Thailand macht ernst: Ab 2028 soll ein Formel-1-Grand-Prix in der Hauptstadt Bangkok stattfinden. Premierministerin Paetongtarn Shinawatra hat nach ihrem Besuch beim Monaco Grand Prix die Weichen gestellt. Eine Machbarkeitsstudie und ein Angebotsvorschlag werden am 4. Juni 2025 dem Kabinett vorgelegt, wie Regierungssprecher Jirayu Houngsub erklärte.
Die Pläne für ein Straßenrennen im pulsierenden Chatuchak-Viertel nehmen Form an. Ziel ist es, Thailand als Hotspot für internationalen Motorsport und Tourismus zu etablieren. Formel-1-Chef Stefano Domenicali lobte die „beeindruckenden Pläne“ und signalisierte Bereitschaft für weitere Gespräche. Ein Meilenstein für den Motorsport in Südostasien!
Nachhaltigkeit im Fokus des Rennens
Das geplante Formel-1-Rennen in Bangkok setzt auf Nachhaltigkeit. Laut Regierungssprecher Jirayu Houngsub soll das Event umweltfreundlich gestaltet werden und Investitionen in grüne Technologien fördern. Konkrete Details zur Umsetzung fehlen noch, doch die thailändische Regierung betont, dass der Grand Prix nicht nur ein Sportevent, sondern auch ein Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung sein wird.
Dies könnte Thailand als Vorreiter in der Region positionieren, da die Formel 1 weltweit verstärkt auf umweltbewusste Konzepte setzt. Die Kombination aus Hochgeschwindigkeitsrennen und grüner Technologie könnte das Interesse globaler Investoren wecken und Bangkok als moderne Metropole präsentieren.
Tourismus-Boom durch Formel 1
Ein Formel-1-Rennen in Bangkok könnte Thailands Tourismusbranche einen gewaltigen Schub verleihen. Regierungssprecher Jirayu Houngsub betonte, dass der Grand Prix den internationalen Tourismus ankurbeln wird, ein zentraler Wirtschaftsfaktor des Landes.
Mit geschätzten Einnahmen von über 600 Millionen US-Dollar könnte das Rennen nicht nur Motorsportfans, sondern auch Touristen aus aller Welt anziehen. Ähnlich wie der Große Preis von Singapur will Thailand mit einem spektakulären Stadtrennen punkten. Die pulsierende Kulisse Bangkoks, kombiniert mit dem Glamour der Formel 1, könnte das Land als Top-Destination für Event-Tourismus etablieren.
Machbarkeitsstudie entscheidet über Strecke
Die Durchführung eines Formel-1-Rennens in Bangkok steht vor logistischen Herausforderungen. Die Regierung hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die Streckenführung, Kosten und wirtschaftliche Vorteile prüfen soll.
Besonders das Chatuchak-Viertel, bekannt für seinen Wochenendmarkt, steht als Austragungsort im Fokus. Doch Bangkoks dichter Verkehr und die Bebauung könnten Probleme bereiten. Laut Premierministerin Paetongtarn Shinawatra sollen vier bis fünf Streckenoptionen geprüft werden, um die strengen Anforderungen der Formel 1 zu erfüllen. Die Studie wird entscheidend sein, um das Projekt voranzutreiben und mögliche Hindernisse zu meistern.
Erfahrung aus der MotoGP als Vorteil
Thailand ist kein Neuling im Motorsport. Seit 2018 richtet das Land auf dem FIA-zertifizierten Chang International Circuit in Buriram die MotoGP aus. Diese Erfahrung könnte bei der Planung des Formel-1-Rennens von Vorteil sein.
Der Circuit in Buriram, etwa 410 Kilometer nordöstlich von Bangkok, hat Thailand bereits als Gastgeber internationaler Motorsportevents etabliert. Premierministerin Paetongtarn Shinawatra betonte, dass ein Formel-1-Rennen Thailands Position als Motorsportnation weiter stärken könnte. Allerdings gibt es Gerüchte, dass der MotoGP-Vertrag in Buriram 2026 ausläuft, was Platz für die Formel 1 schaffen könnte.
Finanzielle Aussichten: Schnelle Rentabilität
Tourismusminister Sorawong Thienthong ist optimistisch: Das Formel-1-Rennen könnte bereits im ersten Jahr profitabel sein. Die Herstellungskosten eines Grand Prix liegen zwischen 200 Millionen und über einer Milliarde US-Dollar, jährliche Ausgaben bei etwa 55 Millionen US-Dollar.
Dennoch erwartet Sorawong durch Ticketverkäufe, Sponsoring und wirtschaftliche Effekte schnelle Erträge. Nach Gesprächen mit potenziellen Sponsoren soll eine detaillierte Machbarkeitsstudie dem Kabinett vorgelegt werden. Die wirtschaftlichen Vorteile könnten nicht nur Bangkok, sondern ganz Thailand zugutekommen, indem sie Arbeitsplätze schaffen und Infrastrukturprojekte fördern.
Gespräche mit der Formel-1-Spitze
Die Pläne für Bangkok nehmen Fahrt auf, nicht zuletzt durch intensive Gespräche mit Formel-1-Chef Stefano Domenicali. Bereits im März 2025 traf er Premierministerin Paetongtarn Shinawatra in Bangkok, gefolgt von weiteren Verhandlungen beim Monaco Grand Prix.
Domenicali zeigte sich beeindruckt von Thailands Ambitionen und signalisierte Interesse an einer Zusammenarbeit. Die Gespräche konzentrieren sich auf ein Stadtrennen, das dem erfolgreichen Modell von Singapur oder Las Vegas folgen könnte. Thailand positioniert sich damit als ernsthafter Kandidat für den Formel-1-Kalender, der derzeit 24 Rennen umfasst.
Thailands Motorsportgeschichte
Thailand hat eine lange Motorsporttradition. Schon in den 1950er-Jahren startete Prinz Birabongse Bhanudej, bekannt als Prinz Bira, in der Formel 1. Heute trägt Alex Albon, Fahrer bei Williams, die thailändische Flagge in die Königsklasse.
Ein Grand Prix in Bangkok wäre für Albon quasi ein Heimrennen, was die Begeisterung im Land weiter steigern könnte. Zudem profitiert Thailand von der Unterstützung der Red-Bull-Eigentümer, die thailändischen Ursprungs sind. Ein Formel-1-Rennen könnte die Motorsportgeschichte des Landes krönen und Bangkok als neue Bühne für globale Events etablieren.