Jahrelange Flucht beendet:
Frau nach sexuellen Missbrauch und 100-Mio-Betrug geschnappt
Fahndungserfolg für die thailändische Polizei: Nach sieben Jahren auf der Flucht wurde die mutmaßliche Sexualstraftäterin und Betrügerin Thanatchathorn festgenommen. Die Frau soll nicht nur eine Attacke auf Koh Samui verübt, sondern auch über 100 Millionen Baht in Forex-Betrügereien ergaunert haben.
Dinner mit Folgen:
Missbraucht auf Koh Samui
Der Fall begann am 12. Juni 2018 auf der Ferieninsel Koh Samui in der Provinz Surat Thani. Eine Frau zeigte damals bei der Polizei an, dass Thanatchathorn sie nach einem gemeinsamen Essen missbraucht habe. „Nach dem Abendessen bat ich darum, nach Hause gebracht zu werden, aber sie weigerte sich“, schilderte das Opfer die entsetzlichen Momente. Stattdessen habe die Täterin sie in ihre Wohnung gebracht, wo ein Kampf entbrannte, der in der sexuellen Nötigung endete. Die Geschädigte erstattete sofort Anzeige – doch Thanatchathorn setzte sich noch im selben Jahr ins Ausland ab und tauchte unter.
Jahrelange Jagd:
Fahnder spüren Täterin im Zug auf
Die Polizei ließ nicht locker. Ein geheimer Tipp führte die Beamten schließlich zum Bahnhof Sateng in Yala, wo die Gesuchte gesichtet worden sein soll. Fahnder verfolgten den Zug bis nach Khok Pho in Pattani, wo sie Thanatchathorn stellten. „Sie gestand alle Vorwürfe“, berichtet ein Polizeisprecher. Die Festnahme verlief professionell – die Frau wurde über ihre Rechte belehrt und zur Wasserpolizeistation 2, Division 7, in Pattani gebracht, bevor sie an die Koh Samui Polizei überstellt wurde.
Doch das war nicht alles: Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass gegen Thanatchathorn noch drei weitere Haftbefehle vorlagen. Sie soll Investoren in Forex-Betrügereien um über 100 Millionen Baht (ca. 2,5 Millionen Euro) gebracht haben. Die Betrugsfälle laufen unter separaten Haftbefehlen und zeigen ein Muster krimineller Energie: „Sie nutzte Online-Handel, um ahnungslose Anleger auszunehmen“, so die Ermittler. Die Polizei erwartet, dass weitere Opfer ermittelt und entschädigt werden können.
Großfahndung unter höchster Ebene
Die Operation stand unter der Leitung von Polizeioberstleutnant Jiraphop Puridet, mit Polizeimajor General Setthasiri Nippaya als Leiter des Festnahme-Teams. Die Polizei betont, durchgehend professionell und rechtskonform vorgegangen zu sein. „Diese Verhaftung zeigt unsere Entschlossenheit, Personen zur Rechenschaft zu ziehen, die sich der Justiz entziehen wollen“, so ein Beamter. Besonders bei komplexen Finanzverbrechen mit Online-Bezug bleibe man wachsam.
Thanatchathorn erwartet nun mehrere Gerichtsverfahren – sowohl für den Missbrauch als auch für die Betrugsfälle. Die Polizei kündigt an, die Ermittlungen zu den Forex-Betrügereien fortzusetzen und möglicherweise weitere Komplizen zu identifizieren.



