Chiang Rai, Nordthailand – Die Lage spitzt sich zu: Vier hochwassergefährdete Gemeinden in Mae Sai wurden am Donnerstagmorgen von überlaufenden Fluten des Sai River überrascht. Trotz Evakuierungsaufforderung weigern sich viele Bewohner, ihre Häuser zu verlassen – aus Angst vor Plünderungen. Die Behörden haben Notunterkünfte im Phrom Vihara Tempel und der Bezirkskonferenzhalle eingerichtet. Doch die Zeit drängt: Eine weitere Flutwelle aus dem Oberlauf wird noch heute erwartet!
Sandsack-Damm kollabiert
Brückenpfeiler mit Schrott blockiert
Laut Bezirkschef Worayut Khomboon brach die provisorische Flutmauer aus Sandsäcken bereits um 3 Uhr morgens. Gleichzeitig verstopfte angeschwemmter Schrott die Pfeiler einer Brücke, die nun mit einem Bagger freigeräumt werden muss. Das größte Problem bleiben jedoch illegale Bauten direkt am Flussufer, die den Wasserfluss blockieren.„Einige wurden bereits abgerissen, andere Eigentümer weigern sich“, so Worayut.
Premierministerin Paetongtarn greift ein – doch viele fühlen sich alleingelassen
Obwohl Premierministerin Paetongtarn Shinawatra (derzeit auf Europa-Reise) Soforthilfe anordnete, sind viele Bewohner verärgert. „Letztes Jahr war es genauso – und jetzt wieder!“, klagt ein Anwohner. Das Innenministerium verspricht unterdessen, dass ein neuer Deich bis Juni fertig sein soll. Bis dahin bleibt die Lage kritisch.
Gesundheitsrisiko: Kontaminiertes Flusswasser könnte Seuchen auslösen
Das Gesundheitsministerium warnt vor verseuchtem Hochwasser und hat Wasserproben angeordnet. Gleichzeitig sollen mobile Gesundheitsstationen Erkrankungen verhindern. Doch ob die Hilfe rechtzeitig kommt, ist ungewiss.