Polizei schnappt Drogenbande:
Schießerei unter Chinesen in Chonburi
Die thailändische Polizei hat sieben Verdächtige im Zusammenhang mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen chinesischen Staatsbürgern in Chonburi festgenommen. Der Vorfall, der sich am 31. Mai 2025 im Bezirk Huai Yai ereignete, entpuppte sich als weit mehr als nur eine Schlägerei: Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auf ein Netzwerk aus Drogenhandel, illegalen Waffen und versuchter Vertuschung.
Die Tat: Schusswechsel und eine verzweifelte Flucht
Alles begann mit einem Streit zwischen Qiyang (26) und Zhijie in einem Wohnhaus. Als die Situation eskalierte, griff Jubin, ein weiterer Chinese, zur Waffe und schoss Qiyang ins rechte Knie. Der Verletzte blutete stark und konnte nicht fliehen. Statt Hilfe zu rufen, zerrten Jubin, Zhijie und die Chinesin Junhan den Verwundeten zurück ins Haus und versuchten, Blutspuren auf der Auffahrt wegzuwaschen, um Beweise zu vernichten.
Doch die Polizei war bereits alarmiert. Zhijie ergriff die Flucht in einem Mercedes-Benz und warf die Tatwaffe in einen Teich. Doch die Beamten spürten ihn auf – und machten einen schockierenden Fund:
- 225,84 Gramm Methamphetamin
- 165,83 Gramm Ketamin
- 711 Methamphetamin-Tabletten
- 1.572 E-Zigaretten-Geräte (mutmaßlich für Drogenkonsum)
- Fünf Schusswaffen, darunter die 9-mm-Pistole aus dem Teich
Polizei deckt kriminelles Netzwerk auf
Selbstverteidigung oder Drogenkrieg?
Polizeigeneral Yingyot Thepchamnong, Kommandeur der Region 2, lobte die schnelle Arbeit der Huai Yai Polizeistation. Die Ermittler nahmen nicht nur die drei Hauptverdächtigen fest, sondern stießen bei weiteren Durchsuchungen auf zwei weitere Chinesen und eine Thailänderin, die in die kriminellen Machenschaften verwickelt sein sollen.
Jubin, der Schütze, behauptet, Qiyang habe ihm 500.000 Baht (ca. 12.700 Euro) geschuldet und sei aggressiv geworden, woraufhin er in Notwehr geschossen habe. Doch die Polizei zweifelt an dieser Version – die Mengen an Drogen und Waffen deuten auf einen machtkampf im Drogenmilieu hin.
Die Anklagen: Mordversuch, Drogenbesitz und illegale Einreise
Die sieben Festgenommenen erwartet nun ein langer Prozess:
- Jubin wird beschuldigt: versuchter Mord, illegaler Waffenbesitz und Handel mit Methamphetamin („Yaba“/“Ice“) und Ketamin
- Zhijie und Junhan sowie die weiteren Verdächtigen müssen sich wegen Drogenbesitzes, Visa-Überziehung und illegaler Einreise verantworten
Der verletzte Qiyang konnte bisher keine Aussage machen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren – es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Komplizen auftauchen.
Was als Streit begann, entpuppte sich als düsteres Verbrechensnetzwerk. Die thailändische Polizei zeigt einmal mehr, dass sie internationale Banden nicht duldet – egal, woher sie kommen. Die Frage bleibt: Gibt es noch mehr Hintermänner?