Thailands Börsenkrise: IPO-Zahlen auf 13-Jahres-Tief
Die thailändischen Börsen SET und MAI erleben derzeit eine schwere Durststrecke: In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 gab es nur vier Börsengänge – so wenige wie seit 13 Jahren nicht mehr. Grund dafür sind strengere Regularien, wirtschaftliche Unsicherheiten und ein schwaches Anlegerinteresse.
Neue Regeln erschweren Börsengänge massiv
Seit 1. Januar 2025 gelten verschärfte Anforderungen für Unternehmen, die an die Börse wollen:
SET-Listing:
- Mindestgewinn 75 Mio. Baht (vorher: 30 Mio. Baht)
- Kumulierter Gewinn der letzten Jahre: 125 Mio. Baht (vorher: 50 Mio. Baht)
MAI-Listing:
- Mindestgewinn 25 Mio. Baht (vorher: 10 Mio. Baht)
- Kumulierter Gewinn: 40 Mio. Baht (vorher: keine Vorgabe)
Folge: Viele Firmen brauchen jetzt mindestens vier Jahre Vorbereitung, was die Kosten in die Höhe treibt und IPOs verzögert.
Investmentbanking im freien Fall
Drittes Minusjahr in Folge
Laut Tris Rating brachen die Einnahmen der Investmentbanken 2024 um 29,5 % ein – bereits das dritte Jahr in Folge mit Rückgängen. Die über IPOs eingeworbenen Mittel sanken auf nur 19 Mrd. Baht (ca. 480 Mio. Euro) – ein historisches Tief.
Lichtblick: Diese Unternehmen wollen bald an die Börse
Trotz der Flaute gibt es noch Hoffnung:
SET-Kandidaten:
- Ngernturbo, MR. D.I.Y., Atlas Energy, ThaiNamthip
MAI-Kandidaten:
- Blue Solutions, Skin Laboratory, Mukdahan International Hospital
Bisher haben 2025 nur vier Firmen am MAI notiert (u.a. Bangkok Asset, Mother Marketing) und keine einzigean der SET.
Wann kommt die Trendwende?
Die SET und MAI hoffen auf eine Erholung, sobald sich die Wirtschaftslage stabilisiert. Doch solange globale Handelskonflikte und hohe Kapitalkosten bestehen, dürften viele Unternehmen weiter zögern.
