Politik-Bombe: Gen Prawit lehnt Ministerposten in neuer Regierung ab
Eine politische Sensation in Bangkok: General Prawit Wongsuwon, Chef der Palang Pracharath Partei, wird nicht Teil des neuen Kabinetts von Premierminister Anutin Charnvirakul sein. Trotz der Unterstützung seiner Partei für den Bhumjaithai-Führer lehnt der mächtige General jeden Ministerposten ab.
Überraschender Rückzug eines Schlüsselspielers
Am Montagmorgen verkündete der ehemalige stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister seine Entscheidung, die politische Beben auslöste. Medien hatten spekuliert, dass der erfahrene General das Verteidigungsministerium übernehmen könnte – doch Prawit durchkreuzte alle Erwartungen.
„Ich werde kein Ministeramt annehmen“, erklärte der 78-jährige Politveteran knapp. Seine Begründung: Er wolle dem Premierminister ermöglichen, schnell eine geeignete Person für die Lösung der Grenzprobleme zwischen Thailand und Kambodscha zu finden.
Hintergrund: Die strategische Entscheidung
Prawits Entscheidung ist politisch klug kalkuliert. Indem er sich zurückzieht, vermeidet er potenzielle Konflikte innerhalb der Koalition und gibt Anutin freie Hand bei der Kabinettsbildung. Gleichzeitig behält er Einfluss – denn seine Unterstützung von außen könnte wertvoller sein als ein offizielles Amt. „Ich bin bereit, meine Unterstützung von hinten zu geben und mein Wissen, meine Erfahrung und meine internationalen Sicherheitsverbindungen einzubringen, wenn sie in irgendeiner Weise nützlich sind“, betonte der General. Eine klare Botschaft: Ohne Ministerportfolio, aber nicht ohne Macht.
Der Rückzug Prawits ist ein zweischneidiges Schwert für Anutin. Einerseits verliert er einen erfahrenen Verbündeten im Kabinett, andererseits gewinnt er Flexibilität bei der Besetzung der Ministerien. Besonders das Verteidigungsministerium – traditionell ein Schlüsselressort – kann nun mit einer neutraleren Figur besetzt werden. Das könnte wichtig sein, um die angespannte Situation an der kambodschanischen Grenze zu entschärfen.
Die Reaktionen:
Überraschung und Respekt
Politische Beobachter zeigen sich beeindruckt von Prawits Entscheidung. „Das ist staatsmännische Größe“, kommentiert ein Politikanalyst. „Er setzt die nationale Stabilität über persönliche Machtinteressen.“ Auch innerhalb der Palang Pracharath Partei stößt der Schritt auf Verständnis. Man respektiere die Entscheidung des Parteichefs und werde die Regierung weiterhin unterstützen – wenn auch ohne Ministerposten.
Alle Augen sind jetzt auf Premierminister Anutin gerichtet. Wen wird er als Nachfolger für das Verteidigungsministerium nominieren? Wie wird sich das Machtgefüge innerhalb der Koalition verschieben?
Wer ist Prawit Wongsuwon?
General Prawit Wongsuwon ist eine schillernde und umstrittene Figur in der thailändischen Politik, bekannt für seine lange Karriere im Militär und seine Rolle in Regierungskreisen. Er diente als stellvertretender Premierminister und Verteidigungsminister und spielte eine zentrale Rolle in der Regierung von Premierminister Prayuth Chan-o-cha. Prawit wird oft als graue Eminenz innerhalb der Machtstrukturen Thailands gesehen, mit tiefen Verbindungen sowohl im politischen als auch im militärischen Bereich.
Prawit erlangte zudem Berühmtheit durch die „Uhren-Affäre“, die in den Medien weit verbreitet wurde. Er wurde dabei beobachtet, wie er teure Luxusuhren trug, die in seinen Vermögensaufzeichnungen fehlten. Die Kontroverse löste landesweite Diskussionen über Transparenz und Korruption aus. Trotz der Vorwürfe behielt Prawit seinen politischen Einfluss und stärkte seine Position, indem er sich als unentbehrlicher Akteur im thailändischen Machtspiel erwies.



