Immobilien-Krise:
Warum Thailand jetzt Ausländer braucht
Der thailändische Wohnimmobilienmarkt steuert auf eine mehrjährige Talfahrt zu – doch Rettung könnte aus dem Ausland kommen. SC Asset Corporation, einer der größten börsennotierten Entwickler des Landes, fordert drastische Maßnahmen: Verlängerung der Leasehold-Rechte auf mindestens 60 Jahre und gezielte Anreize für internationale Käufer. CEO Nuttaphong Kunakornwong warnt: „Ohne ausländisches Kapital droht ein ‚Eiszeitalter‘ für den Markt.“
Tourismus als Rettungsanker
Während die Weltwirtschaft schwächelt, bleibt der Tourismus einer der wenigen Wachstumsmotoren Thailands. Doch um ausländische Investoren anzulocken, brauche es klare Signale: „Bangkok ist lebenswert – aber 30-jährige Pachtverträge schrecken ab. 60, 90 oder 99 Jahre wären ein Game-Changer“, so Nuttaphong. Aktuelle Regierungsmaßnahmen wie Gebührensenkungen für Häuser unter 7 Millionen Baht (ca. 180.000 Euro) greifen zu kurz – sie ignorieren die Luxussegment, das 50% des Marktes ausmacht.
Demografie als Zeitbombe
Das größte strukturelle Problem: Thailands Bevölkerung schrumpft, schon in zehn Jahren könnte das Wachstum negativ sein. „Wir brauchen ausländische Käufer nicht nur für Immobilien, sondern für Arbeitskraft und Konsum“, betont der SC-Chef. Doch ohne rechtliche Sicherheit (z. B. längere Pachtzeiten) zögern internationale Investoren.
Luxussegment hält sich – der Rest kämpft
Während High-End-Häuser (ab 20 Mio. Baht / 510.000 Euro) noch stabil laufen, herrscht im Mittelsegment Überangebot. Die Pandemie hatte die Nachfrage nach Einfamilienhäusern kurzzeitig verdoppelt – nun stapeln sich unverkaufte Objekte. Die durchschnittliche Verkaufsdauer stieg von 3 auf 5 Jahre. „Die Krise dauert bis 2027“, prognostiziert Nuttaphong.
SC Asset setzt auf die „3B-Strategie“
Um die Krise zu überstehen, vertraut der Konzern auf:
- „Believe“ (Markenvertrauen als Premium-Anbieter),
- „Buffer“ (finanzielle Rücklagen) und
- „Blend“ (Diversifizierung in Hotels, Logistik und US-Apartments).
Erst kaufte SC fünf Wohngebäude in den USA (Wert: 100 Mio. Dollar), die 95% Auslastung bringen. Bis 2030 sollen 25% des Gewinns aus Mieteinnahmen und Dienstleistungen kommen.
Appell an die Politik:
„Handelt jetzt!“
Nuttaphongs Fazit ist deutlich: „Immobilien machen 10% des BIP aus. Wenn der Markt kollabiert, trifft es die ganze Wirtschaft.“ Sein Notfallplan:
✔ Pachtverträge auf 60+ Jahre verlängern,
✔ Steuererleichterungen für Auslandskäufe,
✔ Luxussegment gezielt fördern.
„Das ist keine Immobilienfrage – das ist Wirtschaftspolitik.“
BLITZ-Kommentar:
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