SCB Bank sieht Thai Baht auf Erholungskurs

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Die Siam Commercial Bank sieht den thailändischen Baht in der zweiten Jahreshälfte auf Erholungskurs – doch das Tempo bleibt gedämpft

Der thailändische Baht könnte in den kommenden Monaten wieder an Stärke gewinnen, allerdings wird die Aufwärtsbewegung voraussichtlich begrenzt bleiben. Zu diesem Schluss kommt die Siam Commercial Bank (SCB), Thailands viertgrößte Bank nach Bilanzsumme, in ihrer aktuellen Währungsprognose.

Prognose: Baht zwischen 31,50 und 32,50 zum Dollar

Die SCB-Experten erwarten, dass sich der Baht bis zum Jahresende in einer Bandbreite zwischen 31,50 und 32,50 thailändischen Baht pro US-Dollar bewegen wird. Diese moderate Stärkung ist hauptsächlich externen Faktoren geschuldet – insbesondere einer erwarteten Schwächung des US-Dollars.

„Die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik setzt den Dollar unter Druck“, erklärt Wachirawat Banchuen, Senior-Stratege für Finanzmärkte bei der SCB. Globale Investoren diversifizieren zunehmend weg von US-amerikanischen Anlagen, was zu Kapitalabflüssen aus den USA führt und den Dollar schwächt.

Kapitalströme fließen nach Europa und Asien

Diese Kapitalströme finden zunehmend ihren Weg nach Europa, Asien und in die Schwellenmärkte. Doch Thailand könnte von diesem Trend weniger profitieren als seine regionalen Nachbarn. Der Grund: Die schwache Wachstumsaussicht des Landes dämpft die Attraktivität für internationale Investoren.

Thailands Wirtschaft unter Druck

Die thailändische Wirtschaft kämpft mit strukturellen Herausforderungen. Während die Weltbank ursprünglich ein Wachstum von 2,9 Prozent für 2025 prognostizierte, wurde diese Schätzung zwischenzeitlich auf nur noch 1,6 Prozent reduziert – ein drastischer Rückgang um 1,3 Prozentpunkte. Die Bank of Thailand zeigt sich ebenfalls vorsichtig und prognostiziert ein Wachstum von 2,0 Prozent für 2025, mit Abwärtsrisiken durch globale Handelsspannungen.

Besonders besorgniserregend: Thailand weist damit die niedrigste Wachstumsprognose unter den großen ASEAN-Volkswirtschaften auf (ausgenommen Singapur, Brunei und das krisengeschüttelte Myanmar).

Baht hinkt regionalen Währungen hinterher

Trotz einer bisherigen Aufwertung von 4,8 Prozent gegenüber dem Dollar in diesem Jahr hinkt der Baht anderen asiatischen Währungen hinterher. Der südkoreanische Won und der Taiwan-Dollar haben deutlich stärker zugelegt.

Besonders auffällig ist die hohe Volatilität des Baht: Mit Schwankungen von 10,1 Prozent rangiert die thailändische Währung auf Platz drei der volatilsten Währungen in der Region – nur übertroffen vom japanischen Yen und dem Won (beide 13 Prozent).

Neue Realität für Unternehmen

Patrick Poulier, Erster Vizepräsident und Leiter der Finanzmärkte bei der SCB, verdeutlicht die Dimension dieser Entwicklung: „Früher schwankte der Baht um 1-2 Baht pro Jahr gegenüber dem US-Dollar. Heute sind es 2-5 Baht.“ Diese erhöhte Volatilität stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen.

Hedging wird zur Pflichtübung

Angesichts dieser Unwägbarkeiten rät die SCB Unternehmen – insbesondere Import- und Exportfirmen mit hohem Währungsrisiko – dringend zu Absicherungsgeschäften. Die Empfehlung: 30-50 Prozent des gesamten Währungsrisikos sollten abgesichert werden.

Während die durchschnittliche Absicherungsquote bei SCB-Geschäftskunden bereits bei etwa 50 Prozent liegt, sind viele Unternehmen noch unzureichend geschützt. „Das macht sie anfällig für Wechselkursschwankungen“, warnt Poulier.

Wachsender Bedarf an Risikomanagement

Die Nachfrage nach Währungsabsicherung steigt kontinuierlich: Die SCB verzeichnet seit Jahren ein jährliches Wachstum von 5-10 Prozent bei hedging-bezogenen Aktivitäten. Als Reaktion darauf hat die Bank ihr Angebot an Währungsrisikomanagement-Lösungen ausgebaut und bietet diese nun über digitale Plattformen sowohl für Privat- als auch Geschäftskunden an.

Globaler Kontext: Dollar unter Druck

Die SCB-Prognose fügt sich in einen größeren globalen Trend ein. Der US-Dollar-Index (DXY) ist in den letzten 12 Monaten um 6,86 Prozent gefallen, und die Volatilität an den Devisenmärkten hat zugenommen, wobei der US-Dollar der Hauptverlierer ist.

Donald Trumps zweite Präsidentschaft hat dramatische Auswirkungen auf die Währungen weltweit, allerdings nicht in der Art, wie Investoren noch vor wenigen Monaten erwartet hatten.

Vorsichtiger Optimismus mit Risiken

Für den thailändischen Baht zeichnet sich ein Szenario vorsichtigen Optimismus ab. Während externe Faktoren wie die Dollar-Schwäche Rückenwind geben, dämpfen interne wirtschaftliche Herausforderungen die Aufwärtsdynamik.

Unternehmen sind gut beraten, sich frühzeitig auf die neue Realität höherer Währungsvolatilität einzustellen. Professionelles Risikomanagement wird von der Kür zur Pflicht – wer hier nicht handelt, riskiert empfindliche Verluste durch unerwartete Wechselkursschwankungen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die SCB-Prognose bewahrheitet oder ob globale Entwicklungen den Baht auf einen anderen Kurs bringen.

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