Totale Kontrolle in Pattaya – jetzt überwacht KI alle Ausländer!

Totale Kontrolle in Pattaya – jetzt überwacht KI alle Ausländer!
Photo by Tasha Kostyuk on Unsplash

Pattaya setzt auf KI: Drei Betrüger per Kamera-Erkennung gefasst

Ein historischer Durchbruch in Thailands Polizeiarbeit: In Pattaya gelang es der Touristenpolizei, mithilfe künstlicher Intelligenz drei mutmaßliche Betrüger zu fassen – während sie gemeinsam auf einem fahrenden Motorrad saßen. Die Aktion gilt als erstes Beispiel dafür, dass eine KI-Kamera mehrere gesuchte Personen gleichzeitig erkennen und ihre Festnahme auslösen konnte.

Präziser Fahndungstreffer dank KI-System

Am 20. Oktober 2025 gegen Abend erfasste eine KI-gesteuerte Kamera im Stadtteil Banglamung drei Männer auf einem Motorrad. Das neue System „AI Detect“ identifizierte sie sofort als Verdächtige, die mit betrügerischen „Mule Accounts“ in Verbindung stehen sollen – Bankkonten, die für Geldwäsche und Online-Betrug genutzt werden.

Die Zentrale der Touristenpolizei Pattaya erhielt automatisch eine Warnmeldung und leitete umgehend eine Fahndung ein. Nur Minuten später entdeckten Einsatzkräfte das gesuchte Motorrad – eine blaue Yamaha Fino – in der Nähe der Bali-Hai-Pier-Brücke in Süd-Pattaya.

Festnahme auf offener Straße

Unter der Brücke stellten die Beamten das Fahrzeug und nahmen die drei Männer fest. Sie wurden identifiziert als Suphawit Saisut (20), Wayu Salae (21) und Phanuwat Homfang (20). Gegen alle drei lagen Haftbefehle des Bangkok Criminal Court vor – wegen gemeinschaftlichen Betrugs, Eingabe falscher Daten in Computersysteme und Beihilfe zu technologiebezogenen Straftaten.

Die Polizei lobte den reibungslosen Ablauf der Operation. Laut Pol. Lt. Gen. Saksira Phuek-am, Kommandeur der Touristenpolizei, habe der Einsatz gezeigt, wie präzise und schnell moderne KI-Technologien inzwischen in realen Polizeieinsätzen arbeiten.

2.000 Baht pro Konto – das lukrative Geschäft mit den „Mule Accounts“

Bei der Vernehmung gestanden die Verdächtigen, mehrere Bankkonten für Broker in Bangkok eröffnet zu haben. Für jedes Konto hätten sie 2.000 Baht (rund 50 Euro) erhalten. Das Trio behauptete, nicht gewusst zu haben, dass die Konten für betrügerische Transaktionen missbraucht würden.

„Wir hatten Schulden und suchten Arbeit in Pattaya“, sollen die Männer laut Ermittlern gesagt haben. Doch die Beamten gehen davon aus, dass sie Teil eines größeren Netzwerks sind, das auf das Eröffnen sogenannter „Mule Accounts“ spezialisiert ist – eine zentrale Methode bei Call-Center-Betrügereien und Online-Fraud-Systemen.

Verbindung zu landesweiten Ermittlungen

Nach Angaben der Ermittler werden die drei Verdächtigen bereits seit Monaten von der Metropolitan Police Bureau in Bangkok gesucht. Sie sollen Verbindungen zu einer größeren Organisation haben, die landesweit mit Telefon- und Online-Betrugsfällen in Verbindung steht.

Nach ihrer Festnahme wurden sie für eine weitere Befragung an das Bang Sue Polizeirevier in Bangkok überstellt. Dort sollen sie den Behörden helfen, die Hintermänner des Netzwerks zu identifizieren.

KI-System als Wendepunkt der Polizeiarbeit

Die leitenden Ermittler Pol. Maj. Supparat Meepricha und Pol. Capt. Apichat Jarurak bezeichneten den Einsatz als „bahnbrechend“. Es war das erste Mal, dass das System gleichzeitig drei Verdächtige auf einem fahrenden Motorrad identifizieren konnte.

Bisher hatte die Technologie vor allem zur Erfassung von Ausländern mit Überziehungsdelikten (Overstay) geführt. Der aktuelle Fall zeige jedoch, dass künstliche Intelligenz in der Lage sei, auch einheimische Tätergruppen in Echtzeit zu erkennen – selbst bei schneller Bewegung.

Hightech-Überwachung in Pattaya

Das KI-gestützte Kamerasystem wurde ursprünglich im Umfeld der Walking Street installiert, einem der belebtesten Touristengebiete Pattayas. Inzwischen wird das Netzwerk stetig erweitert und deckt immer größere Teile der Stadt ab.
Die Polizei betont, dass die Technologie ausschließlich der öffentlichen Sicherheit dient. „Wir verletzen keine Privatsphäre“, erklärte ein Sprecher der Touristenpolizei. „Das Ziel ist, Straftäter zu stoppen und Touristen besser zu schützen.“

Drohnen unterstützen rund um die Uhr

Zur Ergänzung der Kameras setzt die Polizei in Pattaya nun auch Hochleistungsdrohnen ein, die 24 Stunden am Tag aktiv sind. Sobald ein Alarm ausgelöst wird, starten sie automatisch, um Verdächtige aus der Luft zu verfolgen oder bei Rettungsmissionen zu helfen – etwa bei vermissten Touristen auf See.

Laut Pol. Maj. Meepricha wird die Kombination aus Kameras, Drohnen und zentraler KI-Analyse künftig „das Rückgrat moderner Polizeiarbeit in touristischen Gebieten“ bilden.

Symbolischer Erfolg im Kampf gegen Online-Kriminalität

Werbeanzeige
Powered by 12Go system

Der Fall zieht auch auf höherer Ebene Aufmerksamkeit auf sich. Laut Polizeichef Saksira Phuek-am wird der Erfolg als „starkes Signal“ an Betrüger gesehen, die das Land als Rückzugsort nutzen. Die Touristenpolizei wolle zeigen, dass digitale Wirtschaftskriminalität in Thailand kein sicheres Geschäft mehr sei.

Die Technologie habe bereits zu zahlreichen Festnahmen geführt, vor allem im Bereich von Betrugsdelikten, Geldwäsche und Identitätsdiebstahl. Nun sei bewiesen, dass sie auch komplexe Gruppenbewegungen in Echtzeit verfolgen könne.

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.
Quelle: The Pattaya News

13 Kommentare zu „Totale Kontrolle in Pattaya – jetzt überwacht KI alle Ausländer!

  1. Noch nie hat eine Kamera ein Verbrechen verhindert, lediglich dessen Aufklärung wird erleichtert.

    Durch die lückenlose, nicht anlassbezogene Dauerbespitzelung verlieren aber alle Bewohner ein wertvolles Freiheitsrecht.

    Wer möchte schon Bilder von sich gespeichert wissen unrasiert, mit dem Finger in der Nase, …

    1. Datenschutz ist Tatenschutz! Wem das nicht passt, der geht halt nicht nach Pattaya. Kein großer Verlust… 🤣🤣🤣

  2. Thailand wird bald wie China sein keine Ecke Privatsphäre mehr die absolute Kontrolle wird angestrebt, zum gluck gibt es noch den Isaan.

    Wer seine Freiheit gegen Sicherheit eintauschen will wird am ende beides verlieren Zitat von Benjamin Franklin

  3. Grausig…Orwell dreht sich im Grabe.

    Kommt in Europa auch…Naja, so ne Kamera liegt schnell wieder am Boden

    1. Grausig ist, dass sich immer mehr Penner und Betrüger in Thailand breit machen. Deutsche Verhältnisse will hier niemand bekommen. Hoffentlich schreckt KI diese Typen ab. Wenn nicht, hilft KI wenigstens, die Täter zu überführen! 👍🏽👍🏽👍🏽

      1. Aha, noch einer in der Diaspora vor diesem fürchterlich furchtbaren Deutschland. Find ich gut. Na ja nicht unbedingt gut, aber witzig. Hahahihihoho

  4. …auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden beschneidet sicherlich nicht die Freiheit im allgemeinen, aber die Anonymität schon. Ob es den Preis der Sicherheit wert ist wird die Praxis zeigen.

  5. Die One way Reise nach Vietnam steht bald an… Mich kann Thailand nach über 30 Jahren am Arsch küssen…
    Und laut diesem Artikel ERST RECHT!

  6. wenn Täter überführt werden ist das völlig in Ordnung. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Wem das nicht passt muss halt zu Hause bleiben, ganz einfach.

  7. Das ist ja nett! Da überwacht die KI angeblich alle Ausländer in Pattaya und die ersten drei Verhaftungen daraufhin sind auch prompt drei Thailänder. Wenn das kein guter Witz ist, weiß ich auch nicht.

  8. wer eine weisse Weste hat bleibt auch unbehelligt. Wenn nicht und er/sie wird identifiziert hat die Kamera getan was sie soll.
    Und Vietnam ohne Kameras? in einem kommunistischen Land? Wie einfältig muss man sein!

Kommentare sind geschlossen.