1 Milliarde Baht für Renovierung: Thailands Parlament in der Kritik
Kaum sechs Jahre nach der Eröffnung und erst seit 2023 vollständig übergeben, soll Thailands Parlamentsgebäude „Sappaya Sapasathan“ bereits für 1 Milliarde Baht (ca. 27 Mio. Euro) renoviert werden. Die Pläne sehen unter anderem vor:
✔ 120 Mio. Baht für ein Parlamentsmuseum
✔ 99 Mio. Baht für ein neues Audiosystem
✔ 180 Mio. Baht für einen „Informationsraum“
✔ 123 Mio. Baht für Klimaanlagen im Kaew-Pavillon
Dabei steckt Thailand in einer wirtschaftlich schwierigen Phase: schwaches Wachstum, hohe Schulden und drohende US-Zölle. Kritiker fragen: Warum jetzt teure Renovierungen?
Architekt protestiert:
„Das Gebäude ist noch brandneu!“
Chatree Ladalalitsakul, der Chefarchitekt des Parlaments, wehrt sich gegen die Pläne. Besonders empört ihn die Idee, den „Smaragd-Pool“ zuzuschütten und in eine Bibliothek umzuwandeln. „Das ist ein Schwimmbad-ähnliches System — bei korrekter Wartung gibt es keine Moskitos oder Lecks“, sagt er.
Auch die geplante Klimatisierung des Glas-Pavillons hält er für unnötig: „Das Gebäude wurde für natürliche Belüftung entworfen. Jetzt künstlich zu kühlen, ist Energieverschwendung.“

Das teuerste Parlament der Welt
- mit Problemen von Anfang an
Mit 424.000 Quadratmetern ist das thailändische Parlament das größte der Welt — noch vor Rumäniens Parlamentspalast. Doch der Bau war von Pannen geprägt:
✔ Geplant für 2015, fertig erst 2021
✔ Vier Vertragsverlängerungen nötig
✔ COVID-19 verzögerte die Übergabe
Jetzt, wo es endlich steht, soll schon wieder umgebaut werden. „Warum nicht erst mal richtig nutzen?“, fragen viele Bürger.
Symbol der Verschwendung?
Während die Regierung über Sparmaßnahmen redet, plant sie gleichzeitig Milliarden-Ausgaben für ihr eigenes Domizil. Ob das bei den Wählern gut ankommt? Eher nicht.
