Eine Flughafenblockade könnte die fragile Erholung nach der Pandemie gefährden.

2024 erwartete Thailand 30-35 Millionen Touristen, und die Zahlen steigen. Jede Störung wäre ein Desaster. AOT überwacht die Lage in Echtzeit und ist bereit, Anpassungen vorzunehmen. „Wir kämpfen für Fairness und Mobilität“, sagt ein Sprecher. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Plan hält.

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