Parallelen zu Thaksin? Krankenhaus statt Zelle
Bangkok – Der 71-jährige Milliardär Premchai Karnasuta, Chef des Baukonzerns Italian-Thai Development (ITD), sitzt jetzt in der Krankenstation des Klong Prem-Gefängnisses. Der Grund: Sein Unternehmen war am Einsturz des 33-stöckigen State Audit Office (SAO)-Gebäudes in Bangkok beteiligt, der am 28. März 2025 nach einem Erdbeben aus Myanmar 92 Menschen tötete. Zusammen mit 14 weiteren Verdächtigen, darunter Ingenieure und Bauleiter, wurde er am 16. Mai verhaftet – die Anklage: fahrlässige Tötung, was lebenslange Haft bedeuten könnte.
Rollstuhl, Diabetes, Krankenhaus
Privilegien oder Notwendigkeit?
Premchai, der schon 2021 wegen Wilderei im Gefängnis saß, erschien im Rollstuhl bei der Polizei. Offiziell leidet er an Diabetes, Bluthochdruck und Augenproblemen. Das Ratchada-Gericht verweigerte ihm Kaution, doch wegen seiner Erkrankungen kam er nicht in eine normale Zelle, sondern in die Gefängnisklinik. Kritiker fragen: „Handelt es sich um Sonderbehandlung?“ – besonders nach dem Fall Ex-Premier Thaksin, der 2023 monatelang im Polizeikrankenhaus behandelt wurde.
Das tödliche Bau-Desaster:
Billig-Materialien und Pfusch am Bau?
Ermittler fanden schwere Mängel am eingestürzten Wolkenkratzer:
✔ Fehlerhafte Statik im Aufzugsschacht
✔ Billig-Beton und mangelhafte Stahlträger
✔ Mögliche gefälschte Bau-Dokumente
Die ITD-CREC-Baujoint-venture steht nun unter schärfster Beobachtung. „Das war kein Unfall, das war grobe Fahrlässigkeit“, empören sich Angehörige der Opfer.
Premchais düstere Vergangenheit:
Schon einmal im Knast
Der Bau-Mogul ist kein Unbekannter vor Gericht:
- 2021 verurteilt wegen Jagd auf einen seltenen Schwarzen Panther
- 3 Jahre Haft, aber frühzeitig entlassen
- 2023 wegen Diabetes von Hausarrest befreit
Jetzt könnte ihm ein viel längeres Gefängnis drohen – falls das Gericht ihn schuldig spricht.
Was kommt jetzt?
- Anklageerhebung in den nächsten Wochen
- Gerichtsverfahren könnte Monate dauern
- ITD-CREC muss mit Milliardenklagen rechnen
- Thailands Bauindustrie unter Druck – neue Sicherheitsgesetze gefordert
Ein tödlicher Bauunfall, ein milliardenschwerer Angeklagter – und eine Nation, die Antworten und Gerechtigkeit verlangt.