Pattayas dunkle Seite

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Pattayas dunkles Geheimnis: Razzia beendet illegale Strandgeschäfte

Unter den schattenspendenden Palmen von Pattayas berühmtem Beach Road spielte sich jahrelang ein anderes Geschäft ab – eines, das die Stadt lieber loswerden möchte. In einer groß angelegten Razzia mit dem Codenamen „Soi Phee Maprao“ (etwa: „Coconut Tree Sweep“) durchkämmten über 50 Beamte der Touristenpolizei, Einwanderungsbehörde und Stadtverwaltung die Strandpromenade. Ihr Ziel: ausländische Frauen, die illegal „spezielle“ Dienstleistungen anboten.

Die Aktion am 8. Mai markiert einen weiteren Schritt in Pattayas Kampf um ein neues Image. Seit Monaten häuften sich Beschwerden von Anwohnern und Touristen über Frauen, die vor allem aus Osteuropa und Afrika stammten und sich auffällig unter den Palmen aufhielten. Unter dem Deckmantel harmloser Gespräche lockten sie Passanten – bis hin zu unmissverständlichen Angeboten.

13 Festnahmen
Visa werden annulliert

Die Beamten, teils in Uniform, teils undercover, gingen systematisch vor. Schnell bestätigten sich die Verdachtsmomente: Bei Durchsuchungen fanden sie Kondome, Gleitmittel und keine Anhaltspunkte für legale Beschäftigung oder Aufenthaltsstatus. Am Ende der Nacht waren 13 Frauen in Gewahrsam: sieben aus Usbekistan, sechs aus Uganda. Einige hielten Studentenvisa – ohne je eine Universität besucht zu haben. Zwei hatten ihre Aufenthaltsgenehmigung überzogen.

Nun droht ihnen nicht nur eine Anklage nach §5 des thailändischen Prostitutionsgesetzes, das öffentliches Anwerben verbietet, sondern auch die Ausweisung. Die Einwanderungsbehörde hat bereits mit der Aufhebung ihrer Visa begonnen.

„Wir müssen unser Strandbild zurückerobern“, erklärt Polizeioberstleutnant Torlap Tinamat, der die Razzia leitete. „Pattaya darf nicht als Ort illegaler Aktivitäten bekannt sein.“

Pattayas Dilemma:
Modernisierung vs. alte Probleme

Die Stadt befindet sich im Wandel. Der Bali Hai Pier glänzt nach einer Renovierung, Straßen werden asphaltiert, Stromleitungen unterirdisch verlegt. Die Stadtverwaltung preist ihre „Masterplan-Strategie“ an: „Die Menschen stehen im Mittelpunkt unserer Stadtentwicklung.“

Doch während die Fassaden erstrahlen, bleiben grundlegende Probleme bestehen. Auf Social Media melden sich kritische Stimmen:
„Was ist mit den Schlaglöchern an der South Pattaya Road?“, fragt ein Anwohner. „Erst die Infrastruktur, dann die Dekoration!“

Andere begrüßen die strikten Maßnahmen:
„Endlich Taten statt Worte“, schreibt ein User unter einen Post der Stadtverwaltung. „So bauen wir ein besseres Pattaya!“

Ein langer Weg zum sauberen Image

Die Razzia ist nur ein Puzzleteil in Pattayas Imagekampagne. Die Stadt will weg vom Ruf als „Sündenpfuhl“ – hin zu einem familienfreundlichen Reiseziel. Doch der Weg ist steinig.

Die Behörden kündigen weitere Kontrollen an und appellieren an die Bevölkerung:
„Wer verdächtige Aktivitäten beobachtet, soll sie uns unter der Tourist Police Hotline 1155 melden“, so ein Sprecher.

Für heute scheint der Strand sicherer, die Palmen schattieren nur noch legale Geschäfte. Doch Pattaya weiß: Der Kampf gegen die Schattenseiten ist noch lange nicht gewonnen.

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