Pattaya wächst, leuchtet, lärmt – und braucht neue Regeln. Nach über 20 Jahren sollen die Grenzen für Unterhaltungsbetriebe neu gezogen werden. Hunderte Bars, Clubs und Massagebetriebe arbeiten bislang außerhalb der offiziellen Zonen.
Öffentliche Anhörung im Alcazar Theatre
Am 17. Oktober 2025 fand im Alcazar Theatre an der Pattaya Second Road eine große öffentliche Anhörung zur geplanten Neuordnung der Unterhaltungszonen statt. Geleitet wurde sie von Bezirkschef Patcharapat Sritanyanon, der Vertreter von Behörden, Unternehmern und Tourismusorganisationen begrüßte.
Der Anlass: Die aktuellen Zonenregeln stammen aus dem Jahr 2002 – also aus einer Zeit, in der Pattaya noch weit kleiner war. Seitdem hat sich die Stadt zur Tourismusmetropole mit rasant wachsendem Nachtleben entwickelt.
Alte Grenzen, neue Realität
Patcharapat erklärte, dass die bestehenden Regelungen auf einem Königlichen Erlass vom 1. November 2002 beruhen. Damals legte man fest, in welchen Stadtteilen Bars, Clubs und Entertainment-Lokale erlaubt sind.
Heute jedoch passe dieses System nicht mehr zur Realität. Die Zahl der Betriebe sei stark gestiegen, und viele Betreiber hätten sich außerhalb der offiziellen Grenzen angesiedelt – schlicht, weil kein Platz mehr in den erlaubten Zonen war.
Derzeit sind 917 Betriebe offiziell registriert, während über 900 weitere außerhalb der genehmigten Bereiche arbeiten – also fast die Hälfte des Nachtlebens.
Zwei Pläne für Pattayas Zukunft
Zur Diskussion standen zwei Modelle:
Plan A sieht vor, die gesamte Stadt Pattaya zur Unterhaltungszone zu erklären.
Plan B schlägt vor, die bestehenden, bislang inoffiziellen Bereiche – etwa Jomtien Complex oder Soi Bongkot 8 – nachträglich zu legalisieren.
Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich für Plan B aus. Damit könnten Betreiber ihre Lokale künftig offiziell registrieren, ohne neue Clubs in bislang ruhigen Wohnvierteln zuzulassen.
Ziel: Klare Regeln und weniger Konflikte
Bezirkschef Patcharapat betonte, dass eine Neuordnung nicht zur Ausweitung des Nachtlebens, sondern zu mehr Ordnung und Kontrolle führen solle.
„Viele Anwohner befürchten mehr Lärm und Probleme. In Wahrheit geht es aber um klare Regeln und bessere Aufsicht“, sagte er. Wenn alle Betriebe nach dem Gesetz über Unterhaltungsstätten von 1966 registriert seien, könne die Stadt Lärmschutz und Öffnungszeiten besser überwachen.
Er wies darauf hin, dass die meisten betroffenen Betriebe schon heute existieren – nur eben ohne formale Genehmigung. „Für die Anwohner wird sich kaum etwas ändern. Nur die Verwaltung wird transparenter“, so Patcharapat.
Nächster Schritt: Kabinettsentscheidung
Nach Abschluss der Anhörung soll der Bezirk einen offiziellen Vorschlag an das Kabinett weiterleiten. Erst wenn dieser genehmigt ist, treten die neuen Zonen in Kraft.
Unternehmer hoffen, dass die Reform Pattayas Ruf als führendes Touristenzentrum stärkt – und gleichzeitig den illegalen Betrieb von Bars und Clubs beendet.
Pattaya steht vor einer Weichenstellung: Entweder bleibt das Nachtleben halblegal – oder es wird endlich offiziell. Die Entscheidung liegt jetzt in Bangkok.



