Milliarden für Schnellzüge und E-Busse: Thailand rüstet auf

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Thailands ehrgeizigstes Verkehrsprogramm nimmt Fahrt auf

BANGKOK – Mit einem entschlossenen Kurs hat Thailands Verkehrsminister Suriya Jungrungreangkit bei einem hochrangigen Treffen klargemacht: Die Modernisierung der nationalen Infrastruktur duldet keinen Aufschub mehr. Schnellzüge, Expressstraßen und Elektrobusse – gleich mehrere milliardenschwere Projekte sollen das Land in ein neues Mobilitätszeitalter katapultieren. „Wir reden nicht nur – wir bauen“, betonte der Minister nach dem Treffen in Bangkok.

Allein bis Ende Mai hat das Transportministerium bereits 93 Milliarden Baht (rund 2,33 Milliarden Euro) seines Gesamtbudgets von 212,21 Milliarden Baht (etwa 5,32 Milliarden Euro) für das Haushaltsjahr 2025 ausgeschüttet. Ein Großteil davon fließt in das Vorzeigeprojekt: die Hochgeschwindigkeitsstrecke Bangkok-Nong Khai, die künftig Thailand mit Laos verbinden soll.

Schnellzug nach Laos:
Phase 1 auf halbem Weg

Der erste Bauabschnitt, der von Bangkok bis nach Nakhon Ratchasima (Korat) führt, ist bereits zu 43,79 % fertiggestellt – zumindest was den Tiefbau betrifft. Doch bei der technischen Ausrüstung, der Beschaffung der Züge und der Ausbildung des Personals hinkt das Projekt deutlich hinterher. Hier liegt der Fortschritt bei mageren 0,95 %. „Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen,“ so Suriya.

Für Phase 2 – den 357 Kilometer langen Abschnitt von Nakhon Ratchasima bis zur laotischen Grenze in Nong Khai – laufen derzeit die Vorbereitungen. Die Ausschreibungsunterlagen für acht separate Verträge, die sowohl Bauarbeiten als auch Schienensysteme umfassen, stehen kurz vor der Fertigstellung. Das dafür vorgesehene Budget: gewaltige 341,35 Milliarden Baht (etwa 8,56 Milliarden Euro).

Phukets neue Expressstraße steht in den Startlöchern

Neben dem Schnellzugprojekt liegt ein weiterer Fokus auf dem Straßenverkehr – konkret: der Ausbau der Phuket Expressway. Die erste Bauphase dieser Küstenstraße, die sich über 3,98 Kilometer von Kathu nach Patong erstreckt, ist mit 16,76 Milliarden Baht (rund 420 Millionen Euro) veranschlagt. Das Projekt wartet derzeit noch auf grünes Licht vom Kabinett.

Auch die Hauptstadt profitiert: Bangkok soll eine umfassende Erneuerung seines Bussystems erfahren. Für 15,36 Milliarden Baht (etwa 385 Millionen Euro) plant das Ministerium, 1.520 Elektrobusse zu leasen – ein zentraler Schritt hin zu umweltfreundlichem, leisem und modernem Nahverkehr.

Rote Linien auf Schiene gebracht

Ein weiteres urbanes Großprojekt betrifft die sogenannte Red Line in Bangkok. Die geplanten Erweiterungen – Taling Chan-Salaya (Red Line) und Taling Chan-Siriraj (Light Red Line) – sollen in einem einzigen Vergabeverfahren zusammengefasst werden. Damit will das Ministerium nicht nur Zeit, sondern auch Verwaltungskosten sparen. „Ein vereintes Ausschreibungspaket bringt Effizienz und Klarheit in den Ablauf“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums.

Vergabeoffensive mit über 300 neuen Projekten

Insgesamt umfasst das diesjährige Maßnahmenpaket des Verkehrsministeriums 326 neue Beschaffungsprojekte im Wert von 24,18 Milliarden Baht (etwa 607 Millionen Euro). Bereits 86 dieser Projekte wurden vertraglich fixiert – sie machen zusammen 1,31 Milliarden Baht (rund 33 Millionen Euro) aus. Die restlichen Verträge sollen bis spätestens August unter Dach und Fach sein.

Ein neuer Weg für Thailand

Die klare Linie, mit der Suriya Jungrungreangkit die Zukunft der thailändischen Mobilität gestaltet, ist bemerkenswert. Statt zu zögern, werden Nägel mit Köpfen gemacht – mit sichtbaren Ergebnissen. „Das ist der Beginn einer neuen Ära für Transport und Infrastruktur in Thailand,“ fasste ein Regierungsberater die Strategie zusammen.

Ob auf Schiene, Straße oder im öffentlichen Nahverkehr – Thailands neue Verkehrsstrategie zeigt Wirkung. Sie bringt nicht nur Bewegung ins Land, sondern könnte Thailand künftig auch als führenden Knotenpunkt für nachhaltige Mobilität in Südostasien etablieren.

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