Politiker fordert: Sex erst ab 22!

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Facebook/ มงคลกิตติ์ สุขสินธารานนท์

Sexverbot bis 22? 
Thailands absurde Debatte um HIV-Prävention 

Konservativer Vorstoß entfacht Sturm
Bangkok – In einer kontroversen Parlamentsdebatte offenbarte sich Thailands Zerrissenheit im Kampf gegen steigende HIV-Zahlen: Während Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin diese Woche noch 3.000 Gratis-Kondome an der Ladkrabang-Universität verteilte, fordert Mongkolkit Suksintharanon (Berater der Demokraten) nun ein Sexverbot für unter 22-Jährige. Sein Argument: „Kondome bekämpfen nur Symptome. Wir müssen Jugendliche zur Abstinenz erziehen!“

Zahlen alarmieren Behörden

Der stellvertretende Gesundheitsminister Chaichana Daecho bestätigte den Handlungsdruck: Die HIV-Neuinfektionen bei Jugendlichen steigen. Bis 2025 will die Regierung die Zahlen auf unter 1.000 Fälle/Jahr drücken. 

Doch während Ärzte auf Prävention setzen, präsentiert Mongkolkit – nach eigener Aussage inspiriert durch seine Tochter – einen radikalen Plan: „Studenten unter 22 dürfen keinen Sex haben! Bei Verstößen: Uni-Verweis.“

Netz reagiert mit Hohn

Die thailändische Social-Media-Welt überschlägt sich: „Hat der Herr Politiker vergessen, dass er selbst mit 16 Sex hatte?“, spotten Nutzer. Tatsächlich gestand Mongkolkit genau das – und machte sich damit unglaubwürdig. Experten warnen: „Verbotspolitik scheitert stets. Aufklärung wirkt.“

Minister setzt auf Realpolitik
Minister Somsak kontert mit Fakten: Sein Ressort stockt die Aufklärungskampagnen an Unis auf und plant flächendeckende Kondom-Automaten. „Wir müssen lebenstaugliche Lösungen anbieten“, so ein Sprecher. Doch der Kulturkampf ist entbrannt – zwischen Progressiven und Moralwächtern.

Während Thailand über Sexualmoral streitet, infizieren sich täglich Jugendliche. Eine Lösung ist nicht in Sicht – nur ideologische Gräben.

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