Online-Betrug in Kambodscha: Anutin ruft Südkorea an

Online-Betrug in Kambodscha: Anutin ruft Südkorea an
The Nation

Premier Anutin ruft Südkoreas Präsident an: Kampf gegen Zwangsarbeit in Kambodscha!

Thailands Premierminister Anutin Charnvirakul startet eine diplomatische Offensive: Heute telefoniert er mit Südkoreas Präsident Lee Jae Myung, um gemeinsam gegen Zwangsarbeit in Kambodscha vorzugehen. Das Gespräch soll konkrete Hilfsmaßnahmen für die Opfer bringen, die in Online-Betrugsfabriken festgehalten werden.

Diplomatisches Doppel-Engagement in Vientiane

Der thailändische Regierungschef hält sich derzeit in Vientiane, Laos, auf, wo er auf Einladung von Premierminister Sonexay Siphandone einen offiziellen Besuch abstattet. Doch parallel zur Laos-Mission bereitet sich Anutin auf ein weiteres wichtiges Treffen vor: Das Telefongespräch mit dem südkoreanischen Staatschef Lee Jae Myung.

Das Gespräch ist für 15:30 Uhr in der südkoreanischen Botschaft in Vientiane angesetzt. Im Fokus stehen die südkoreanischen Staatsbürger, die in Kambodscha unter falschen Versprechungen gelockt und zur Arbeit in Online-Betrugszentren gezwungen wurden. Viele von ihnen sitzen jetzt unter dem Vorwurf des Internetbetrugs fest.

Internationale Zusammenarbeit gegen Menschenhandel

Die geplante Zusammenarbeit zwischen Thailand und Südkorea markiert einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in Südostasien. Immer wieder werden ausländische Arbeiter unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Kambodscha gelockt, wo sie in abgeschotteten Anlagen unter unwürdigen Bedingungen leben und arbeiten müssen.

Thailand, das selbst mit ähnlichen Fällen zu kämpfen hat, könnte als Vermittler zwischen Südkorea und Kambodscha agieren. Die regionale Kooperation wird immer wichtiger, um die kriminellen Netzwerke zu zerschlagen, die sich den Grenzbereich zwischen Thailand, Kambodscha und Myanmar zunutze machen.

Hintergrund: Die Zwangsarbeit-Skandale in Kambodscha

In den letzten Jahren häufen sich die Berichte über massive Zwangsarbeit in kambodschanischen Casinos und Online-Betrugszentren. Besonders in Städten wie Sihanoukville sind ganze Komplexe entstanden, in denen Tausende von Ausländern unter prekären Bedingungen festgehalten werden.

Die Arbeiter werden oft über Social Media angeworben – mit Versprechungen von gut bezahlten Jobs in der IT-Branche. Vor Ort angekommen, werden ihnen die Pässe abgenommen, und sie werden gezwungen, Internetbetrug zu begehen. Wer sich weigert, wird bedroht oder misshandelt.

Was kann das Telefonat bewirken?

Experten erhoffen sich von dem Gespräch zwischen Anutin und Lee konkrete Maßnahmen:

Gemeinsame Rettungsaktionen für die festgehaltenen Arbeiter
Stärkere Grenzkontrollen zwischen Thailand und Kambodscha
Informationsaustausch zwischen den Strafverfolgungsbehörden
Diplomatischer Druck auf Kambodscha, gegen die kriminellen Netzwerke vorzugehen

Für Anutin ist dies eine Chance, Thailands Rolle als wichtiger regionaler Akteur zu stärken. Gleichzeitig zeigt es sein Engagement für internationale Menschenrechtsfragen.

Eine Krise mit vielen Facetten

Dieser Vorfall unterstreicht die komplexen Herausforderungen in der Region. Während Thailand selbst mit Touristen-Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung beschäftigt ist, muss es auch seine diplomatischen Fähigkeiten nutzen, um regionale Probleme zu lösen.

Das Telefonat könnte ein wichtiger erster Schritt sein – nicht nur zur Rettung der südkoreanischen Zwangsarbeiter, sondern auch zur Stärkung der regionalen Sicherheitskooperation.

Internationale Zusammenarbeit gegen Zwangsarbeit

Wie sollte Thailand Ihrer Meinung nach Südkoreanern und anderen Betroffenen helfen, die Opfer von Zwangsarbeit und Betrug im Ausland geworden sind? Teilen Sie Ihre Vorschläge und Erfahrungen.

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Quelle: The Nation