PHUKET – Das Tropenparadies steuert auf einen Verkehrskollaps zu. Während die Touristenzahlen explodieren, haben die Behörden keinen Masterplan gegen die Dauer-Staus. Die Polizei gibt offen zu: „Wir reagieren nur, wir können nichts ändern.“
Cherng Talay: Keine Strategie außer für Musikfestival
Im besonders betroffenen Bezirk Cherng Talay gibt es laut Polizeichef Oberstleutnant Ekkarat Plaiduang keine Strategie gegen den Dauerstau. Eine Ausnahme bilden nur drei Tage im Januar für das „Electric Music Carnival“ (EDC).
Für dieses Event werden Shuttle-Busse, Parkplätze für 3.000 Autos und über 250 Polizisten bereitgestellt. „Für den Rest der Hochsaison haben wir keinen langfristigen Plan“, räumt der Chef ein. Die Bewohner leiden täglich.
Helden-Denkmal: Der schlimmste Nadelöhr
Das absolute Verkehrshorror-Szenario spielt sich am „Heroines Monument“ ab. Bis zu 40.000 Fahrzeuge quetschen sich hier täglich durch eine viel zu kleine Kreuzung.
„Die Straße ist hoffnungslos überlastet“, erklärt Verkehrspolizeichef Oberleutnant Surisak Leewijit. Die Polizei kann nur manuell per Ampelschaltung und Einbahn-Regelungen improvisieren. Ein Ausweg ist nicht in Sicht.
Patong: Touristen als Stau-Verursacher Nummer Eins
In Patong ist das Chaos perfekt. Der Hauptgrund sind laut Polizei rücksichtslose Touristen. „Das größte Problem sind unkontrollierte Fußgängerüberwege“, sagt Oberleutnant Chamnan Sapsin.
Touristen drücken wahllos an Ampeln, überqueren überall – und bringen so den gesamten Verkehr zum Stillstand. Dazu kommen tägliche Bus-Pannen am Patong Hill, die alles lahmlegen.
Chalong: Der Kreisverkehr als Flaschenhals
Der berüchtigte „Chalong Circle“, ein fünfarmiger Kreisverkehr, ist eine einzige Blockade. Zu kleine Dimensionen und zu viele Tour-Busse führen zu Dauerstaus, besonders abends.
Auch hier zeigt sich die Hilflosigkeit: „Langfristige Lösungen müssen durch Ingenieurs-Entscheidungen auf Provinzebene kommen, nicht durch die Polizei“, sagt Vize-Chef Siriphong Suriyan.
Warum gibt es keine Lösung?
Die Antwort ist ernüchternd. Die Polizei verwaltet nur die Symptome mit manueller Verkehrssteuerung und Überwachung per CCTV. Die Ursachen – zu schmale Straßen, fehlende Umgehungen, unzureichende Infrastruktur – können sie nicht beheben.
Die Kommunen und das Highway Department sind am Zug. Doch bislang fehlen durchgreifende Bauprojekte. Die Einheimischen und Touristen bleiben im Stau gefangen.
Was bedeutet das für Urlauber?
Urlauber müssen sich auf extreme Verzögerungen einstellen. Fahrten können sich zu mehrstündigen Geduldsproben auswachsen. Die Polizei rät: Meiden Sie die Stoßzeiten und Hauptverkehrsadern.
Das Traumziel Phuket riskiert seinen guten Ruf. Wenn das Verkehrschaos nicht bald gelöst wird, könnte die Tourismus-Branche langfristig Schaden nehmen. Die Uhr tickt.



