Phuket am Limit:
Touristen-Boom bringt Insel an den Rand des Kollapses
Die thailändische Urlaubsinsel Phuket verzeichnet so viele Touristen wie nie zuvor – doch der Erfolg wird zum Fluch. Die Infrastruktur kommt nicht mehr mit, die Einheimischen leiden, und die Behörden warnen vor einem Kollaps. Jetzt wird dringend Hilfe gefordert.
Rekordzahlen am Flughafen
Russen führen an
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Allein im ersten Halbjahr 2025 hat der Flughafen Phuket die Besucherzahlen aus der Vor-Corona-Zeit (2019) und dem Vorjahr (2024) übertroffen. „Die Russen sind aktuell die größte Gruppe, gefolgt von Chinesen und Indern“, erklärt Thaneth Tantipiriyakij, Präsident der Phuket Tourist Association.
Interessant dabei: Während die Zahl chinesischer Touristen landesweit um 34% zurückging, bleiben sie auf Phuket länger als je zuvor. Statt durchschnittlich 2,5 Nächte verbringen sie nun fast eine Woche auf der Insel – und geben dabei viermal so viel Geld aus wie früher. Diese Daten stammen von Alipay, einem der größten Bezahldienste Asiens.
Infrastruktur am Anschlag
Straßen, Müll, Wasser
Doch der Boom hat seine Schattenseiten. Die wichtigste Verkehrsader, der Highway 402 (Thep Krasattri Road), ist chronisch überlastet. Der Flughafen kommt mit seiner einzigen Landebahn an seine Grenzen – in der Hochsaison werden hier über 300 Flüge täglich abgefertigt, bis zu 20 pro Stunde.
Noch dramatischer ist die Lage beim Müll: Die vorhandene Verbrennungsanlage schafft nur 700 Tonnen täglich, produziert werden aber 1.200 Tonnen. Der Rest landet auf Deponien. Zwar wird ein neuer Müllofen gebaut, doch der wird kaum für die Zukunft reichen.
Hinzu kommt die Wasserknappheit. In den heißen Monaten reichen die Reserven kaum aus, und ein flächendeckendes Abwassersystem fehlt. „Wenn wir uns für eine dringende Verbesserung entscheiden müssten, wären es die Straßen“, sagt Thaneth. „Der Verkehr belastet die Lebensqualität der Einheimischen enorm und verdirbt auch den Touristen den Urlaub.“
Appell an die Regierung
sonst droht der Kollaps
Die Phuket Tourist Association warnt: Ohne schnelle Maßnahmen wird die Insel an ihrem eigenen Erfolg scheitern. „Wir brauchen dringend staatliche Unterstützung, sonst leidet nicht nur die Lebensqualität, sondern auch der Ruf Phukets als Traumziel“, so Thaneth.
Die Uhr tickt: Schon jetzt kommen neben Russen und Indern immer mehr Touristen aus Australien, dem Mittleren Osten und Europa. Ab November wird mit einem weiteren Ansturm gerechnet. Die Frage ist nur – ist Phuket darauf vorbereitet?



