Prügel statt Partnerschaft – Deutscher aus dem Haus gejagt

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ich schreibe Ihnen diesen Leserbrief mit schwerem Herzen. Was ich vor einigen Tagen in Pattaya erfahren habe, lässt mich nicht mehr los. Es geht um einen Deutschen, Hans (68), der vor rund einem Monat von der Familie seiner langjährigen Thai-Freundin Tum (38) aus dem gemeinsamen Haus in Ubon Ratchathani geworfen wurde.

Und das – wie ich erfahren habe – nicht ohne Grund. Hans hatte sich in den letzten Jahren zu einem Mann entwickelt, der seine Partnerin seelisch und körperlich misshandelte. Tum wurde über Jahre hinweg gedemütigt, geschlagen und benutzt. Ihre Mutter und ihr Bruder hielten das irgendwann nicht mehr aus – sie griffen ein.

Jahrelanges Martyrium hinter verschlossenen Türen

Die Beziehung zwischen Hans und Tum war für Außenstehende schwer durchschaubar. Doch hinter den verschlossenen Türen des Hauses, das Hans gekauft hatte, spielte sich ein Drama ab, das kaum vorstellbar ist.

Tum wurde regelmäßig misshandelt – körperlich und psychisch. Die Spuren der Gewalt waren sichtbar, wie mir ihr Umfeld berichtete. Prellungen im Gesicht, Hämatome am Körper, eine gebrochene Seele.

Wie kann ein Mensch, der sich selbst als „Partner“ sieht, seiner Geliebten so etwas antun? Als Tum sich endlich ihrer Mutter anvertraute, war das Maß voll. Die Familie stellte Hans zur Rede, es kam zu Handgreiflichkeiten – er wurde hinausgeworfen.

Sexueller Zwang: Das Fass lief über

Was mich am meisten erschütterte: Vor einigen Monaten, so berichtete mir ein enger Vertrauter von Hans, kam es zu einem weiteren schockierenden Vorfall. Hans zwang Tum angeblich dazu, mit ihm und einem Freund gemeinsam zu schlafen – ein ekelhaftes Machtspiel, das die junge Frau innerlich zerbrechen ließ.

Ab diesem Moment war für sie endgültig Schluss. Sie konnte und wollte diesen Mann nicht mehr in ihrem Leben haben. Es war nicht mehr Liebe – es war nur noch Angst, Ekel und Verzweiflung.

Verstoßen, verbannt, aber nicht allein

Hans wurde nicht nur aus dem Haus gejagt – auch sein Besitz in Ubon Ratchathani ist futsch. Das Grundstück, das er für sich und Tum kaufte, ist weg. Einzig seinen Toyota konnte er retten. Mit dem floh er nach Pattaya, wo er sich in einem Apartment eingenistet hat.

Eine Freundin von Tum sah ihn dort kürzlich wieder. Er lebt, als wäre nichts geschehen – doch das Kapitel ist noch lange nicht abgeschlossen. Ende offen.

Nicht jeder Deutsche ist so

Ich schreibe Ihnen, weil ich – als ebenfalls in Thailand lebender Deutscher – tief beschämt bin. Hans ist eine Ausnahme. Er steht nicht für uns. Viele von uns lieben dieses Land, respektieren die Menschen und leben in echter Partnerschaft mit unseren thailändischen Partnerinnen.

Was Hans getan hat, ist beschämend. Und ich hoffe, dass seine Geschichte viele wachrüttelt. So darf eine Beziehung nicht aussehen – egal in welchem Land, egal in welchem Alter.

Ein Land zum Leben – nicht zum Leiden

Thailand ist ein wunderbares Land. Es bietet uns Ausländern so vieles: Wärme, Gastfreundschaft, Schönheit, Lebensfreude. Doch es darf niemals ein Ort sein, an dem Missbrauch und Gewalt toleriert werden.

Niemand hat das Recht, eine Frau – oder überhaupt einen Menschen – so zu behandeln. Ich danke Tums Familie, dass sie den Mut hatte, einzugreifen. Und ich danke Tum, dass sie sich trotz jahrelanger Qual geöffnet hat. Sie hat Stärke bewiesen, die viele nicht aufbringen könnten.

Die dunkle Seite mancher Auswanderer

Es gibt leider solche Geschichten öfter, als man denkt. Manche Ausländer meinen, sie könnten sich in Thailand alles erlauben – weil sie Geld haben, weil sie älter sind, weil sie „weiße Männer“ sind. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Thailand schaut hin, Frauen wehren sich, und die Gesellschaft verändert sich. Gut so. Hans ist das Gesicht dieser dunklen Seite – aber wir dürfen nicht zulassen, dass sein Verhalten auf uns alle abfärbt.

Mein Appell an Ihre Leser

Ich möchte mit diesem Brief sagen: Hört nicht weg. Wenn ihr etwas mitbekommt – sagt es weiter. Greift ein. Thailand verdient Respekt. Thai-Frauen verdienen Respekt. Und auch wir als Deutsche dürfen nicht zulassen, dass unser Ruf durch das Verhalten einzelner zerstört wird.

Ich danke Ihnen, liebe Redaktion, dass Sie solche Themen nicht unter den Teppich kehren. Und bitte: Drucken Sie meine Zeilen ab. Für Tum. Für Thailand. Für die Wahrheit.

Ihr Leser,

Wolfgang

Hinweis der Redaktion: Der Leserbrief wurde redaktionell behutsam überarbeitet, wobei Inhalt und Aussage des Verfassers unverändert blieben. Für die Richtigkeit der Informationen übernehmen wir keine Haftung. Reaktionen und Kommentare bitten wir ausschließlich über die Kommentarfunktion auf unserer Facebook-Seite oder in unserem Online-Forum zu teilen. Antworten per E-Mail werden nicht berücksichtigt.

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