Es knistert an der thailändisch-kambodschanischen Grenze! Am 28. Mai 2025 explodierte die Lage im umstrittenen Chong Bok-Gebiet in Ubon Ratchathani, Thailand. Bei einem tödlichen Schusswechsel starb ein kambodschanischer Soldat.
Die Spannungen sind seitdem auf dem Siedepunkt. Thailändische Soldaten, die täglich die Grenze sichern, blicken mit Sorge auf die andere Seite. Warum? Kambodscha rüstet mit moderner Technologie aus China auf – und das macht den Thais Angst.
„Ihre Ausrüstung ist neu, unsere alt“, klagt Leutnant Manas, ein Marineoffizier, gegenüber dem Thai Enquirer. Die Lage bleibt brenzlig, trotz diplomatischer Gespräche.
Chinas Schatten über Kambodscha
Kambodscha hat einen mächtigen Verbündeten: China. Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI) liefert Peking gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie, Lastwagen und Flugabwehrradars. Dazu kommen gemeinsame Militärübungen wie „Goldener Drache“, die seit 2016 jährlich stattfinden.
Kambodschanische Soldaten werden von chinesischen Beratern geschult, was ihre Kampfkraft steigert. Besonders der Ausbau des Marinestützpunkts Ream, finanziert von China, sorgt für Misstrauen. Satellitenbilder von 2023 zeigen neue Anlegestellen, die für militärische Zwecke geeignet sind. Thailand und andere Nachbarn wie Vietnam fürchten, dass China den Golf von Thailand dominiert. Die regionale Machtbalance wankt.
Thailands Soldaten in Sorge
„Unsere Ausrüstung ist veraltet“, klagt Leutnant Manas. Thailändische Bodentruppen fühlen sich gegenüber den modernisierten kambodschanischen Streitkräften im Nachteil. Während Kambodscha mit chinesischer Hilfe aufrüstet, hinkt Thailand hinterher.
Die Infanterie kämpft mit alten Funkgeräten, unzuverlässigen Lastwagen und mangelnder Schutzausrüstung. „Wenn es eskaliert, haben wir ein Problem“, sagt Manas. Die thailändische Armee hat zwar mehr Soldaten und bessere Luftstreitkräfte, doch am Boden schrumpft der Vorteil. Die Sorge der Soldaten ist greifbar: Wie sollen sie gegen moderne Waffen bestehen, wenn ihre eigene Ausrüstung aus einer anderen Zeit stammt?
Diplomatischer Tanz auf Messers Schneide
Beide Länder reden – aber ohne Ergebnis. Am 14. Juni 2025 sollen Thailand und Kambodscha erneut verhandeln, doch die Fronten sind verhärtet. Kambodscha will den Internationalen Gerichtshof (IGH) einschalten, um Streitigkeiten um Gebiete wie Ta Moan Thom und Ta Kro Bei zu klären.
Thailand lehnt das strikt ab und pocht auf bilaterale Gespräche über die Gemeinsame Grenzkommission (JBC). Premierministerin Paetongtarn Shinawatra betont eine friedliche Lösung, hält aber eine militärische Eskalation für möglich. „Wir verteidigen unsere Souveränität“, sagt sie. Die Spannung bleibt hoch, während die Soldaten an der Grenze wachsam bleiben.
Chinas Milliarden für Kambodscha
China pumpt Geld in Kambodschas Militär. Der Ausbau des Ream-Marinestützpunkts kostete laut Schätzungen Hunderte Millionen – etwa 300 Millionen Euro (11 Milliarden THB). Dazu kommen Lieferungen von Waffen und Ausrüstung im Wert von weiteren Millionen.
Laut SIPRI hat China Kambodscha zwischen 2016 und 2023 mit Militärhilfe von etwa 500 Millionen Euro (18 Milliarden THB) unterstützt. Diese Investitionen machen Kambodscha zum wichtigsten Verbündeten Pekings in Südostasien.
Doch die Nachbarn sind alarmiert. Die USA und Vietnam sehen in Chinas Engagement eine Bedrohung für die regionale Stabilität. Thailand steht zwischen den Fronten.
Thailands teure Fehltritte
Thailand gibt viel für Verteidigung aus – etwa 7 Milliarden Euro (252 Milliarden THB) jährlich, einer der höchsten Budgets in Südostasien. Doch die Realität vor Ort ist ernüchternd. Korruption und Fehlplanung haben die Streitkräfte geschwächt.
Prestigeprojekte wie ein Flugzeugträger, der nur ein „schwimmendes Museum“ ist, oder U-Boote ohne Lieferdatum verschlingen Milliarden. Ein U-Boot-Projekt kostete etwa 1 Milliarde Euro (37 Milliarden THB), ohne dass ein Boot einsatzbereit ist.
Die Infanterie bleibt unterversorgt, mit veralteten Waffen und Ausrüstung. Soldaten fühlen sich im Stich gelassen, während Kambodscha mit chinesischer Hilfe aufrüstet.
Preah Vihear: Zündstoff der Geschichte
Der Kern des Konflikts ist der Preah Vihear-Tempel, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Seit den 1950er-Jahren streiten Thailand und Kambodscha um das Gebiet. 1962 sprach der IGH den Tempel Kambodscha zu, doch das umliegende Land bleibt umstritten.
2008 und 2011 eskalierten die Spannungen mit tödlichen Gefechten. Nun flammt der Konflikt wieder auf, angeheizt durch den Vorfall am 28. Mai. Kambodscha beschuldigt Thailand, die Grenze verletzt zu haben, während Thailand das Gegenteil behauptet. Die Geschichte wiederholt sich, und die Soldaten an der Grenze spüren die Spannung täglich. Der Tempel bleibt ein Pulverfass.
Was kommt als Nächstes?
Die Zukunft ist ungewiss. Thailand hat seine Armee in Alarmbereitschaft versetzt und spricht von einer „hochrangigen Operation“, falls nötig. Kambodscha droht mit dem IGH, während China im Hintergrund die Fäden zieht.
Die thailändischen Soldaten fühlen sich überfordert, ihre Moral ist angeschlagen. „Wir wollen Frieden, aber wir sind bereit“, sagt Leutnant Manas. Doch mit veralteter Ausrüstung gegen Chinas moderne Technologie? Die Sorge wächst, dass ein falscher Schritt die Region in einen größeren Konflikt stürzt. Die Gespräche am 14. Juni könnten entscheidend sein – oder alles noch schlimmer machen.
Kambodschas Aufstieg mit China
Kambodschas Militär war einst schwach, doch China hat das geändert. Neben Waffenlieferungen schult Peking kambodschanische Soldaten und finanziert Infrastruktur wie den Ream-Stützpunkt. Analysten schätzen, dass China allein 2023 etwa 100 Millionen Euro (3,7 Milliarden THB) in den Stützpunkt investiert hat.
Die „Goldenen Drachen“-Manöver zeigen, wie eng die Zusammenarbeit ist. Kambodscha beteuert, dass der Stützpunkt unter eigener Kontrolle bleibt, doch westliche Experten vermuten, dass China exklusiven Zugang anstrebt. Für Thailand ist das ein Albtraum: Ein starkes, von China unterstütztes Kambodscha direkt vor der Haustür.
Thailands Soldaten: Allein gelassen
Die thailändischen Soldaten fühlen sich im Stich gelassen. Während Kambodscha mit glänzenden neuen Waffen prahlt, kämpfen sie mit veralteten Funkgeräten und Lastwagen, die ständig ausfallen. „Wir sehen ihre neuen Trucks und Geschütze – alles aus China“, sagt Leutnant Manas.
Die thailändische Regierung hat Milliarden in Projekte wie einen Flugzeugträger gesteckt, der nutzlos vor Anker liegt – Kosten: etwa 500 Millionen Euro (18 Milliarden THB). Doch die Infanterie bleibt auf der Strecke. Die Moral sinkt, während die Spannungen steigen. Wenn es zum Äußersten kommt, könnten Thailands Soldaten einen hohen Preis zahlen.