Bangkok – Ein Albtraum in der Millionenstadt! Ein verheerendes Erdbeben ließ am 28. März das Gebäude der thailändischen Staatlichen Audit-Behörde wie ein Kartenhaus zusammenstürzen. Unter den Überlebenden: Phiraphon Mowiang (30), ein Elektriker aus Khon Kaen. Sein Bericht geht unter die Haut.—
„Meine Chefs, ein Ehepaar aus meinem Heimatdorf, schickten mich runter, um Wasser zu holen“, erzählt Phiraphon mit zitternder Stimme. Zusammen mit Araya Kaenmuang (22), der Tochter seiner Vorgesetzten, war er gerade im Erdgeschoss angekommen – als die Erde bebte.
„Plötzlich riss der Boden unter mir auf. Die Wände splitterten, Schreie überall. Ich dachte, das ist das Ende.“ Doch wie durch ein Wunder schafften es die beiden, sich durch Staub und Trümmer zu retten.
Während Phiraphon und Araya entkamen, begrub der Einsturz 15 Menschen unter sich. Dutzende werden noch vermisst – darunter Damrong Phonglunhit, Phiraphons Chef, und dessen Schwiegersohn Jetsada ‚Fas‘ Sonchai (21).
Die Leiche von Damrongs Ehefrau Ornuma Kaenmuang wurde am Dienstag geborgen. Ihre Beerdigung fand am Freitag im heimatlichen Chum Phae statt.
In Khon Kaen betete Phiraphons Mutter Phawana drei Tage lang verzweifelt um das Leben ihres einzigen Sohnes. „Ich versprach den Geistern: Wenn er durchkommt, wird er sieben Tage Mönch sein.“
Dann der erlösende Anruf: Phiraphon lebte! Jetzt hält er sein Versprechen – und betet für die Seele seiner toten Chefin.
Araya, die mit Phiraphon floh, kann den Verlust ihrer Mutter nicht fassen. „Ich rief sie an, als das Haus fiel – keine Antwort.“ Noch hofft sie, dass ihr Vater und Freund Jetsada gerettet werden.
Auch der 70-jährige Chai Laopeng wartet auf Nachricht von seinem Sohn Kwanchai, der im Gebäude arbeitete. „Er ist unser Ernährer. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.“
Eigentlich sollte nächste Woche das fröhliche Songkran-Fest gefeiert werden – stattdessen trauern die Familien. Doch trotz der Dunkelheit: Ihr Glaube an ein Wunder bleibt.
