Pattaya: Nachtleben in der Krise

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Lisa Hamilton, Vorsitzende der Nachtleben-Vereinigung von Pattaya, führt eine Basisinitiative zur Unterstützung von Bar-Mitarbeitern während der Tourismusschwäche an. Bild: Pattaya Mail

Harte Zeiten in Pattaya

In der Nebensaison leert sich die Stadt, Barhocker bleiben unbesetzt, und das Herz der örtlichen Nachtwirtschaft schlägt deutlich schwächer. Für Bierbar-Mädchen, Servicekräfte und Küchenhelfer bedeutet das eine existenzielle Krise: Ihr Einkommen hängt nun fast ausschließlich vom Wohlwollen ausländischer Besucher ab.

Am Abend des 7. Juli zeigte Lisa Hamilton, Präsidentin der Pattaya Nightlife Business Association, gemeinsam mit lokalen Geschäftsinhabern Solidarität: Über 200 Hilfspakete mit Reis, Instantnudeln, Trockenware und Eiern wurden vor dem Tree Town Market in der Soi Buakhao verteilt – eine überlebenswichtige Geste in schweren Zeiten.

Nachtleben-Arbeiter in Pattaya stellen sich für Lebensmittelhilfen an, während die Touristenzahlen in der Nebensaison einbrechen. Bild Pattaya Mail

Branche am Limit

„Die Nebensaison trifft uns wie ein Sturm“, sagte Hamilton. „Barbesitzer kämpfen mit den Fixkosten, während die Gäste ausbleiben.“ Die Lage ist angespannt, viele Arbeitskräfte – von Bedienungen über Freelancer bis zum Küchenpersonal – verbringen ihre Tage in wartender Untätigkeit.

Besonders die Bierbar-Mädchen spüren die Krise hautnah: Stundenlanges Warten auf Gäste, die nicht kommen. Während Regenzeit und wirtschaftliche Unsicherheit die Touristenzahlen drücken, bleibt den Betroffenen oft nur das Prinzip Hoffnung – und die Unterstützung der eigenen Community.

Tourismus als Rettung

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Die örtliche Wirtschaft fordert nun von den Behörden konkrete Maßnahmen: Werbekampagnen, Veranstaltungen und konjunkturelle Anreize sollen den Tourismus ankurbeln. „Es geht nicht nur um Unternehmen“, betonte Hamilton. „Es geht um Menschen, deren Einkommen von heute auf morgen weggebrochen ist.“

Für viele Barangestellte sind ausländische Gäste die letzte Hoffnung – jeder Tourist, jedes Bier, jedes Gespräch zählt. Doch der starke Baht und steigende Reisekosten sorgen dafür, dass viele Stammgäste ihre Reisen verschieben. Inmitten der Unsicherheit bleiben nur Zusammenhalt, Hilfspakete und der unerschütterliche Wille, weiterzumachen.

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