Krieg gegen illegale Touranbieter

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Regierung startet Großrazzia gegen illegale Reisebüros – Pattaya im Fokus

Pattaya, die pulsierende Touristenhochburg an Thailands Ostküste, hat ein Problem: Illegale Reiseführer und Tourismusfirmen, die das System unterwandern. Hinter scheinbar thailändischen Unternehmen verbergen sich oft ausländische Eigentümer, die Strohmänner („Nominees“) vorschicken, um gesetzliche Beschränkungen zu umgehen. Jetzt schlägt die Regierung zurück – mit landesweiten Razzien, hohen Strafen und härteren Gesetzen.

Wie Schwarztourismus funktioniert – und wer darunter leidet

Zwischen Oktober 2024 und März 2025 überprüften Beamte 940 Reiseveranstalter und 338 Reiseleiter. Die Bilanz:

  • Unlizenzierte Betriebe ohne Versicherungsschutz für Kunden
  • Ausländische Guides, die ohne Arbeitserlaubnis touren
  • Billiganbieter, die legale Unternehmen mit Dumpingpreisen verdrängen

Besonders betroffen ist Pattaya, wo chinesische und russische Touristen oft gezielt nach sprachkundigen Guides fragen – ein Markt, den viele thailändische Anbieter nicht bedienen können. Die Folge: Illegale Akteure springen ein, drücken Preise und umgehen Steuern.

„Wir können nicht gegen die Schattenwirtschaft gewinnen“

Echte thailändische Reisebüros klagen über existenzbedrohende Wettbewerbsnachteile. „Die illegalen Anbieter zahlen keine Steuern, keine Sozialabgaben – wie sollen wir da mithalten?“, fragt ein lokaler Unternehmer. Zudem gefährden schlecht ausgebildete Guides die Sicherheit der Touristen und beschädigen Thailands Ruf.

Das will die Regierung tun

Die neue „Joint Operations Center for Combating Nominee Tourism Businesses“ verschärft die Strafen:

  • Bis zu 500.000 Baht (≈ 12.700 Euro) Strafe + 2 Jahre Haft für unlizenzierte Veranstalter
  • 100.000 Baht (≈ 2.540 Euro) + 1 Jahr Gefängnis für Schwarztourführer
  • Pflicht zur klaren Kennzeichnung von Firmenlizenzen in Werbung

Gleichzeitig ruft das Tourismusministerium Bürger dazu auf, Verdachtsfälle zu melden – per Facebook oder E-Mail.

Kann der Schatten-Tourismus wirklich verschwinden?

Experten warnen: Ohne langfristige Lösungen – wie bessere Sprachkurse für thailändische Guides und faire Marktzugänge – droht die Branche nur noch undurchsichtiger zu werden. Für Pattaya geht es um mehr als nur Sauberkeit: Um das Vertrauen der Gäste – und die Zukunft des Tourismus.

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